Beiträge von BayAddict


    Sehr treffend auf den Punkt gebracht, kann man wirklich nur zustimmen!!!
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    LEVERKUSEN: Gonzalo Castro über die Probleme, die nächsten Gegner und die Nationalelf


    Der Start geriet durchwachsen, Bayer ist noch nicht in der Spur. Der kicker sprach mit Gonzalo Castro (23) über die Gründe.


    kicker: Herr Castro, was fehlt Bayer aktuell?


    Gonzalo Castro: Einiges. Irgendwie sind wir noch nicht in den Rhythmus gekommen. Auch wir hatten ein paar WM-Teilnehmer, vielleicht ist das ein Grund. Viele gute Teams haben Probleme.


    kicker: Ihnen unterlief in Hannover ein Fehler, der zum Gegentor führte. Was war los?


    Castro: Das Ding nehme ich auf meine Kappe. Diesen Fehler muss ich vermeiden. Ich muss jetzt den Kopf oben behalten und aus solchen Situationen lernen.


    kicker: Ihr Mannschaftskollege Sami Hyypiä regte ein Gespräch an. Haben Sie die Situation gemeinsam analysiert?


    Castro: Ja. Und das Ergebnis war nicht überraschend. Uns fehlt die Stabilität, die Kompaktheit, die uns vergangene Saison ausgezeichnet hat. Da haben wir unser Spiel durchgebracht. Wir müssen einfach sehen, dass wir bei gegnerischem Ballbesitz besser stehen.


    kicker: Jetzt folgen zwei Heimspiele gegen Nürnberg und Frankfurt. Wo steht Bayer nach diesen 180 Minuten?


    Castro: Ich hoffe, dass wir dann wieder da stehen, wo wir hinwollen. Aber es wird schwer. Man darf kein Spiel als Selbstläufer sehen. Frankfurts Sieg in Mönchengladbach ist ja Warnung genug!


    kicker: Themawechsel: Zuletzt debütierte Wolfsburgs Sascha Riether als Rechtsverteidiger in der Nationalelf. Ist Ihr Traum in diese Richtung ausgeträumt?


    Castro: Die Hoffnung stirbt auch hier zuletzt. Natürlich ist es nicht schön, wenn immer ein anderer da spielt, wo man eigentlich selbst spielen könnte. Die Nationalelf wird immer mein Ziel bleiben. Aber jetzt muss ich erst mal sehen, dass ich meine Leistung wieder auf einem ordentlichen Level stabilisiere.


    kicker: Ab wann sehen die Fans den „alten“ Castro wieder?


    Castro: Ab heute Abend, versprochen!


    INTERVIEW: FRANK LUßEM





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 16.09.10

    Dass ANDRÉ SCHÜRRLE (19, Mainz) im Juli 2011 zu Leverkusen wechselt, ist nahezu perfekt. Wie gut ist der Kerl, der mit Hoffenheim bereits einig war?


    Es ist schwer, in diesen Tagen an André Schürrle vorbeizukommen. Am Dienstag erreichte der mediale Hype seinen vorläufigen Kulminationspunkt. Alle führenden nationalen Blätter huldigten in dicken Lettern dem Mainzer „Juwel“ (Süddeutsche Zeitung). Sogar das ARD-Morgenmagazin strahlte einen Beitrag aus. Dabei fragen sich Fans wie Experten: Ist dieser Bursche in der Tat ein solches Talent, das eine Zehn-Millionen-Euro-Offerte von Hoffenheim rechtfertigt?


    Was sich beantworten lässt, ist die Frage nach den fußballerischen Qualitäten des 19-Jährigen, der 2009 unter Thomas Tuchel Deutscher A-Juniorenmeister wurde und auf Anhieb zum Stammspieler in der Eliteklasse aufstieg (sieben Tore). Auf den ersten Blick sticht der unglaubliche Speed des Offensivmanns ins Auge – auch mit Ball und auf technisch unverändert hohem Niveau, gepaart mit präzisem Torabschluss. Wird er nicht bei der Ballannahme gestört, schafft es der Tempodribbler in Windeseile und mit Körperfinten, mit einem Kontakt am Gegner vorbeizuziehen. Bei seinen Toren gegen Wolfsburg und Kaiserslautern war das zu sehen. Zu seiner immensen Laufstärke sagt er: „Ich will wieder und immer wieder so viel laufen, dass ich nachts kaputt ins Bett falle und denke, ich könnte nicht mehr aufstehen.“


    Den Willen und die Bereitschaft, die in diesem Satz stecken, zeigt Schürrle aber nicht nur im Offensivspiel, sondern erst recht bei gegnerischem Ballbesitz. „Sein Fleiß gegen den Ball, das Aufopfern für das Team ist für mich sein hervorstechendes Merkmal und der Kern, warum er so gut geworden ist“, erklärt Co-Trainer Arno Michels. Fasst man das zusammen, schält sich dieses Profil heraus: Ein extrem mannschaftsdienlicher und rasend schneller Pressingspieler, der weiß, wo das Tor steht und klar im Kopf ist. Kurzum: der Prototyp des modernen Fußballers. Und gewisse Parallelen zu Thomas Müller sieht selbst Schürrle. „Bei ihm schaue ich mir Dinge ab, weil er einen ähnlichen Stil hat“, gesteht der Offensivmann, der sich auf den Außenpositionen am wohlsten fühlt.


    Kein Wunder also, dass sich Spitzenklubs um ihn bemühen. Aber an diesem Punkt lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Eine konkrete Anfrage oder gar ein Angebot von ManUnited oder dem FC Bayern hat es nie gegeben. Das ist verbrieft. Das kolportierte Interesse diente wohl nur dazu, den Preis hochzutreiben. Unterdessen duellierten sich Hoffenheim und Leverkusen. Nach kicker-Recherchen war sich Ralf Rangnick bereits im Mai mit Schürrle einig, und wenn die beiden Klubs miteinander klargekommen wären, wäre der ohne Ausstiegsklausel bis 2013 gebundene Profi bereits in diesem Sommer gewechselt. Aber bei den vielen Gesprächen mit Manager Christian Heidel liefen die Kraichgauer wie gegen eine Wand. Wohl, weil Mainz den Spieler bis 2011 behütet wissen möchte, um ihn dann nach Leverkusen abzugeben.


    Nach der kicker- Veröffentlichung vom Montag beeilte sich Heidel zwar mit der Feststellung, „dass keine Transfervereinbarungen vorliegen“, die Einigung steht jedoch unmittelbar bevor. Darauf deutet auch Heidels Aussage gegenüber einem sportlichen Verantwortungsträger eines Bundesligisten hin, dem er in einem Telefonat mitteilte, „dass wir ziemlich weit sind mit einem Verein“. Leverkusen. Geschätzte 8,5 Millionen Euro werden wohl fällig. Die Verkündung des Wechsels erfolgt womöglich schon an diesem Donnerstag. Bayer passt perfekt in Schürrles Karriereplanung, denn auch ein Michael Ballack wählte zunächst die Zwischenstation Leverkusen auf dem Weg zu einem absoluten Topklub. Die Abwicklung verlief letztlich so schnell, weil Schürrle ein Typ ist, der klare Verhältnisse braucht, um optimale Leistung abzurufen. Und daran ist auch Mainz gelegen.
    UWE RÖSER/ULI GERKE





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 16.09.10

    In Leverkusen gingen fußballerische Leichtigkeit und defensive Stabilität gleichzeitig verloren


    Der Fehlstart wurde abgewendet, doch das blaue Auge, das Bayer sich in Hannover einhandelte, leuchtet wie eine 100-Watt-Birne.


    Es läuft nicht rund beim Gute-Laune-Team der Vorsaison, die fußballerische Leichtigkeit ist der Mannschaft abhandengekommen, Unsicherheiten haben sich eingeschlichen. Und so bleibt als Bestandsaufnahme der Satz von Jupp Heynckes: „Wir haben schlecht gespielt und müssen uns jetzt zusammenraufen!“


    Vor der Europa-League-Partie gegen den norwegischen Spitzenklub Rosenborg Trondheim (Donnerstag, 19 Uhr) will der Trainer das Hauptaugenmerk auf die Verteidigung legen: „Wir müssen an der defensiven Stabilität des gesamten Teams arbeiten.“


    Heynckes will die Probleme beileibe nicht an einzelnen Spielern festmachen, möchte verhindern, dass Diskussionen á la Metzelder angestoßen werden. Entbrennen könnten sie beispielsweise an Sami Hyypiä (36). Der Finne, in der vergangenen Saison meist ein Ausbund an Souveränität und Klasse, schwächelt aktuell und gibt zu: „Der Fußball meint es im Moment nicht gut mit mir. Das ist eine schwere Zeit, aber ich habe so was auch in der Vergangenheit bewältigt.“ Sein Trainer hegt keinen Zweifel, dass Hyypiä dies erneut gelingt: „Ich vertraue ihm zu hundert Prozent.“ Das Programm für den Abwehrchef wird in den nächsten Tagen gedrosselt: „Er hat zu viel gemacht, war erkältet, jetzt kommt eine englische Woche, da wird reduziert. Er muss die Kräfte dosieren, sonst fehlt es eben an der Konzentration.“


    Hyypiä selbst will sich einbringen in den Heilungsprozess des Teams: „Wir treffen auf dem Platz zu oft die falschen Entscheidungen.“ Der Finne fordert deshalb dringend ein Gespräch: „Wir müssen uns zusammensetzen und reden, was falsch läuft.“ Noch sei die Saison lang, „es ist noch nichts verloren. Aber wir müssen auf dem Platz kommunizieren. Das ist wichtig!“


    Haudegen Hyypiä also regt einen Mannschaftsabend an, will die Kollegen dabei unterstützen, zur Leichtigkeit der vergangenen Saison zurückzufinden. Vielleicht hilft ja schon, dass am Donnerstag wohl die Mannschaft auf dem Platz stehen wird, die in der vergangenen Saison so oft imponierte. Wenn Tranquillo Barnetta (26) fit ist, wird er für Sidney Sam (22) spielen, nach Michael Ballacks Pech würde dann kein Neuzugang auf dem Platz stehen. Vielleicht erleichtert das ja die so wichtige Kommunikation.




    PERSONALIEN
    BAYER LEVERKUSEN
    Renato Augusto (22) hat Probleme mit der Patellasehne am rechten Knie und kann nur gedrosselt trainieren. + + + Tranquillo Barnetta (26) wird nach überstandener Infektion in diesen Tagen wieder mit der Mannschaft trainieren.




    Quelle: kicker-Printausgabe vom 13.09.10

    LEVERKUSEN: Gegen Hannover trifft er immer


    Wer Patrick Helmes (26) nur im Training beobachtet, der kann sich lebhaft vorstellen, wie schwer die vergangene Saison für den Stürmer gewesen sein muss. Als er nach seiner Verletzung lange pausieren musste und dann noch mal so lange benötigte, um spielfit zu werden. Er braucht ja nicht viel zur Glückseligkeit: einen Ball, einen Rasen, ein bisschen Platz, ein Tor – und schon knallt’s. Die Kärrnerarbeit nach seinem Kreuzbandriss muss schrecklich für ihn gewesen sein, umso glücklicher ist man aktuell in Leverkusen, dass die Narben restlos verheilt scheinen.


    Dabei kam der Gegner gerade zur rechten Zeit. Hannover entwickelt sich zu etwas wie Helmes’ Hobby. In drei Ligaspielen versenkte er viermal die Kugel im Netz der Niedersachsen, legte zu zwei weiteren Toren auf – erfolgreicher agierte er gegen keinen anderen Gegner. Dass er treffen würde, wusste Helmes übrigens schon vor allen anderen in Hannover: „Ich wusste schon vor dem Schuss, dass ich das Ding reinmache. Ich habe es gespürt“, erklärte der Nationalspieler nach der Partie und erläuterte auch, warum dies so war: „Wenn ich den Ball aus dieser Distanz aufs Tor bekomme, dann kann es schon mal gefährlich werden.“ Wovon man sich bei jeder Leverkusener Trainingseinheit überzeugen kann. Und immer dann, wenn Bayer gegen Hannover spielt ...





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 13.09.10

    MICHAEL BALLACK (33, Leverkusen) muss den nächsten schlimmen Rückschlag hinnehmen. In Hannover erlitt er einen Bruch im Schienbeinkopf. Sein Comeback in der Nationalelf erfolgt frühestens 2011.


    Die Heimreise aus Hannover hat Michael Ballack (33) im Mannschaftsbus mitgemacht, das linke Bein in eine stützende Schiene gelegt. Für den Sonntag, 10 Uhr, wurde die nötige eingehende Untersuchung vereinbart: Der Leverkusener Teamarzt Dr. Achim Münster und weitere Mediziner waren zugegen, als im Klinikum Köln-Merheim eine Kernspin- und Computertomografi e vorgenommen wurde. Die anschließende Diagnose fiel erschütternd aus für Ballack: Er hatte sich beim Spiel in Hannover eine „feine Fraktur im Schienbeinkopf des linken Beins“ zugezogen.


    Passiert war es nach rund zwanzig Minuten. Nach einem Foul des 96er Mittelfeldspielers Sergio Pinto, der von einem „unglücklichen Zusammenprall“ sprach und sich selbst an der Wade wehtat, humpelte Ballack zu einer kurzen Behandlung vom Rasen, kehrte noch einmal zurück, um dann in der 31. Minute definitiv ausgewechselt zu werden.


    Jupp Heynckes, Ballacks Vereinstrainer bei Bayer, hat am Sonntag nach Beendigung des Arzttermins mit dem Patienten telefoniert und erlebte ihn dabei „sehr gefasst“. Der Coach bezeichnet Ballacks Verletzung als „für uns alle sehr bitter, vor allem aber für ihn, weil der Integrationsprozess damit leider wieder verzögert wird“.


    Ballack befand sich ja noch in der Aufbauphase. Nach einem bösen Tritt Kevin Boatengs im FA-Cup-Finale des FC Chelsea gegen den FC Portsmouth am 15. Mai dieses Jahres waren bei ihm das Innenband sowie die Syndesmose im oberen rechten Sprunggelenk gerissen. Der Kapitän des Nationalteams musste deswegen bei der WM in Südafrika passen und wurde urplötzlich und völlig überraschend in seiner Position als Spielführer wie überhaupt als Mitglied der Auswahl infrage gestellt. Diese erneute Blessur komme „für Michael und uns zum denkbar schlimmsten Zeitpunkt“, sagt Heynckes. „Er hat zuletzt sehr gut und ehrgeizig trainiert, er war auf dem Weg, seine Form und Fitness zu finden.“


    Jetzt fängt die ganze Prozedur von vorne an. Und wenn in ersten Prognosen von einer sechswöchigen Pause gesprochen wird, dann setzt diese Voraussage eine optimale Kallusbildung an der Bruchstelle voraus. Anfang November könnte Ballack dann mit der Reha starten. Es steht also durchaus zu befürchten, dass dieses für ihn vermaledeite Jahr 2010 vorzeitig zu Ende ist. Mit seinem Comeback in die Nationalmannschaft wird es gewiss nichts mehr, das letzte diesjährige Länderspiel ist für den 17. November in Schweden angesetzt.


    Ballack hatte sich noch in Hannover mit Blick auf die Eliteauswahl sehr entschlossen und ambitioniert geäußert, aber auch nachvollziehbar enttäuscht: „Mich wundert nichts mehr, bei dem was in den letzten Wochen passiert ist. Im Fußball geht es manchmal komisch und schnell.“


    Bundestrainer Joachim Löw teilte am Sonntag sein Bedauern über das erneute Pech seines Teamkapitäns mit und wünschte ihm „schnelle und gute Besserung“.


    Die Rückkehr des 98-maligen Nationalspielers Michael Ballack in die Nationalmannschaft kann nun frühestens am 9. Februar beim Freundschaftsspiel gegen Italien erfolgen.
    KARLHEINZ WILD





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 13.09.10

    Wechsel für Sommer 2011 fest verabredet


    Noch am Freitag klang Thomas Tuchel einigermaßen erleichtert, als er auf das Wettbieten diverser Vereine um das Mainzer Toptalent André Schürrle (19) angesprochen wurde. "Ich bin sehr froh, dass der 31. August vorbei und das Thema nun durch ist. Es tut vor allem André gut, wenn jetzt Ruhe reinkommt", erklärte der Coach der Nullfünfer.



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    LEVERKUSEN: Stefan Kießling macht sich Gedanken zur Nationalelf


    Seinem Naturell entsprechend haute er sich am Mittwoch wie gewohnt in die Arbeit. Zur Freude seines Trainers: „Stefan Kießling war sicherlich enttäuscht, dass er nicht einmal ein paar Minuten für die Nationalmannschaft spielen durfte. Aber er hat bei uns wieder mit hohem Engagement und viel Spaß trainiert“, sagte Bayer-Trainer Jupp Heynckes (65) am Mittwoch zum kicker.


    Spaß und Engagement hier, Enttäuschung da: Stefan Kießling (26) macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Es ist nicht ganz einfach für mich, zumal ich nach der WM noch ein bisschen Rückstand habe. Da wäre es vielleicht besser gewesen, ich hätte beim Verein intensiver trainiert.“ Eine Rückenblessur stoppte ihn zu Beginn der vergangenen Woche, dazu kam der Frust des Tribünenhockers und Ersatzspielers: „Es ist nicht gut, wenn man auf der Tribüne sitzt oder 90 Minuten auf der Bank. Das ist nicht gut für den Kopf“, so ein frustrierter Kießling.


    Die Frage, ob er noch einen Sinn sehe bei der Nationalmannschaft, weist er zurück: „Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Das müssen andere beantworten. Ich kann nur sagen: Ich will für Deutschland spielen.“ Aber sicher ist: Wer als Stürmer schon gegen Aserbaidschan nicht eingewechselt wird, der wird sich die ein oder andere Frage nach der Akzeptanz stellen.


    Über Top-Leistungen in der Bundesliga will er sich auch in Zukunft weiter bei Löw anbieten. „Nach der Pleite gegen Mönchengladbach stehen wir nun unter Zugzwang. Wir müssen eine Reaktion zeigen“, fordert der Kämpfer nach dem 3:6. Ob Michael Ballack (33) in Hannover von Beginn an spielen wird, entscheidet sich kurzfristig. Möglicherweise gönnt Heynckes ihm eine Pause, die Aufbauarbeit der vergangenen Wochen ging auf Kosten der Spritzigkeit. Für den Kapitän der Nationalelf könnte Bender (21) neben Vidal (22) spielen. Noch nicht dabei: Simon Rolfes (28), der sich noch nicht spielfit gemeldet hat. Heynckes: „Es ist eine Freude, ihn trainieren zu sehen. Für eine Berufung in den Kader ist es aber noch zu früh.“
    FRANK LUßEM




    Quelle: kicker-Printausgabe vom 09.09.10

    LEVERKUSEN: Dortmund – für Michael Ballack ein besonderes Pflaster


    Sollte Michael Ballack (33) am Sonntag in der Dortmunder WM-Arena eingesetzt werden, dann schließt sich für den Kapitän der Nationalmannschaft der Kreis. Gegen den gleichen Gegner, Borussia Dortmund, verabschiedete sich Ballack am 13. Mai 2006 aus der Bundesliga – nach 232 Bundesligaspielen für den 1. FC Kaiserslautern, Bayer Leverkusen und Bayern München. Nach einem munteren Spiel trennte man sich damals in München 3:3, Ballack erzielte seinen 75. Bundesligatreffer und bekam vom kicker die Note 2,5. Es folgte der Wechsel zum FC Chelsea, für den er in 105 Premier-League-Spielen 17 Treffer erzielte.


    Nun also das Comeback in der Liga. Ziemlich sicher wird er nicht von Beginn an auflaufen, er soll über Teileinsätze an die 100 Prozent herangeführt werden, „die habe ich“, so Ballack nach dem Testspiel am vergangenen Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden (4:0), „noch nicht erreicht“.


    Die Erinnerungen an die Spielstätte in Dortmund sind speziell. Hier feierte er seinen ersten ganz großen Erfolg als Führungsspieler der Nationalelf. Damals, am 14. November 2001, erzielte er beim 4:1 im Play-off-Spiel gegen die Ukraine zwei Treffer, schoss Deutschland damit zur WM nach Japan und Südkorea, wo er mit seinen Toren dafür sorgte, dass die Völler-Truppe ins Finale kam. Polen (1:0) und Italien (0:2) bei der WM 2006 – Auftritte in Dortmund, die Ballack nie vergessen wird.


    Ob es nun bereits am Sonntag zum Comeback kommt oder nicht, für ihn scheint es nicht wichtig. Denn Ballack hat ohnehin eine Menge vor. Dies verriet er dem englischen Dienst „ESPNsoccernet: „Ich bin hungrig. Und wenn du im falschen Moment an die Seite gedrängt wirst, dann wirst du noch hungriger!“ Und so formuliert er klar die Ziele: „Ich will Leverkusen zu Titeln verhelfen und Deutschland als Kapitän zur EURO 2012 führen.“ Er habe keine Sekunde daran gedacht „das Handtuch zu werfen!“ Nicht einmal habe er mit dem Gedanken gespielt, seine Karriere am Golf oder in den USA ausklingen zu lassen: „Europa ist das, was zählt. Und ich weiß, dass ich einiges dazu beitragen kann, dass Bayer Erfolge haben wird.“


    Dortmund wäre ein perfektes Pflaster, um damit zu beginnen. Und wenn auch nur für ein paar Minuten.
    FRANK LUßEM




    Quelle: kicker-Printausgabe vom 19.08.10

    LEVERKUSEN: Ballack erstmals im Kader


    Michael Ballack (33) steht im Kader für das erste Play-off-Spiel in der Europa League am heutigen Abend gegen den ukrainischen Pokalsieger Tawrija Simferopol – ob er auch in der Startelf auftaucht, ließ Trainer Jupp Heynckes (65) offen. Der Kapitän der Nationalmannschaft würde im Falle des Falles im defensiven Mittelfeld zum Zuge kommen, was für den jungen Kollegen Lars Bender (21) bedeuten könnte: „Kommando zurück!“
    Der Blondschopf rutscht eigentlich durch die Verletzung von Sami Hyypiä (der 36-jährige Finne hatte sich beim Pokalauftritt in Pirmasens das Knie verdreht und wird geschont) ins Team, da Stefan Reinartz – neben Vidal der etatmäßige Sechser zurzeit – Hyypiäs Position in der Innenverteidigung einnehmen wird. Dass er für Ballack prompt wieder aus dem Team genommen würde, nimmt Bender sportlich: „Ganz ehrlich, damit kann ich mich locker abfinden.“ Ballack sei ein Ausnahmespieler, da stellt man sich auch mal klaglos hinten an. Bender: „Es ist geil, mit einem wie Michael im Kader zu stehen. Gerade junge Spieler wie ich lernen enorm von ihm.“ Gleichwohl will Bender in diesem Jahr einen weiteren Schritt nach vorne machen: „Vergangene Saison waren es 20 Spiele, davon sechs von Beginn an.“ In der neuen Saison will er auf „30 Spiele plus x“ kommen, „ich will Gas geben, mich verbessern“. Dabei sind ihm die Gegner zwar nicht egal, aber er nimmt es, wie es kommt: „So ein internationaler Einsatz ist schon etwas Besonderes. Deshalb ist wichtig, in die Gruppenphase zu kommen. Aber vor 80 000 in Dortmund zu spielen ist auch nicht zu verachten.“
    Spielt Ballack nicht von Beginn an, könnte Sidney Sam (22, für den nicht ganz fitten Barnetta) als einziger Neuzugang starten. Patrick Helmes (26) wird wohl wieder den Platz im Angriff neben Stefan Kießling (26) einnehmen.
    F. LUßEM




    SIMFEROPOL


    Kovpak trifft dreimal und kündigt Großes an


    Sie haben gemeinhin keine Chance, erst recht nicht, nachdem es Stammkeeper Maksym Startsev von Tawrija Simferopol dieser Tage zu Metalist Charkiv zog. Doch sie wollen ihre Möglichkeiten nutzen –und setzen dabei auch auf ein gesundes Selbstvertrauen.
    „Wir haben nichts zu verlieren und sind daher psychologisch im Vorteil“, tönt Stürmer Oleksandr Kovpak (27), der am Samstag beim 4:1 bei Krywbas dreimal traf. Ergo: „Wir werden Bayer Probleme bereiten“, so Trainer Sergiy Puchkov, der nicht mit dem aus Augsburg geholten Torhüter Vasili Khamutouski (31) plant. Gegen Bayer setzt er auf die Nummer 2, Vitaliy Postranskyi.
    Größeres Kopfzerbrechen bereiten Puchkov, dessen Team als einziges von 16 Erstligisten in der Ukraine auf eine Dreierreihe in der Abwehr setzt, Vakanzen im Mittelfeld. So fällt Außenbahnspieler Denis Holaydo (26) aus, der defensive Andrey Kornev (31) ist fraglich. Evgen Lutsenko (29) dürfte ihn ersetzen.
    OLEG ZADERNOVSKY



    Leverkusen – Simferopol


    Leverkusen: Adler – Schwaab, Friedrich, Reinartz, Castro – Vidal, Bender – Renato Augusto, Sam (Barnetta) – Kießling, Helmes
    Simferopol: Postranskyi – Djuricic, Monakhov, Leandro – Markovic, Lutsenko – Humenyuk, Ljubenovic, Galyuza – Kovpak, Idakhor
    Anstoß: Donnerstag, 18.30 Uhr
    Schiedsrichter: Fautrel (Frankreich)





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 19.08.10

    Er ist zurück: Gestern lief MICHAEL BALLACK (33) erstmals wieder für Leverkusen auf – und machte seine Sache gut.


    Die äußeren Umstände hätten eine vorzeitige Auswechslung gerechtfertigt. Die immer zerfahrener wirkende Testpartie zwischen Bayer Leverkusen und dem Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Der strömende Regen, der den Rasen tief und tiefer werden ließ. Die grätschenden Gegner. Die knapp vergebene Torchance. Doch Michael Ballack (33), vielsagend vom seinem Trainer Jupp Heynckes (65) als Kapitän auf den Platz geschickt, ließ sich nicht beirren. Er spielte durch und bereitete kurz vor Schluss mit einem wunderschönen Pass auf den jungen Kollegen Marcel Risse (20) noch kunstvoll den 4:0-Endstand (Torschützen: Barnetta 2, Derdiyok, Risse) vor. Ein Pass, der unausgesprochen ausdrückte: „Das wollte ich auf jeden Fall noch zeigen!“


    Knapp 100 Schaulustige freuten sich in der Bay-Arena. Exakt drei Monate nach Michael Ballacks letztem Auftritt als aktiver Fußballer. Damals, am 15. Mai 2010, als er von Kevin-Prince Boateng (23) rüde aus dem Verkehr gezogen wurde, waren 88 335 Menschen im Wembley-Stadion Augenzeuge. Seinerzeit ging es mit dem FC Chelsea gegen Portsmouth um den FA Cup, nun aber tatsächlich nach all den Irrungen und Wirrungen der vergangenen Tage um viel mehr – um die Rückkehr in die berufliche Normalität für den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.


    Wehen statt Wembley – Ballack tat der Sonntagvormittag sichtlich gut: „Es war anstrengend und ich bin froh, dass ich durchgehalten habe.“ Eine negative Rückmeldung vom verletzten Bein bekam er nicht, „mal sehen, was morgen passiert“. Ohne Schmerzen also zog er die Sache durch, holte sich eine Portion dessen, was er momentan so nötig braucht: Praxis! Denn: „Jedes Spiel, jede Einheit bringt mich weiter.“


    Ein Dutzend feiner Pässe, zwei gefährliche Kopfbälle, viele Kommandos und engagierte Körpersprache bei noch verhaltener Zweikampfführung zeigte Ballack in den 90 Minuten, die ihm auch offenbarten, „dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin“.


    Mit seinem Trainer ist er übereingekommen, dass er nach diesem ersten Härtetest so viele Einsätze bekommt wie nötig, um Schritt für Schritt das Maximum zu erreichen. Es werden wohl, interpretiert man die Zwischentöne der Beteiligten richtig, zunächst Teileinsätze sein. Möglicherweise bereits am Donnerstag im Europa-League-Spiel gegen Simferopol, vielleicht auch erst am Sonntag in Dortmund.
    Die Floskel „Von Spiel zu Spiel denken“ passt angesichts der aktuellen Situation wie die Faust aufs Auge.


    Wohltuend: Ballack sucht nicht mit Worten den Weg in die Mannschaft. „Die Vorbereitung mit der langen Reha war zäh. Es ist wichtig, dass es jetzt losgeht“, sagt Ballack, ringt mit jeder Silbe, jedem Schritt um Normalität. Auch übrigens in der leidigen Kapitänsfrage: „Ich denke, wir sollten das Thema bis zum September ruhen lassen. Es ist genug gesagt worden.“ Kein Zweifel: Michael Ballack kommt langsam in Form.
    FRANK LUßEM



    PERSONALIEN
    BAYER LEVERKUSEN

    Sami Hyypiä (36) verdrehte sich beim Pokalerfolg in Pirmasens das rechte Knie und musste ausgewechselt werden. Eine Untersuchung ergab keinen Bänderschaden, der Finne wird voraussichtlich in dieser Woche wieder mit dem Training beginnen, möglicherweise im Europa-League-Spiel am Donnerstag pausieren.





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 16.08.10

    LEVERKUSEN: Der Sportchef über den Kader und die Belastung


    Am Samstag in Pirmasens wird es ernst. Der kicker sprach vor dem Pokalspiel mit Bayer-Sportchef Rudi Völler (50) über den Kader und die Risiken.


    kicker: Herr Völler, schon die Vorbereitung deutete ein enges Rennen um die Stammplätze an. Wie schätzen Sie den Konkurrenzkampf ein?


    Rudi Völler: Ich sag’s mal so: Hätten sich in der vergangenen Saison Simon Rolfes und Renato Augusto nicht verletzt, wären wir in die Champions League gekommen. Jetzt ist die Decke nicht mehr so dünn.


    kicker: Der ein oder andere wird sich erstmals infrage gestellt sehen. Droht da Ärger?


    Völler: Die Jungs werden vernünftig damit umgehen, davon bin ich überzeugt. Es liegt an jedem selbst, sich anzubieten. Jeder muss sich fragen: Was kann ich verbessern?


    kicker: Kießling, Helmes, Derdiyok – einer von drei Stürmern wird draußen sitzen …


    Völler: Sollen wir deshalb mit nur zwei Stürmern in die Saison gehen? Es wird Härtefälle geben, Enttäuschungen. Aber jeder wird auf seine Einsatzzeiten kommen, das ist doch klar. Doch weil wir mehr Spiele haben, wenn wir die Gruppenphase der Europa League erreichen, muss dieser Konkurrenzkampf sein. Weil er uns als Mannschaft insgesamt stärker macht. Und er hat ja auch Vorteile.


    kicker: Nämlich?


    Völler: Kleine Verletzungen können besser auskuriert werden, bevor sie sich verschlimmern. Lieber
    mal ein Spiel pausieren, als hinterher sechs Wochen fehlen. Das wird sicher jeder einsehen.


    kicker: Wird sich bis zum Ende der laufenden Transferperiode am 31. August personell noch etwas tun in Leverkusen?


    Völler: Nein, ganz sicher nicht. So wie der Kader jetzt steht, wird er bis Weihnachten bleiben. Danach sind wir schlauer, wissen in etwa, welche Belastungen noch auf uns zu kommen, dann können wir so oder so reagieren.
    INTERVIEW: FRANK LUßEM





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 12.08.10

    Jupp Heynckes (65) hatte gesehen, was er hatte sehen wollen und er war zufrieden: „Michael hat sich gezeigt, er ist auch mal hingegangen im Zweikampf, das sah gut aus“, bewertete der Bayer-Trainer am Mittwochmittag den ersten „ungebremsten“ Trainingsauftritt von Michael Ballack (33) seit elf Wochen. Knapp 90 Minuten absolvierte Ballack beim Üben von Positionsspiel, taktischen Spielformen zum Defensivverhalten sowie einem Match auf kleinem Feld. Es machte ihm sichtlich Spaß, es geht zweifelsohne voran.


    Dem Kader für das Pokalspiel in Pirmasens am Samstag wird der Nationalspieler wohl noch nicht angehören. Anders WM-Fahrer Stefan Kießling (26), der gesetzt scheint. Neben ihm wird wohl Patrick Helmes (26) von Beginn an stürmen, was Jupp Heynckes aber nicht als Entscheidung gegen Eren Derdiyok (22) gewertet wissen will: „Alle drei“, so der Trainer über seine Stürmer, „sind Stammspieler!“
    FRANK LUßEM





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 12.08.10

    Die NATIONALELF spielt 2:2 in Dänemark, die Debatte um ihren Kapitän rückt aber alles in den Schatten. Was wird aus Michael Ballack? Bayer und Bayern streiten. Rudi Völler stellt sogar die Sinnfrage.


    Der Auftakt war bizarr. Im ersten Länderspiel der deutschen Nationalelf nach der WM war nichts mehr vom Glamour der Südafrika-Auftritte zu spüren. Zwei B-Teams trafen in Dänemark aufeinander, das Stadion war halbleer und der Regen von Kopenhagen so stark, dass Bundestrainer Joachim Löw und die Ersatzspieler für eine Hälfte von der Bank auf die Haupttribüne umziehen mussten.


    Nach 90 ordentlichen Minuten stand ein 2:2, das nach einem 2:0-Vorsprung jedoch eher ernüchternd war. Mario Gomez, der zuletzt so glücklose Münchner, durfte sich über sein 13. Länderspieltor freuen. Er ärgerte sich aber auch: „Wir hätten das Spiel nicht mehr hergeben dürfen.“ Im Tor stand diesmal Tim Wiese, sicher auch, weil er die Rolle des Ersatzkeepers bei der WM so klaglos hingenommen hatte. „Es war okay“, urteilte der Bremer. Manuel Neuer musste das schlucken, auch wenn er seine Leistungen beim Weltturnier liebend gern „untermauert hätte“. Nun greift in Leverkusen René Adler wieder ein. Da dürfte es neue Spannung geben.


    Riesige Erkenntnisse konnte Löw aus diesem Spiel der zweiten deutschen Garnitur gegen die völlig neuformierte dänische Auswahl allerdings nicht mitnehmen, und er durfte sie auch nicht erwarten. Anders als 2008, als er nach der EURO binnen zwei Jahren eine Komplettrenovierung des Kaders vollzog, wird sich diesmal mittelfristig, über die Zeitspanne bis zur Europameisterschaft 2012 in Polen und in der Ukraine, am Aufgebot des WM-Dritten nicht viel ändern. Von den 23 Südafrika-Fahrern stehen 22 auch für die EM zur Wahl, nur Jörg Butt nicht mehr.


    Beim Kopenhagen-Trip war es Löw „wichtig, im Training und in diesem Spiel von jenen Spielern einen persönlichen Eindruck zu gewinnen, die wir sonst nur in der Bundesliga beobachten“. Denn mit dem Start in die EM-Qualifikation gegen Belgien in Brüssel beginnt für Löw „ein neuer Abschnitt über 14, 15 Monate“. Und aus den Erfahrungen der Heim-WM vor vier Jahren, als die Nationalspieler in der Folgezeit reihenweise verletzt ausfielen, weiß Löw: „Es ist wichtig, dass man einen etwas breiteren Kader hat.“ Zumindest dafür haben sich in Kopenhagen neben Gomez Rückkehrer Thomas Hitzlsperger und Christian Gentner empfohlen.


    Viel brisanter ist 22 Tage vor dem Start in die EM-Qualifikation ohnehin, wer die Nationalmannschaft künftig als Kapitän anführt. „Ernsthafte und seriöse Gespräche“ hat Löw für die nächsten Wochen mit den Beteiligten angekündigt, dann will er seine Entscheidung bekanntgeben. Michael Ballack Kapitän, Philipp Lahm WM-Kapitän – die bis Turnierende offiziell ausgegebene Formel hat Löw damit infrage gestellt. Weshalb das Thema zum Politikum geworden und jetzt auch zum Streit zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen ausgeufert ist. „Wir nehmen den Lobbyismus in Leverkusen für Ballack schmunzelnd zur Kenntnis. Das haben wir beim FC Bayern für Lahm nicht nötig. Ich habe keine Bedenken, dass Bundestrainer Löw die richtige Entscheidung fällen wird“, stichelte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch in Richtung Jupp Heynckes und Rudi Völler, der im Gespräch mit dem kicker umgehend konterte. „Ich kann nur betonen, dass es hier nicht darum geht, einen Spieler von Bayer Leverkusen zu schützen. Es geht um Grundsätzliches und ich bin sicher, dass Kalle Rummenigge, den ich sehr schätze, dies nicht anders sieht. Es geht um Respekt und darum, wie man mit einem verletzten Spieler umgeht“, so die Position des früheren DFB-Teamchefs, der hinzufügt: „Was die Bayern angeht: Dieser Spieler stand lange beim FC Bayern unter Vertrag und holte Titel für den Klub. Es kann keine zwei Meinungen geben, wie man mit solch einem Spieler umzugehen hat. Und stünde Michael noch bei den Bayern unter Vertrag, würden Kalle Rummenigge und Uli Hoeneß sicher die gleichen Worte gebrauchen wie jetzt ich. Ganz sicher!“


    Völler wirbt zu Recht um einen offenen und fairen Umgang in der K-Frage, die nach seiner Ansicht weitreichende Bedeutung haben dürfte. Mit dem Bayer-Sportchef deutet erstmals ein Beteiligter aus Ballacks Umfeld an, dass von Löws Votum die weitere Nationalmannschafts-Karriere des 33-Jährigen abhängig sein könnte. „Wenn man wie Michael Ballack erklärt hat, nur noch zwei Jahre spielen zu wollen, der Bundestrainer aber eine Drei- oder sogar Vierjahresplanung aufstellt, dann ist es legitim darüber nachzudenken, ob es noch gemeinsam Sinn macht. Dann muss man sich im September an einen Tisch setzen und offen und ehrlich miteinander reden.“ Wirft Ballack am Ende also hin, wenn Löw sich doch für Lahm entscheidet?


    Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff stellte am Mittwochabend im ZDF klar: „Die Entscheidung in der Kapitänsfrage ist noch nicht gefallen, auf gar keinen Fall. Michael Ballack ist ein großer Spieler. Jetzt muss eine Entscheidung her, die beiden Spielern gerecht wird.“ Es bleibt also spannend.





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 12.08.10

    Leverkusen: Enorme Qualität auf fast allen Positionen


    Nach 24 Spielen ohne Niederlage und Rang vier strebt Bayer 04 mit Neuzugang Michael Ballack (33) nun zumindest die Champions League an.


    KOMMEN & GEHEN
    Nur der Verlust von Ideengeber Kroos schmerzt. Dafür gelang mit der Ballack-Verpflichtung ein Coup. Sturmtalent Nicolai Jörgensen (19, Akademisk BK) deutete hohes Potenzial an, ist aber (erst recht nach einer Bänderverletzung) erstmal nur eine Alternative. Gleiches gilt für Allrounder Hanno Balitsch (29, Hannover), Verteidiger Domagoj Vida (21, NK Osijek) und Außen Marcel Risse (20, Nürnberg), die den Kader in der Breite verstärken. Flügelflitzer Sidney Sam (22, HSV) macht Barnetta ernsthafte Konkurrenz.


    STÄRKEN & SCHWÄCHEN
    Bayer präsentierte sich in der Defensive bislang nicht fehlerfrei. Ein Top- Scorer wie Kroos (neun Treffer, zwölf Assists) fehlt im Mittelfeld, in dem dafür der spielstarke Renato Augusto (22) wieder topfit bereitsteht. Schlüsselspieler wie Ballack und Kapitän Simon Rolfes (28) sind zum Start nicht in Topform oder fehlen. Abgesehen davon gibt es enorme Qualität auf fast allen Positionen. Besonders offensiv bewegt sich das Team kombinationssicher auf höchstem Niveau. Zudem verfügt man im Gegensatz zum Vorjahr über mehr gute Alternativen.


    TRAINER & UMFELD
    Jupp Heynckes (66) ist absolut anerkannt und unumstritten, kann in Ruhe und mit maximaler Rückendeckung von Sportdirektor Rudi Völler agieren. Durch den Ballack-Coup herrscht im Umfeld Euphorie, die aber auch eine gesteigerte Erwartungshaltung (Titelhoffnung) mit sich bringt.


    FAZIT & PROGNOSE
    Bayer 04 hat die spielerische Qualität, um im Titelkampf mitzumischen. Bringt Ballack seine Führungsqualitäten genauso gewinnbringend ein wie Sami Hyypiä (36) im Vorjahr, könnte die Mannschaft jetzt auch die mentale Klasse für den großen Wurf besitzen.
    STEPHAN VON NOCKS


    Die Wunschelf:


    ------------Kießling -- Helmes


    ----Barnetta ------------ Renato Augusto


    ------------Ballack ---Reinartz


    Castro - Hyypiä - Friedrich - Schwaab


    --------------------Adler





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 09.08.10

    LEVERKUSEN: Ballack steigt am Mittwoch ein


    Die Auswahl ist groß. Qualitätsspieler en masse stehen im Kader. Aufgrund der Dreifachbelastung wird Jupp Heynckes rotieren lassen müssen, aber dies wird nicht in der Anfangsphase der Saison geschehen. „Wenn wir Simon Rolfes, Michael Ballack und Nicolai Jörgensen nach ihren Verletzungen sukzessive eingebaut haben, und wir komplett sind, dann kann man rotieren. Vorher sehe ich keine Notwendigkeit dazu“, so der Trainer. Für die Zugänge gilt: „Die Neuen müssen sich erst akklimatisieren, auch taktisch. Das dauert.“ Heynckes spielt seine „alte“ Elf ein. „Wir setzen anfangs auf das Altbewährte, und Patrick Helmes (26) kommt hinzu.“ Der Stürmer, gerade fürs Dänemark-Länderspiel nominiert, drängt in die Elf.


    Was zu einem Härtefall führen dürfte: Eren Derdiyok (22). Während Nationalstürmer Stefan Kießling (26) vergangene Saison 21 Treffer und sieben Vorlagen beisteuerte, traf der Schweizer zwölfmal, gab sechs Assists. Eine Quote für einen Stammplatz. Doch Helmes, vergangene Saison nach einem Kreuzbandriss nie in Form, trumpft jetzt auf, erzielte elf Test-Treffer. Dass Heynckes den stärksten Angreifer der Vorbereitung auf der Bank lässt, scheint ausgeschlossen. Gleiches gilt für Führungsspieler Kießling, der nach WM-Urlaub am Freitag gegen Fortuna Köln (2:0) erstmals spielte und spritzig wirkte. Zudem verkünden beide unisono: „Wenn ich fit bin, spiele ich!“ Eine Einschätzung, die begründetes Selbstbewusstsein demonstriert. WM-Fahrer Derdiyok droht die Bank.


    Gleiches gilt sogar für Arturo Vidal (23), sobald Michael Ballack (33) voll einsatzfähig ist. „Wenn alles normal läuft, wird Michael Mitte der Woche ins Mannschaftstraining einsteigen“, kündigt Heynckes an. Ab dem Europa-League-Spiel gegen Simferopol (Ukraine) in zehn Tagen sind Teileinsätze denkbar. Ist er fit, ist er im defensiven Mittelfeld gesetzt, wie Stefan Reinartz (21) nach guter Vorbereitung. Bliebe für Vidal die Rolle als Außenverteidiger. Doch in dieser testete Heynckes den Chilenen, der bei der WM links hinten spielte, nicht. Linksverteidiger Michal Kadlec (25) droht auch die Bank, sollte Heynckes auf dessen Position weiter auf Gonzalo Castro (23) setzen. Rechts hinten, wo Vidal auch ein Kandidat wäre, bescheinigt Heynckes Daniel Schwaab (21) „eine sehr gute Vorbereitung“. Kein Platz für Vidal? Kaum vorstellbar. „Er ist ein super Fußballer. Er spielt eigentlich immer“, lobt Heynckes, den die freie Auswahl erfreut. Einzig Patellasehnenprobleme bei René Adler (25) trüben das Bild. Der Torhüter fehlte am Sonntag beim Turnier in Aachen. „Eine Vorsichtsmaßnahme. Das ist nicht dramatisch“, beruhigt Heynckes. Ein harter Trainingsplatz gilt als Ursache. Für das Pokalspiel ist Adler, der unglücklich gefallen sei, nicht gefährdet, so Leverkusens Trainer.
    STEPHAN VON NOCKS



    PERSONALIEN
    BAYER LEVERKUSEN
    Tranquillo Barnetta (25) erlitt beim Testspiel bei Fortuna Köln (2:0) eine Prellung des Großzehengrundgelenks. Der Schweizer Mittelfeldspieler sagte deswegen auch seine Länderspielreise ab.





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 09.08.10

    Vor 13 Monaten riss sich PATRICK HELMES (26) beim Kicken mit Freunden das Kreuzband, kehrte ein halbes Jahr später zurück, schaffte es aber nicht in die Stammelf. Momentan trumpft er in den Testspielen in starker Form auf – und meldet Ansprüche auf die Startelf an.


    AUS LEVERKUSENS TRAININGSLAGER IN ST. GALLEN BERICHTET OLIVER BITTER


    kicker: Herr Helmes, Stefan Kießling schoss 21 Tore, Eren Derdiyok 12. Die beiden bildeten das beste Angriffsduo der Liga. Wen von beiden wollen Sie denn verdrängen?


    Patrick Helmes: Das wird sich finden. Ich habe nie lange draußen gesessen, wenn ich fit war. Für die Bank bin ich zu gut.


    kicker: Wie groß war der Frust, dass Sie kaum zu Zuge kamen?


    Helmes: Die Ärzte haben gleich gesagt, dass ich nach einem halben Jahr Pause noch mal genau so lange brauchen würde, um wieder in Top-Form zu kommen. Das wollte ich erst nicht glauben, aber es fehlten tatsächlich überall ein paar Prozent. Aber ich bin kein Typ, der Frust schiebt.


    kicker: Fühlen Sie sich wieder so stark wie zu besten Zeiten?


    Helmes: Besser. Ich bin stärker als vor meiner Verletzung.


    kicker: Kießling und Derdiyok arbeiten viel nach hinten, Sie fühlen sich im Angriffszentrum wohler. Müssen Sie Ihre Spielweise umstellen?


    Helmes: Wenn mir unterstellt wird, ich würde zu wenig laufen, dann ist das Unsinn. Ich brauche da kein Alibi. Außerdem werden Stürmer nach wie vor an Toren gemessen, und da muss ich mich nicht verstecken.


    kicker: Wie schlimm war es, die WM nur im Fernsehen zu verfolgen?


    Helmes: Ich hatte lange Hoffnung, und vielleicht hätte es gereicht, wenn die Saison vier, fünf Spiele länger gewesen wäre. Aber irgendwann war das dann abgehakt.


    kicker: Hatten Sie eigentlich Kontakt zu Ihren Kollegen in Südafrika?


    Helmes: Ich hatte zwischendurch SMS-Kontakt mit Stefan Kießling, ansonsten habe ich das Ganze recht entspannt aus der Ferne verfolgt, wie schon 2008 die EM. Aber 2012 ist das nächste große Turnier – und aller guten Dinge sind drei.


    kicker: Wann kehren Sie in die Nationalelf zurück?


    Helmes: Erst muss es im Verein laufen, aber da mache ich mir um mich keine Sorgen. In der Nationalelf war ich vor meiner Verletzung fest dabei und habe mich schön hoch gearbeitet. Das kommt dann schon.


    kicker: Werden Sie als Stürmer besonders von Michael Ballacks Pässen profitieren?


    Helmes: Bei uns kann jeder Superpässe spielen. Aber Michael bringt mit seiner Erfahrung natürlich Ruhe rein und ist extrem wichtig. Außerdem hat er gezeigt, dass er die entscheidenden Tore schießen kann. Vor einem Jahr kam Sami Hyypiä dazu, jetzt Ballack, zwei Leute, die eine Menge erreicht haben.


    kicker: Ist Bayer mit Ballack der erste Herausforderer der Bayern?


    Helmes: Wir hatten schon in der vorigen Saison eine super Mannschaft und haben uns jetzt noch prima verstärkt. Spielerisch gehören wir schon seit Jahren zu den Top-Klubs der Liga, und irgendwann müsste eigentlich der große Coup gelingen. Wir waren Vierter; unser Mindestziel muss es also sein, einen Platz höher zu klettern.





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 29.07.10

    Abtwil – Den freien Nachmittag nutzte René Adler zur Entspannung.


    Leverkusens Nationalkeeper hat alle Gedanken an seine Rippen-Verletzung, die ihn die WM und den Stammplatz im Tor der Nationalmannschaft gekostet hat, hinter sich gelassen.


    Im EXPRESS-Interview formuliert der 25-Jährige klare Ziele: „Ich will mit Bayer in die Champions League! Ich will wieder im Tor der Nationalelf stehen! Ich will in der Europa League weit kommen!“ Adler spricht über die Integration von Michael Ballack und seine neue Leidenschaft: das Golfen.



    weiter: Express

    LEVERKUSEN: Der Außenverteidiger wartet immer noch auf den ganz großen Durchbruch


    Es war beileibe kein trauriger Tag, doch es hätte ein viel schönerer werden können. Am 11. Juni 2010, am Tag der Eröffnung der Weltmeisterschaft in Südafrika, feierte Gonzalo Castro seinen 23. Geburtstag, weit weg vom Geschehen, im Urlaub in Spanien. Das Finale einen Monat später schaute er gemeinsam mit seinen Eltern, freute sich über den Sieg des Europameisters, betont allerdings: „Wenn Deutschland gewonnen hätte, wäre die Freude viel größer ausgefallen.“


    Etwas über ein Jahr ist es her, da feierte er mit Sami Khedira, Jerome Boateng, Mesut Özil und Dennis Aogo den EM-Triumph mit der U 21 – die Fortsetzung in Südafrika fand ohne ihn statt. „Wenn er Länderspiele im TV sieht, müsste er vor Wut in den Tisch beißen“, sagt Rudi Völler (50). Sein Trainer Jupp Heynckes (65) siedelt Castro vom Talent und Können „ganz weit oben“ an. Und dennoch bleibt festzuhalten: Nach fünfeinhalb Jahren Bundesliga, 149 Bundesliga- und fünf Länderspielen wartet Gonzalo Castro immer noch auf den großen Durchbruch.


    Natürlich gehört er bei Bayer zum Stammpersonal. Gespräche über eine Vertragsverlängerung stehen an. Die Wertschätzung könnte größer nicht sein. Und dennoch ist er alles andere als selbstzufrieden: „Ich muss mich verbessern, vor allen Dingen in Sachen Kontinuität.“ In der vergangenen Saison war er auf einem guten Weg, doch ein Jochbeinbruch und eine Oberschenkelblessur kosteten ihn sieben Spiele in der Rückrunde, in der es für ihn wie für fast alle dann leistungsmäßig abwärtsging: „Das ist vorbei und vergessen, ich will das jetzt mal eine Saison lang packen“, so Castro. Eingesetzt wird er – anders als in den meisten seiner Spiele – auf der linken Abwehrseite. Dort glänzte er bereits in der Hinrunde der vergangenen Saison (in der kicker-Rangliste landete er hinter Philipp Lahm auf Rang zwei), dort will er wieder glänzen: „Es ist besser für die Konzentration, auf eine Position festgelegt zu sein.“ Ob es hilft, ein ganzes Jahr zu glänzen? „Ich werde alles dafür tun“, sagt er und der Blick geht optimistisch nach vorne: „Der Kader ist stärker. Die Verletzten kommen zurück, die Neuen haben Qualität und Spieler wie Reinartz, Derdiyok oder Schwaab gehen mit mehr Erfahrung ins Rennen.“ Und Castro mit dem großen Willen, das Niveau eine komplette Saison hochzuhalten. Damit er sich demnächst bei Länderspielen nicht mehr vor dem Fernseher ärgern muss.
    FRANK LUßEM





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 19.07.10

    Seine Präsentation in Leverkusen nutzte MICHAEL BALLACK (33), um sich deutlich wie selten zuvor zu positionieren.


    Rund 100 Medienvertreter drängten sich im Medienraum der Leverkusener BayArena, drei TVSender übertrugen die erste Pressekonferenz von Michael Ballack (33) für seinen alten, neuen Verein Bayer Leverkusen. Der Kapitän der Nationalmannschaft gab sich kämpferisch, optimistisch und versprach den Bayer-Fans: „Wir wollen so weit wie möglich nach oben, wenn nicht nach ganz oben!“


    Der kicker fasst die wichtigsten Aussagen Ballacks zusammen. Und das sagte er...


    ...über Philipp Lahm: Ich bin der Kapitän der Nationalmannschaft. Er hat Ansprüche geäußert zu einem Zeitpunkt, den ich für unglücklich halte, weil ich verletzt war. Aber für mich gibt es da keine Diskussion. Wenn Philipp das anders sieht, muss er das mit dem Trainer besprechen. Der entscheidet, das ist ja kein Wunschkonzert hier, bei dem ein Spieler Wünsche äußern kann, wo er gerne spielen möchte. Genauso ist es beim Kapitän einer Mannschaft. Es gibt Hierarchien. Ich werde mit Philipp reden und das Thema ansprechen, wenn wir uns wieder treffen.


    ...über Uli Hoeneß, der ihm öffentlich geraten hatte, aus der Nationalelf zurückzutreten: Das hat mich irritiert. Wir haben ein gutes Verhältnis, das hätte er mir auch persönlich sagen können. Er weiß ja, welche Wellen das im ganzen Land schlägt, wenn er so was sagt. Vielleicht wollte er die Spieler der Bayern besser positionieren. Das ist Interpretationssache. Es ändert alles nichts daran, dass ich fester Bestandteil der Nationalelf bin.


    ...über Lothar Matthäus, der sich ähnlich geäußert hatte: Es wird immer Leute geben, die sich zu allem und jedem äußern. Zu diesen Leuten gehört Lothar Matthäus. Ich will das nicht bewerten.


    ...über die Schlagzeilen, die ihn als Nationalspieler infrage stellten: Man gewöhnt sich ja an vieles. Ich fand das überflüssig, musste es aber hinnehmen. Was mich enttäuscht hat, war, dass man so etwas schreibt, während ich verletzt bin. Ich konnte mich ja nicht wehren, nicht auf den Platz gehen und den Kritikern zeigen, was ich kann. Da ist man echt machtlos.


    ...über Joachim Löw: Es gab noch keinen Kontakt, er braucht jetzt erst mal Abstand. Aber unser Verhältnis ist von vollstem gegenseitigen Vertrauen geprägt.


    ...über „flache“ Hierarchien und Führungsstil des Kapitäns: Ich bin ein Spieler mit Persönlichkeit, der seine Meinung offen vertritt. Ich denke, das ist nicht negativ. Flache Hierarchie? Ich kann das nicht interpretieren. Es gab immer mehr als einen oder zwei Spieler, die Verantwortung übernommen haben. Jetzt eben ohne mich. Aber das überrascht doch nicht.


    ...über seinen Fitnesszustand: Nach vier Wochen Gips absolviere ich aktuell noch Muskelaufbautraining. In den nächsten Tagen will ich mit den Laufeinheiten beginnen, in zwei bis drei Wochen dann ins Mannschaftstraining einsteigen.


    ...über seine neue Mannschaft: Ein hervorragendes Team, das offensiven Fußball spielen will. Da steckt viel Potenzial drin, das haben die Jungs bereits in der vergangenen Saison bewiesen.


    ...über die Gründe seines Wechsel: Ich bin froh, wieder hier zu sein. Bis vor einigen Monaten hätte ich mir gar nicht vorstellen können, wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Beim Abschiedsspiel von Bernd Schneider habe ich alte Kontakte aufgefrischt, viele alte Bekannte getroffen und Atmosphäre geschnuppert. Die vielen guten Erinnerungen haben mir die Entscheidung sicherlich erleichtert. Und die wirklich guten Gespräche mit Herrn Wenning, Wolfgang Holzhäuser, Rudi Völler und Jupp Heynckes. Ausschlaggebend war dann, dass hier eine richtig gute Mannschaft spielt.
    ...über die Euphorie in Leverkusen: Ich habe schon wahrgenommen, wie sich die Fans hier für meine Rückkehr stark gemacht haben. Das hat mich sehr gefreut. Viele haben sich wohl daran erinnert, was ich hier in den tollen drei Jahren hinterlassen habe. Man fühlt sich da wohl, wo man willkommen ist.


    ...über die sportlichen Ziele: Ich hatte immer das Glück in Mannschaften mit guten Spielern zu stehen, die es mir ermöglichten, Titel zu holen. Hier in Leverkusen ist sehr viel Positives passiert. Wir haben ein perfektes Umfeld. Die Mannschaft hat Klasse. Wir wollen das bestmögliche Ergebnis.
    AUFGEZEICHNET VON FRANK LUßEM




    Quelle: kicker-Printausgabe vom 15.07.10