Marek Lesniak soll Rehden vor dem Abstieg retten
Ex-Profi neuer Trainer beim Niedersachsenligisten - erst mal bis Saisonende
REHDEN - Nur zwei Tage nach dem freiwilligen Rückzug von Paul Timphaus hat der BSV Rehden einen neuen Trainer: Gestern präsentierte Vereins-Vorsitzender Friedrich Schilling in Marek Lesniak einen ehemaligen Bundesliga-Profi (unter anderem in Leverkusen und Wattenscheid) als Nachfolger. Der 43-jährige Pole stand am Abend erstmals als verantwortlicher Coach auf dem Platz, hat für heute eine weitere Einheit angesetzt - und gibt morgen (15.00 Uhr) in Lingen sein Punktspiel-Debüt für den abstiegsbedrohten Fußball-Niedersachsenligisten.
Die Zusammenarbeit ist zunächst mal bis zum Saisonende verabredet worden. Beide Seiten können sich jedoch vorstellen, den Vertrag nach diesen zwei Monaten zu verlängern. "Wir wollen erst mal sehen, wie’s passt - und hoffen, dass es funktioniert", sagt Schilling, der sich darum kümmern will, dem neuen Mann auch eine "berufliche Perspektive" zu bieten.
Und das ist Lesniak, der noch im etwa 250 Kilometer entfernten Leverkusen wohnt, enorm wichtig: "Auch deshalb habe ich die Reise ins Niemandsland angetreten." Von einer 160 000-Einwohner-Stadt ins beschauliche Rehden: Eine Fußball-Geschichte, die eigentlich schon vor einigen Jahren begonnen hatte - denn Schilling und Lesniak kennen sich bereits seit 2003. Damals waren beide im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF und warteten auf ihr Los im DFB-Pokal. Schillings Rehdener bekamen 1860 München, Lesniaks Club (der Nordrhein-Oberligist Velbert) erhielt Mainz 05 und warf den damaligen Zweitligisten in der ersten Runde raus.
Doch nachdem Schillings Sohn Marc und Lesniak gemeinsam auf die Torwand geschossen hatten, gab’s lange keinen Kontakt mehr. "Vor ein paar Wochen hat mich dann ein Vermittler angerufen und gefragt, ob wir Marek haben wollen", erinnert sich Schilling, der für die kommende Saison ohnehin einen Trainer suchte. Er telefonierte mehrfach mit Lesniak - und als Timphaus vorzeitig das Handtuch warf, kam rasch Bewegung in die Sache. Man traf sich, unterhielt sich - und einigte sich schließlich.
Ein wichtiger Grund, zwei anderen Kandidaten abzusagen und sich für A-Lizenz-Inhaber Lesniak zu entscheiden, war für Schilling dessen Unbefangenheit: "Er kennt die Spieler nicht, geht neutral an die Sache ran. Ich hoffe, dass wir mit ihm einen Neuanfang starten können." Lesniak sieht’s ähnlich ("Ich habe keine Vorurteile"), weiß aber auch schon, dass auf ihn einiges an Arbeit wartet. Er hat den BSV "ein bisschen im Internet verfolgt" und gestern auch den Bericht in dieser Zeitung gelesen. Darin beschwerten sich Lars Brackschulze ("Wir werden keine Mannschaft mehr") und Stefan Bernholt über den mangelnden Teamgeist. "Das gibt mir zu denken. Das sind Probleme, die wir schnell lösen müssen", sagt Lesniak.
Er selbst war früher ein großer Fighter und avancierte mit seinem großen Einsatz stets zum Publikumsliebling. Und diesen Kampfgeist will der 43-Jährige, der seine aktive Karriere im vergangenen Sommer in Ratingen endgültig beendet hat, nun auch von seiner neuen Mannschaft sehen: "Die Spieler müssen lernen zu kämpfen. Sie sollen jetzt zeigen, dass sie echte Kerle sind - und dass sie in der Lage sind, die Liga zu halten." Lesniaks Rechnung: "Wenn wir von den zehn verbleibenden Spielen höchstens zwei verlieren und mindestens fünf gewinnen, bleiben wir drin."
Quelle: http://syke.mzv.net/