Beiträge von BayAddict

    NACHGEFRAGT:


    kicker: René Adler, was passierte bei Caios Freistoß kurz vor Schluss?


    René Adler (24): Er flatterte, ich wollte ihn leicht abprallen lassen und dann kontrollieren. Dabei ist er zu weit abgeprallt und ich musste retten. Hauptsache kein Tor.


    kicker: Was ist los mit Bayer?


    Adler: Wir sind in einer Negativspirale und müssen schnell die Kurve kriegen.


    kicker: Immer wieder hört man, Sie würden Bayer verlassen, wenn es nicht klappt mit dem UEFA-Cup…


    Adler: Bayer ist eine Herzensangelegenheit. Es ist nicht mein Denken, abzuhauen, wenn es schlecht läuft. Diese Situation muss uns weiterbringen. :bayerapplaus





    INTERVIEW: René Adler über den Fußball in seiner Geburtsstadt
    „Man hätte einen Verein gründen sollen“


    kicker: Leipzigs Fußball ist am Boden. Was empfinden Sie, Herr Adler?


    René Adler: Es ist einfach nur schade, dass in einer solch sportbegeisterten Stadt die Sportart Nummer eins nicht höherklassig angeboten werden kann. Leipzig hat mehr verdient.


    kicker: Nämlich?


    Adler: Als der VfB 1993 in die Bundesliga aufstieg, war ich mit meinem Vater im Stadion. Da herrschte eine richtige Aufbruchstimmung, da wurde die Jugend animiert. Die Erinnerungen sind heute noch präsent.


    kicker: Was wurde danach falsch gemacht?


    Adler: Es wäre besser gewesen, nach der zweiten Insolvenz des VfB 2004 einen unabhängigen Leipziger Verein zu gründen. Damals hat man viele Talente an andere Vereine verloren. Für die Stadt, die vielen neutralen Zuschauer und für den Fußball wäre es sinnvoll, wenn es einen starken, etablierten Fußballverein geben würde.


    kicker: Was an den Fans scheiterte. Wie haben Sie, der bis zum 15. Lebensjahr für den VfB spielte, die Rivalität mit dem FC Sachsen erlebt?


    Adler: Unter uns Jugendlichen war dies nicht das Thema. Ich hatte viele Freunde, die zu den Sachsen zählten, in der Schule waren wir auch gemischt. Aber als Fan bei den Spielen der ersten Mannschaft hat man diese Rivalität natürlich gesehen und gespürt. Ein Mal musste ich auch aus Angst meine Beine in die Hand nehmen und vor einer Meute Hooligans davonrennen.


    kicker: Hat der Fußball in Leipzig eine Zukunft?


    Adler: Schwer für mich, das mit der heutigen Distanz zu beurteilen. Ich wünsche mir für die Stadt, dass sie wieder an die alten Zeiten anknüpfen kann.
    INTERVIEW: O. HARTMANN



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 23.03.09

    Erste Niederlage für „Glücksbringer“ Schwegler


    In allen bisherigen zwölf Pflichtspielen mit Pirmin Schwegler (22) blieb Bayer Leverkusen ungeschlagen. Diese Serie ist nun gerissen.


    kicker: Erst die Pokal-Gala gegen Bayern, nun wenig erfolgreiche Auftritte gegen Bochum und Hertha. Wie passt das, Herr Schwegler?


    Pirmin Schwegler: Wir dürfen vielleicht nicht zu sehr an diesen Pokal denken, das könnte viel kaputt machen und hat es vielleicht schon getan.


    kicker: Hat nun auch der „Glücksbringer Schwegler“ ausgedient?


    Schwegler: Ich wollte das in Liga und Pokal durchziehen. Da habe ich wohl mein Team im Stich gelassen.


    kicker: Die Mannschaft hat nur 5 von 21 Rückrundenpunkten geholt …


    Schwegler: … was definitiv zu wenig ist. Aber es fehlt momentan leider an allen Ecken und Enden.


    kicker: Was meinen Sie konkret?


    Schwegler: Die anderen holen die Punkte, wir machen nicht mal das Tor. Nach einem Rückschlag fehlt uns derzeit die Klasse und auch ein Rezept, um zurückzukommen.


    kicker: Nach dem Vidal-Ausfall erhielten Sie den Vorzug vor Toni Kroos. Das Dreiermittelfeld rochierte viel, warum kam so wenig heraus?


    Schwegler: Diese Variabilität ist eine unserer Stärken. Wenn es aber so läuft wie in Berlin, haben wir Probleme. Derzeit sind alle unzufrieden, das merkt man unserem Spiel an.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 16.03.09

    Comeback nach 335 Tagen Spielpause


    Er hat den Anstoß ausgeführt, er hat 90 Minuten gespielt und er hat schmerzfrei bis zum Ende durchgehalten. Bernd Schneider hat seinen ersten Härtetest in der Regionalliga- Truppe von Bayer Leverkusen bestanden (0:1 gegen SF Lotte).


    335 Tage nach seinem letzten Bundesligaspiel und dem Bandscheibenvorfall samt Halswirbelsäulen-OP nahm Schneider im 4-2-3-1-System die Zehnerposition ein. Nach und nach ließ er sich aber zurückfallen, um als Sechser mehr Ballkontakte zu erhalten und mehr am Spiel teilzunehmen. „Das Gefühl war ganz gut, aber es fehlt noch einiges. Training und Spiel sind eben zwei paar Schuhe“, zeigt sich der 81-malige Nationalspieler realistisch. Zweikampfführung sowie das Gefühl für Ball und Raum waren nach der langen Pause verständlicherweise kaum vorhanden.


    Schneider konnte selbst entscheiden, wie lange er auf dem Platz steht. Dass am Ende 90 Minuten daraus wurden, freute auch Trainer Ulf Kirsten: „Bernd hat dem Team geholfen, hat viel gesprochen. Es fehlten ihm aber vielleicht auch die guten Mitspieler, um sich mehr in Szene setzen zu können.“


    Der 35-Jährige war im Januar ins Mannschaftstraining eingestiegen, soll bei Bayer II einige Wochen Spielpraxis sammeln. Im Nachholspiel am morgigen Dienstag in Elversberg wird er nur drei Tage nach seinem Comeback pausieren.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 16.03.09

    LEVERKUSEN: Fünf Punkte aus sieben Spielen


    Im DFB-Pokal im Halbfinale, in der Liga weit hinter den Ansprüchen zurück. Bayer ist nach dem schwachen Start aus der Winterpause (1 S/2U/4 N) auf der Suche nach den Gründen. „Mir fehlt irgendwie eine Erklärung für das, was momentan passiert“, so Patrick Helmes.


    Trainer Bruno Labbadia bemerkte beim 0:1 in Berlin „zu viele Ballverluste“, machte in „zu vielen unsauberen Abspielen“ die Ursache aus und gesteht ein: „Wir waren im körperlichen Bereich unterlegen.


    Statt des Kontaktes zur Tabellenspitze (drei Zähler Rückstand nach der Hinrunde) verliert Leverkusen nun auch die UEFA-Cup-Plätze aus den Augen. „Mittlerweile liegt es auch an der Mannschaft als Ganzem: Oft versucht es jeder einzeln, aber nicht alle zusammen als Kollektiv“, meint Kapitän Simon Rolfes.


    Bayer hatte gegen Hertha mehr Ballbesitz und gewonnene Zweikämpfe, trotz der Offensivstärke mit dem Sturmduo Helmes/Kießling (zusammen 26 Tore) kam zu wenig rum. Stefan Kießling wirkt verzweifelt: „Mir fällt da nichts mehr ein!“


    Sein Coach versucht es zumindest: „Wir müssen“, so Labbadia, „fast perfekte Spiele abliefern, sonst verlieren wir schnell den Glauben an uns.“ Ein angesichts der jüngsten Darbietungen eher beängstigender Ausblick für Trainer und Spieler. Ob die in der Lage sind, die Situation gemeinsam zu meistern, werden die nächsten Auftritte zeigen.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 16.03.09

    Zitat

    Original von Komo
    In Leverkusen hat er wohl auch bessere Mitspeiler gehabt. Das hilft einen schon in der Entwicklung.


    Isser nich süss ...?! :levz1

    LEVERKUSEN: Neuer Rückschlag nach der Gala


    ES BERICHTEN OLIVER BITTER, FRANK LUSSEM UND JAN LUSTIG


    Bayer Leverkusen bleibt ein Rätsel – und in Düsseldorf ohne Punktspiel- Sieg. Vier Tage nach der 4:2-Gala im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München folgte in der Liga der nächste Rückschlag: Nur 1:1 gegen den VfL Bochum nach einer zu lange umständlichen Vorstellung, noch dazu begünstigt durch einen aus Gäste-Sicht dummen Handelfmeter. „In der ersten Halbzeit war es von uns einfach zu wenig“, stellte Innenverteidiger Lukas Sinkiewicz selbstkritisch fest. Hinzu kam eine besonders in der Endphase schon dramatische Abschluss-Schwäche. „Jetzt sind wir weit davon entfernt, oben mitzumischen“, urteilt Angreifer Stefan Kießling zu Recht. „In den nächsten Wochen müssen wir uns richtig zusammenreißen, um unser Ziel Platz fünf noch zu erreichen.“


    Als eine Art Charaktertest hatten Trainer Bruno Labbadia und Sportdirektor Rudi Völler die Rückkehr in den „Bundesliga-Alltag“ ausgerufen. Zufriedenstellend bestanden wurde dieser nicht, auch wenn Bayer letztlich kein Einstellungsproblem nachgesagt werden kann. „Es hatte nichts damit zu tun, dass wir im Kopf nicht umgeschaltet hätten“, erklärte Kießling nachvollziehbar. „Bochum war für uns heute ein Gegner wie der FC Bayern am Mittwoch. Aber uns hat die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Wir hatten vier Riesen-Chancen, die wir leider nicht nutzen konnten.“


    Hinzu kommt allerdings: In der lange Zeit so heilen Bayer-Welt treten neben sportlichen Betriebsunfällen jetzt zusehends auch atmosphärische Störungen zutage. Vor einer Woche nach dem 0:1 in Hannover die Kollegen-Schelte von Torwart René Adler samt Völlers Konter, nun der gereizte Abgang von Stefan Kießling: Bei seiner Auswechslung gegen Angelos Charisteas stapfte der Nationalspieler stinksauer vom Feld, verweigerte sogar Co-Trainer Eddy Sözer den Handschlag. Auf dem Platz hatte Kießling, bei allem Bemühen, gute Gelegenheiten vergeben, außerdem vorm 0:1 just den Torschützen Christoph Dabrowski aus den Augen verloren.


    „Wir sind zu schnell unzufrieden, wenn wir mit unserem Kurzpassspiel nicht richtig durchkommen. Aber wir brauchen kurzfristig die Entwicklung, auch im Liga-Alltag, gerade gegen eine Mannschaft wie Bochum, die nötige Geduld und ebenso den nötigen Druck zu entwickeln“, hatte Trainer Labbadia vor dem Anpfiff analysiert. „Das ist die Voraussetzung, um international zu spielen.“ Eben das forderte auch Völler: „Es wird nur eine gute Woche, wenn wir jetzt nachlegen. Bei einem Sieg gegen Bochum sind wir wieder im Geschäft um die Europacup-Plätze.“ Doch die Aussichten verschlechtern sich nun mehr und mehr. Lediglich auf Rang sieben steht Bayer momentan, wohlgemerkt punktgleich mit dem Vorzeige-Krisenklub Schalke 04, wo Trainer und Manager seit Monaten in den Mittelpunkt der Kritik geraten sind bzw. sogar kurz vor der Ablösung stehen. Seit der Saison 1995/1996, als der Abstieg haarscharf vermieden wurde, rangierte Leverkusen zum gleichen Zeitpunkt nur zweimal schlechter als aktuell: 2002/2003, in einer weiteren Fast- Abstiegssaison, auf Position zwölf, 2006/07 auf Platz acht. Unter diesen Umständen und in Anbetracht der Tatsache, dass der Kader qualitativ stärker besetzt ist als in den Vorjahren, könnten sich auch bei Bayer bald Fragen auftun.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 09.03.09

    Viertelfinale im DFB-Pokal: Premiere-Stimmen


    Premiere hat Stimmen der Protagonisten gesammelt.


    Jürgen Klinsmann (FC Bayern):


    ... über das Pokal-Aus: "Ich denke es war ein packendes Pokalspiel. Die Leverkusener haben sehr aggressiv und, sehr imponierend auch, ein sehr hohes Pressing gespielt. Sie haben uns nicht zur Entfaltung kommen lassen. Wir haben den Fehler gemacht, dass wir den Ball nicht schnell genug haben laufen lassen.


    ... über das Aufbäumen nach dem Anschlusstreffer: "Nach dem Anschlusstreffer kam nochmal ein Ruck durch die Truppe, und dann war sogar das 3:3 noch möglich. Hätten wir diesen Energieschub in der ersten Hälfte gehabt, läuft die Partie ganz anders. Wir haben diese Fehler gemacht und Leverkusen hat deshalb heute auch verdient gewonnen."


    ...über die eigenen Ansprüche: "Die Ansprüche waren, dass wir in jedem Wettbewerb bis zum Schluss dabei bleiben wollen. Jetzt sind wir ausgeschieden, das ist ist sehr ärgerlich für uns. Aber wir sind in der Bundesliga und in der Champions League im Rennen."


    ... über die Maßnahmen nachdem Spiel: "Wenn so eine schmerzliche Niederlage kommt, heißt es in erster Linie es sacken zu lassen und zu schlucken. Aber wir müssen dann auch wieder nach vorne schauen. Am Saisonende wird dann abgerechnet. Hier wird keiner den Kopf in den Sand stecken. Wir werden uns aufrichten und dann am Samstag in der Bundesliga nachlegen."


    ... über mögliche Konsequenzen: "Man lernt in jedem Spiel dazu, aber die Mannschaft hat schon oft genug in dieser Saison gezeigt, was in ihr steckt.


    ... über die fehlende Konstanz: "Die Konstanz fehlt. Wir reden schon seit Monaten davon, aber sie ist noch nicht da. Wir brauchen jetzt eine Serie."


    ... über die Qualität des Teams: "Die Qualität hat die Mannschaft schon x-mal gezeigt. Sie kann mit jeder Mannschaft in Europa mithalten."


    Ottmar Hitzfeld (Premiere-Experte):


    ... über die Leistung der Bayern: "Ich war von den Bayern bis zum 3:0 enttäuscht, das war schon eine Blamage und diskussionswürdig. Sie waren einfach viel zu passiv und kamen oft einen Schritt zu spät. Die Spritzigkeit und Durchschlagskraft in der Offensive waren nicht da."


    ... über die Schwachstellen im Bayern-Spiel: "Das Mittelfeld war bis auf van Bommel enttäuschend. Die Zweikampfbilanz aller Mittelfeldspieler negativ. Von den Verteidigerpositionen kam auch wenig Druck, so dass der Leverkusener Sieg verdient ist. Leverkusen ist mehr gelaufen, war agressiver in den Zweikämpfen war, hat mehr Druck entwickelt und hat einfach mehr Torgefährlichkeit gezeigt hat."


    Bruno Labbadia (Bayer Leverkusen):


    ... über den Leverkusener Sieg: "Ich freue mich für meine Mannschaft einfach. Wenn man die Jungs jubeln gesehen hat, weiß man auch, was das für eine Erleichterung das war. Das war ein sehr sehr wichtiger Sieg.


    ... über die Wichtigkeit des Siegs: "Wir wissen, dass wir eine Mannschaft mit sehr viel Potential haben, die aber auch sehr jung ist. Wir haben dieses freudige Ergbenis heut unbedingt gebraucht."


    ... über die starke Leistung gegen die Bayern: "Die Mannschaft ist gewachsen. Wenn eine Mannschaft wie wir die letzten Wochen ordentlich spielt - auch wenn es die Öffentlichkeit nicht sehen wollte - aber die Punkte nicht macht, kann sie den Glauben verlieren. Deswegen habe ich mich sehr für die Mannschaft gefreut und war auch sehr erleichtert, wie kompakt die Mannschaft heute aufgetreten ist."
    ....


    Quelle: spox

    Am Ende mussten die Leverkusener noch einmal kräftig zittern. Erst nach Stefan Kießlings Tor zum 4:2 und dem kurz darauf ertönten Schlusspfiff war es geschafft. Umso ausgelassener feierte Bayer den Sieg über die Bayern. Jetzt will das Team von Bruno Labbadia unbedingt nach Berlin.


    "Wenn man den Jubel der Spieler gesehen hat, weiß man, wie erleichtert sie waren", sagte der Leverkuser Coach Bruno Labbadia nach dem Schlusspfiff. Auch er selbst freute sich an der Außenlinie so sehr, dass man glauben konnte, der ehemalige Top-Stürmer hätte den Ball höchstpersönlich zur endgültigen Entscheidung im Netz versenkt.


    Es wurde noch einmal eng


    Nach einer grandiosen Vorstellung führte Bayer gegen den Favoriten aus München in der zweiten Halbzeit bereits deutlich. "Die ersten 70 Minuten waren wir das klar bessere Team und haben auch nicht zu unrecht 3:0 geführt. Dann wurde es noch mal ein bisschen eng", analysierte Patrick Helmes, der Torschütze zum 3:0.


    Dass die Bayern dann aber noch einmal auf 2:3 verkürzen konnten, erklärte Labbadia mit den Schwankungen, die seine junge Mannschaft nach wie vor ausgesetzt sei. "Deshalb war es sowichtig, dass sich die Jungs heute belohnen konnten", so der Trainer. "In den letzten Partien haben wir ordentlich gespielt, aber keine Punkte geholt. Da kann man schon einmal den Glauben verlieren."


    Kompliment von Völler


    Diesen Glauben haben sie vor der Rekordkulisse in der ausverkauften Düsseldorfer LTU-Arena wieder gewonnen. "Wir sind bis zur 90. Minute ein hohes Tempo gegangen, und irgendwann wirst du dafür belohnt", zollte Sportdirektor Rudi Völler seiner Mannschaft ein großes Kompliment.


    Nun sind die Leverkusener nur noch ein Spiel vom großen Ziel entfernt. "Jetzt wollen wir nach Berlin", kündigte Helmes an. "Ich und viele andere meiner Teamkollegen haben das noch nie erlebt." Sein Trainer konnte in der Hauptstadt mit dem 1. FC Kaiserslautern 1990 den Pott schon einmal in den Himmel stemmen. "Berlin ist ein einmaliges Erlebnis", erinnerte sich Labbadia. "Da müsste man zumindest einmal dabei sein."
    Tobias Wiltschek / Eurosport


    Quelle: eurosport

    LEVERKUSEN: Patrick Helmes im Interview


    Sein Ausgleichstor gegen den Hamburger SV riss die Fans von den Sitzen – zum Punktgewinn langte es für Bayer dennoch nicht. Der kicker sprach nach der fünften Heimpleite von Bayer mit Patrick Helmes (24).


    kicker: Wie tief sitzt der Ärger über die am Sonntag verpasste Chance?


    Patrick Helmes: Ach, bei mir verraucht der Ärger immer schnell. Ich bin kein Typ, der lange über Pleiten grübelt. Wir hatten die Chance ja schon häufiger in dieser Saison.


    kicker: Und immer wieder aus der Hand gegeben …


    Helmes: Ja, das ist bitter. Wenn man an die Tür klopft, will man ja auch rein!


    kicker: Wieso kriegt Bayer die Tür nicht auf?


    Helmes: Weil wir in zu vielen Spielen das entscheidende Ding eben nicht machen. Gegen den HSV haben wir die ersten zwanzig Minuten verpennt, keine Frage. Aber danach haben wir Druck gemacht, da waren wir doch voll da!


    kicker: Aber zwingende Torchancen blieben Mangelware. Wo war die Zielstrebigkeit aus dem Hoffenheim-Spiel?


    Helmes: Die kann keine Mannschaft jede Woche so zeigen. Aber wenn das so ist, dann musst du eben aus halben Chancen ganze machen oder die nutzen, die gar nicht so aussehen.


    kicker: Wie Sie beim Ausgleich. Können Sie diesen Treffer, der ja inklusive Frank Rost alle überraschte, erklären?


    Helmes: Ich habe auf die kurze Flanke von Manuel Friedrich spekuliert. Und dann habe ich den Ball eben super getroffen.


    kicker: Ein tolles Tor, aber wieder eine Pleite. Wird man nach sieben Niederlagen nicht langsam schwermütig?


    Helmes: Nee, da können Sie lange warten. Richtig schlecht waren wir doch nur gegen die Bayern und gegen Stuttgart. Aber Tatsache ist: Sieben Pleiten sind zu viel. Sechs Punkte Rückstand auf die Spitze auch. Aber es bleibt noch Zeit. Und wir wollen wieder oben anklopfen!


    kicker: Wie weit oben?


    Helmes: So weit wie möglich, ist doch klar.


    kicker: Die Champions-League-Plätze bleiben also im Visier?


    Helmes: Na klar. Wir sind vier Punkte weg von Platz drei. Also können wir berechtigt sagen: Das ist doch nicht die Welt, das können wir doch aufholen. Wir wollen in die Champions League. Da wollen wir spielen.


    kicker: Ein stolzes Ziel...


    Helmes: Je weiter oben wir landen, desto besser. Dass es nicht einfach ist, wissen wir. Es wird eng. Aber es ist zu schaffen.


    kicker: Auch in Düsseldorf? Die LTUArena scheint kein gutes Pflaster für Bayer zu sein.


    Helmes: Düsseldorf darf keine Ausrede sein. Auch wenn wir lieber in Leverkusen spielen würden. Aber in der BayArena haben wir auch verloren. Wir tun uns tatsächlich auswärts leichter. Warum das so ist, kann ich nicht erklären. Aber da präsentieren wir uns einfach zielstrebiger und effektiver.


    kicker: Wie viel kann Bayer sich noch erlauben, bevor man sich endgültig von oben verabschieden muss?


    Helmes: Viel darf nicht mehr passieren, im Gegenteil! In Hannover und gegen Bochum müssen wir gewinnen. Jetzt nehmen sich die anderen gegenseitig Punkte weg, da können wir Boden gutmachen.


    kicker: Im Hinspiel gegen Hannover erzielten Sie beim 4:0 drei Tore. Ein Gegner, der Ihnen liegt?
    Helmes: Das war mein erster Dreierpack als Profi. Aber am Samstag reicht mir ein Tor, Hauptsache, wir gewinnen.
    INTERVIEW: FRANK LUSSEM


    kicker-Printausgabe vom 26.02.09

    RUDI VÖLLER: Liga hätte gewarnt sein müssen


    kicker: Herr Völler, Sie verurteilten Gladbachs Protest gegen die Wertung des 1:1 gegen Hoffenheim. Warum?


    Rudi Völler (48): Vorab: Ich pflege ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu allen Verantwortlichen der Borussia. Aber diesen Protest halte ich für eine falsche Reaktion. Das wäre für uns nie infrage gekommen, selbst wenn es um den Titel ginge.


    kicker: Überrascht Sie, was den Hoffenheimern passierte?


    Völler: Angesichts der zeitlichen Nähe zu den Vorfällen in Italien auf jeden Fall. Ich habe das durch meine Kontakte nach Rom etwas früher erfahren als die meisten hier. Ich habe sofort Trainer, Mannschaft, Betreuer und unseren Teamarzt zusammengetrommelt. Ich wusste zwar, dass bei uns alles korrekt abgewickelt wird, aber ich wollte die Beteiligten noch mal sensibilisieren.


    kicker: Die italienischen Spieler wurden ein Jahr gesperrt . . .


    Völler: Das ist völlig unverhältnismäßig. Aber: Es gibt die Statuten, und wir müssen uns ihnen unterwerfen.


    kicker: Ralf Rangnick behauptete, solcherlei Verstöße seien in der Liga an der Tagesordnung. Können Sie ihm folgen?


    Völler: In keinster Weise. Für Bayer kann ich das völlig ausschließen. Mich wundert wirklich, dass es so kurz nach Italien auch in Deutschland passiert.
    INTERVIEW: FLU


    kicker-Printausgabe vom 26.02.09

    LEVERKUSEN: Castro und Henrique gesperrt


    Zwei Heimspiele, zwei Pleiten - Bayer verpasste den Sprung auf Platz drei und steckt nun, statt sich abzusetzen, mitten drin im Kampf um Platz fünf, dem Mindestziel.


    Gefällig und nett spielten sie nach vorne, vergaßen aber in zu vielen Momenten die nötige Zielstrebigkeit: „Wir waren die bessere Mannschaft“, schimpfte Torschütze Patrick Helmes, der in seiner typischen Art der Bewältigung dieser neuerlichen Niederlage aufrief: „Das Ding ist verloren. Jetzt geht es nächste Woche weiter!“


    Auch Torhüter René Adler haderte: „Wir waren dem 2:1 näher, da hat uns das Quäntchen Glück gefehlt. Die Situation ist jetzt nicht einfach. Aber wir müssen das in den Griff kriegen und ich bin mir sicher, wir werden es ändern.“


    Logische Durchhalteparolen vor der Fahrt nach Hannover, wo man nun wieder unter Druck steht: „Wir wissen, dass der Rückstand größer geworden ist, aber nach dem Stuttgart-Spiel gab es eine ähnliche Situation und die haben wir in Hoffenheim gemeistert“, so Helmes.


    Verzichten muss Bruno Labbadia („Der Schiedsrichter hätte vor dem 2:1 ein Foul von Benjamin an Kießling pfeifen müssen!“) auf Castro und Henrique, die beide die fünfte Gelbe Karte sahen, wobei Castro von Glück sagen konnte, nicht Rot gesehen zu haben.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 23.02.09

    Zitat

    Original von Erik M.
    nee, jammern und lamentieren muss nicht sein. Aber kritisieren muss man doch mal dürfen...wieder mal haben wir uns selbst geschlagen. Bis zum 1:2 waren wir noch recht ordentlich, haben gutes Pressing gespielt in Halbzeit zwei und imho nahm der Druck ständig zu, auch wenn es nichts zwingendes gab. Mit dem 1:2 war das dann alles wie weggeblasen und wir haben es nicht mehr verstanden, den HSV gescheit unter Druck zu setzen. Dämliche dusslige Niederlage, beide Gegentore leichtfertig hergeschenkt.


    Sehr richtig !!! :LEV6
    :bayerapplaus :bayerapplaus :bayerapplaus :bayerapplaus

    Oh, Mann ... was man hier schon wieder alles lesen muss...
    Bankrotterklärung ..., Spieler unfähig..., Saison verpatzt... bla, bla bla...
    Manche sollten hier mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen! Da denkt man ja, wir sind hier im Ziegenstall, wo ja bekanntlich zwischen Anspruch und Wirklichkeit zwei völlig verschiedene Welten liegen.
    Klar ist´s einfach nur ärgerlich mit der Niederlage heute aber was ha´m denn hier manche gedacht?! Dass wir nun jeden wegputzen und auf dem Weg zur Meisterschaft sind oder als Trostpflaster uns mit der direkten Championsleague-Quali zufriedengeben müssen!?
    Wir haben gegen Hamburg verloren heute, welche für mich zur Zeit die stärkste u. cleverste Mannschaft der Bundesliga darstellt! Und dabei haben wir uns ja auch nicht abschiessen lassen oder uns kampflos unserem Schicksal ergeben. Mit ein bisschen Glück und etwas mehr Entschlossenheit hätten wir auch sogar gewinnen können. Beide Mannschaften haben sich heute auf nahezu gleichem Niveau bewegt.
    Dieselben, die hier alles in Frage stellen und niedermachen, wären wieder die ersten gewesen im Falle eines Sieges heute und hätten wieder permanent irgendwas von Meisterschaft und so gefaselt.
    Nur zur Erinnerung: Das Ziel, internationale Plätze, welches zu Saisonbeginn ausgegeben wurde, ist ja wohl keinesfalls aus den Augen verloren, dort sind wir immernoch im Soll. Weiterhin wurde von Anfang an klar davon gesprochen, dass mit einer so jungen Mannschaft, immer wieder mit Rückschlägen zu rechnen ist und die Spieler nicht vor Fehlern gefeit sind.
    Ganz zu schweigen vom Umzug nach Düsseldorf, was natürlich nicht als Ausrede gelten darf.
    Also kurz schütteln und weiter geht´s, dass wir vor lauter Gejammer und Lamentieren, nicht wirklich noch unsere Ziele aus den Augen verlieren.

    Hoffe, dass das wirklich nur mal wieder als Störfeuer seitens der Bauern dienen soll...
    Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Rudi uns in dieser positiven Entwicklungsphase, die er ja selbst maßgeblich mit gesteuert und vorangetrieben hat, jetzt einfach so verlassen sollte.
    Aber warum schiebt er diesen nervigen Spekulationen nicht einfach kurz u. präzise durch ein klares Dementi den Riegel vor? Bessere Verhandlungsposition mit ´m Bayer hin oder her ... glaube die hat er aber auch so oder so in Hinsicht der positiven Tendenzen in der jüngsten Vergangenheit.


    ALSO, RUDI ... MACH NICHTS, WAS DU NUR ZU SCHNELL BEREUEN KÖNNTEST! :LEV2

    LEVERKUSEN: Sportchef Rudi Völler weist Arturo Vidal zurecht


    Am Sonntag steigt das Spitzenspiel gegen den Hamburger SV. Der kicker sprach mit Bayer-Sportchef Rudi Völler (48) über die Konkurrenz, die neuen und die alten Spieler.


    Rudi Völler über...


    ...Hertha BSC: „Es ist kein Zufall, dass sie dank ihrer überragenden Defensive oben stehen. Aber ich bin sicher, würde man ihnen jetzt Platz drei zum Saisonende garantieren, dann würden sie das sofort unterschreiben. Die Spitze ist total eng.“


    ...Werder und Schalke: „Entweder einer von beiden startet eine Siegesserie oder aber sie spielen das Zünglein an der Waage. Beide Teams sind gut genug besetzt. Die können jeden, der aktuell noch viel weiter oben steht, schlagen.“


    ...Toni Kroos: „Er hat im Testspiel gezeigt, was in ihm steckt. Er ist schnell, macht überraschende Dinge, ist stark im Dribbling und im Abschluss. Er wird bald eine Alternative sein.“


    ...Angelos Charisteas: „Gekas ist ein echter Torjäger. Aber Angelos passt mit seinen Qualitäten im Lauf- und Kopfballspiel momentan besser zu Kießling und Helmes.“


    ...Gabor Kiraly: „Er bringt seine Erfahrung ein in unserer jungen Truppe und zeigt in jedem Training, dass er immer noch ein toller Torwart ist. Wenn René Adler etwas passieren sollte, können wir uns auf Gabor verlassen, da bin ich mir sicher.“


    ...Arturo Vidal: „Er hat sich gesteigert im Vergleich zum Vorjahr. Seine Ideen, Aggressivität und Laufstärke helfen uns. Aber er muss das Maß finden und die unnötigen Gelben Karten vermeiden. Ich hoffe, er hat aus den Vorfällen von Dortmund und gegen Stuttgart gelernt.“


    ...Henrique: „Wir sind in guten Gesprächen mit dem FC Barcelona. Es gibt Signale, dass er noch ein Jahr bleiben kann. Die Entscheidung wird im März fallen.“
    flu


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 19.02.09

    LEVERKUSEN


    Ursprünglich hatte man den Test gegen den polnischen Spitzenklub Legia Warschau am Dienstag (2:2, Bayer-Tore: Haggui, Charisteas) kurzfristig angesetzt, um Bernd Schneider (35), den seit Monaten pausierenden Routinier wieder einmal unter Wettkampfbedingungen zu sehen. Doch Schneider zerrte sich einen Muskel und musste passen. So richtete sich der Fokus einzig auf Toni Kroos (19), der erstmals nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk für Bayer spielte, 90 Minuten lang. Solange die Kräfte reichten, überzeugte die Leihgabe aus München. „Es war ein Härtetest, genau das wollte ich auch. Die erste Hälfte war ganz in Ordnung“, sagte Kroos. Gegen eine Nominierung für Sonntag hätte er sicherlich nichts einzuwenden, doch diesem Ehrgeiz schiebt der Trainer (noch) einen Riegel vor: „Toni hat gut gespielt, solange die Kraft da war. Aber wir wollen ihn auf Top-Niveau bringen. Dazu ist es wichtiger, dass er täglich zwei Einheiten absolviert. Das hilft ihm mehr, als schon am Sonntag auf der Bank zu sitzen. Seine Zeit wird kommen“, so Bruno Labbadia (43) am Mittwoch zum kicker.
    flu


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 19.02.09

    Bayers Legende über seinen Nachfolger
    Von ULRICH BAUER


    Bayers bester Bomber aller Zeiten...


    Patrick Helmes (24) schreibt mit 15 Toren nach 20 Spielen Bayer-Geschichte. Knipser-Rekord! Aber was sagt eigentlich Leverkusens Sturm-Legende Ulf Kirsten (43/3 x Torschützenkönig) über seinen Nachfolger?


    BILD: Herr Kirsten, überrascht Sie der Helmes-Lauf nicht auch ein wenig?


    Kirsten: „Keine Frage, Patrick ist kaltschnäuzig und stark im Abschluss. Seine Qualitäten sind bekannt. Aber dass es auf Anhieb so gut läuft für ihn in der Bundesliga, konnte man so sicher nicht erwarten.“


    BILD: Von Stürmer zu Stürmer – was zeichnet Helmes aus?


    Kirsten: „Er steht einfach richtig und überlegt nicht lange. Patrick entscheidet blitzschnell und schießt sofort.“


    BILD: Kann man den früheren Torjäger Kirsten mit Helmes vergleichen?


    Kirsten: „Wir haben zumindest beide den nötigen Torriecher. Ich war sicher immer mehr vorne drin und bin auf den kurzen Pfosten gegangen. Helmes schießt dagegen mehr aus der zweiten Reihe. Aber er hat wie ich eine gute Truppe um sich herum. Davon lebt ein Stürmer. Bei mir waren es früher Andi Thom, Bernd Schneider oder Paule Beinlich. Heute sind es Renato Augusto oder Tranquillo Barnetta.“


    BILD: Was muss Helmes noch lernen?


    Kirsten: „Er muss noch mehr für die Mannschaft arbeiten. In Hoffenheim hat er das jetzt gezeigt. Wenn er erkennt, dass er trotz der vielen Laufarbeit seine Tore macht, ist das extrem wichtig.“


    BILD: Kann er Torschützenkönig werden, wie Sie damals?


    Kirsten: „Ibisevic ist verletzt. Helmes ist ganz klar meine Nummer eins. Ich gehe davon aus, dass der Junge die Tor-Krone holt.“


    BILD: Und sogar ihren 22- Tore-Rekord schlägt?


    Kirsten: „Auch da gehe ich von aus. Es sind noch 14 Spiele. Wenn also alles in der Mannschaft weiter so gut läuft wird Patrick noch in aller Ruhe sieben bis neun Tore machen können. Wir sollten froh sein, wenn wir jemanden haben, der uns wieder ins internationale Geschäft schießt.“


    Quelle: bild

    Der Nationaltorhüter erlebt eine persönlich unbefriedigende Woche


    Bayer befindet sich nach dem Sieg in Hoffenheim im Höhenflug. Nur für René Adler (24) läuft es in der Rückrunde noch nicht wie gewünscht. In der vergangenen Woche prasselte die Kritik auf den Nationaltorhüter ein. Gegen Stuttgart flog ihm ein Hitzlsperger-Hammer um die Ohren. Im Länderspiel gegen Norwegen agierte Adler mit Licht und Schatten. In Hoffenheim sah der Keeper ebenfalls nicht durchweg glücklich aus und verschuldete einen Elfmeter. Anzeichen von einem Durchhänger?


    Nein, versichert Rudi Völler und gibt Adler volle Unterstützung. „René hat nach dem Länderspiel ein bisschen in der Kritik gestanden, aber er hat es gut gelöst“, sagt der Sportchef. Veränderungen beim Torhüter wegen des zunehmenden Drucks sieht Völler ebenfalls nicht, Adler sei „locker wie immer“.
    Adler schwieg beim Abschied aus Hoffenheim. Auch zu der Elfmetersituation, als er gegen Demba Ba zu spät kam. Bruno Labbadia spricht den Keeper frei von Schuld. „Den Elfmeter nehme ich auf meine Kappe. Ich will, dass er mitspielt“, sagt Labbadia. Dieses aktive Mitspielen geht stets mit einem gewissen Risiko einher – und gegen Hoffenheim einmal schief, während es viele Male Situationen entschärft. Wichtig war für Völler deshalb Adlers Reaktion: „Danach war er total souverän.“



    NACHGEFRAGT
    „Ich war Teil einer starken Leistung“


    kicker: Herr Zdebel, wie lief Ihre Premiere?
    Thomas Zdebel (35): Wir haben eine starke Leistung abgeliefert, und ich bin froh, meinen Teil dazu beigetragen zu haben. Die Abstimmung war okay, ich spiele ja nicht erst seit zwei Jahren Fußball.
    kicker: Im nächsten Spiel ist Vidal wieder dabei. Wäre es ein Problem, aus der Mannschaft zu müssen?
    Zdebel: Es geht nicht um Personen oder Positionen, sondern darum, dass man mannschaftlich geschlossen auftritt.
    kicker: Führt der Weg nach ganz oben?
    Zdebel: Wir hatten uns in der Winterpause vorgenommen anzugreifen. Das tun wir jetzt auch.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 16.02.09

    Die Top-5-Teams im Titelcheck


    Kaltblütige Killer, müde Aufsteiger und wankelmütige Bayern: Die Bundesliga ist so spannend wie nie. Ein Zauberwort fasst das Dilemma aller Teams zusammen.


    Es klingt wie ein abgegriffener Slogan des "DSF": "Die spannendste Bundesliga aller Zeiten." Nur: In diesem Fall stimmt es. Zwischen dem Ersten Hertha BSC Berlin und dem Fünften Bayer Leverkusen liegen lediglich vier Punkte.


    Seit zur Saison 1995/96 die Dreipunkte-Regel eingeführt wurde, war die Konstellation am 20. Spieltag noch nie so ausgeglichen. Vergangenes Jahr betrug die Differenz zwischen dem Erst- und Fünfplatzierten immerhin acht Punkte, 2005/06 waren es sogar 22.


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    Konstanz ist ein seltenes Gut in dieser Saison. Selbst der FC Bayern tritt höchst wankelmütig auf und hat zwei seiner drei Rückrundenpartien verloren. Eine Niederlage, und man stürzt zwei, drei Plätze ab. Ein Sieg, und plötzlich ist man der Titelkandidat schlechthin.


    Das Bundesliga-Top-Quintett im SPOX-Check:


    1. Hertha BSC Berlin (40 Punkte)


    Das spricht für Berlin: Minimalistisch, kaltblütig, Hertha. Neun der zwölf Saisonsiege holte Berlin mit einem Tor Unterschied - so wie zuletzt gegen den FC Bayern. Kein Team verkörpert derzeit den für den Titel nötigen Killer-Instinkt derart wie Berlin. Beeindruckend die taktische Variabilität des Teams. Noch beeindruckender, wie die Mannschaft Ausfälle von Pantelic, Kacar oder Cicero kompensiert. Mit Drobny, vom "Berliner Kurier" als "Torwart-Gott" bejubelt, verfügt Berlin über den formstärksten Keeper der Liga - seine Unsicherheit beim Gegentor gegen die Bayern mal außen vor gelassen.


    Das spricht gegen Berlin: Herthas abwartend-passiver Stil mit nadelstichartigen Kontern treibt die Topteams in den Wahnsinn - doch gelegentlich blitzt das Problem der Berliner auf: Wenn sie selber ein Spiel dominieren sollen, stoßen sie an ihre Grenzen. So wie beim 1:1 in Bielefeld. Und: Der Wechselhickhack um Pantelic und Woronin kostet Nerven.


    Die Randgeschichte: Zahltag für Trainer Favre. Mit dem Erfolg gegen den FC Bayern tritt eine Klausel in seinem Vertrag in Kraft. Ab dem 40. Punkt bekommt der Schweizer pro weiterem Zähler 25.000 Euro. Sprich: Jeder Sieg ist 75.000 Euro wert. Für den Meistertitel gibt es übrigens 500.000 Euro extra...


    Die nächsten fünf Spiele: Wolfsburg (A), Mönchengladbach (H), Cottbus (A), Leverkusen (H), Stuttgart (A)


    2. 1899 Hoffenheim (39)


    Das spricht für Hoffenheim: Obasi ist wieder fit, Eduardo nicht mehr gesperrt, Wellington besser integriert, Teber vielleicht in der Form seines Lebens, zudem die Sanogo-Verpflichtung: Von Ibisevic abgesehen, verfügt Trainer Rangnick über mehr Offensiv-Optionen als zum Ende der Hinrunde. Nicht zu unterschätzen: Hoffenheim mischt neben Berlin als einziger Titelaspirant nur noch in der Bundesliga mit.


    Das spricht gegen Hoffenheim: Nach dem emotionalen Ausnahmezustand in der Hinrunde wirkt die Mannschaft mental etwas müde. Indiz: Nur ein Sieg in den letzten fünf Spielen. Zudem scheinen die Bemühungen in der Winterpause, das Abwehrverhalten zu verbessern, nicht gefruchtet zu haben. Siehe das 1:4 gegen Leverkusen, die erste Heimniederlage der Saison. Weiterer Anlass zur Sorge: Torwart Hildebrand ist bislang nicht der erhoffte Rückhalt.


    Die Randgeschichte: Wer hätte das gedacht: Der sonst so progressive Rangnick outet sich als Fan von Trainer-Traditionalist Otto Rehhagel: "Ich bewundere an Otto die Kraft, das Feuer und die Leidenschaft, auch seinen Umgang mit den Spielern. Er hat immer die richtigen Spieler auf die richtige Position gestellt."


    Die nächsten fünf Spiele: Stuttgart (A), Dortmund (A), Bremen (H), Frankfurt (A), Hannover (H)


    3. Hamburger SV (39)


    Das spricht für Hamburg: Van der Vaart ist weg, lang leben Olic, Petric und Trochowski. Brillant spielt der HSV nur selten, den Unterschied machen dementsprechend die Ausnahmespieler aus: Olic rackert und trifft, Petric trifft und trifft, Troche flankt und trifft. Verbessert zeigen sich Jansen und Reinhardt-Ersatz Gravgaard. Was überrascht: De Jongs Weggang scheint keine Auswirkungen zu haben.


    Das spricht gegen Hamburg: "Konstanz ist das Zauberwort", sagt Trainer Jol. Das 2:3 in Karlsruhe führte dies schonungslos vor Augen. Weitere Zweifel: Die fehlende Torgefahr aus dem Mittelfeld (Trochowski ausgeklammert) und die Qualität der Winterzugänge.


    Die Randgeschichte: Rafinha lässt grüßen. Weil Alex Silva in seiner Wohnung in Harvestehude zu laut Samba-Musik gehört hat und sich die Nachbarn darüber beschwerten, zog der Brasilianer um. In ein Haus im abgelegenen Schenefeld, das zuvor Jansen bewohnt hatte. Jansen: "Da wird die Musik niemanden stören..."


    Die nächsten fünf Spiele: Leverkusen (A), Wolfsburg (H), Mönchengladbach (A), Cottbus (H), Schalke (A)


    4. Bayern München (38)


    Das spricht für Bayern: So wie jedes Jahr auch: die Qualität im Kader, die Erfahrung im Titelkampf, die listigen Psychospielchen, zum Ende der Hinrunde kam auch ein hervorragender Fitnesszustand hinzu. Weiterer Pluspunkt: Das Restprogramm mit acht Heim- und nur sechs Auswärtspartien.


    Das spricht gegen Bayern: Die Linkslastigkeit (Stichwort: Berechenbarkeit), die individuellen Fehler (Stichwörter: Lell, Demichelis, Lucio), der Torwart (Stichwort: Strafraumbeherrschung), die bevorstehenden englischen Wochen (Stichwort: Konzentration), Luca Tonis schmerzende Achillessehne.


    Die Randgeschichte: Das nennt man mal eine Watschn. Günther Netzer über Bastian Schweinsteigers Aussage, die Leistung des DFB-Teams gegen Norwegen sei gar nicht so schlecht gewesen: "Das zeugt von mangelnder Selbstkritik, fehlendem Realitätssinn und Arroganz."


    Die nächsten fünf Spiele: Köln (H), Bremen (A), Hannover (H), Bochum (A), Karlsruhe (H)


    5. Bayer Leverkusen (36)


    Das spricht für Leverkusen: Bayer ist die aktuell spielstärkste Mannschaft der Liga. Sozusagen das Hoffenheim der Rückrunde. Im Vergleich zur Hinrunde hat Leverkusen beim 4:1 bei 1899 in Sachen Kombination und Pressing noch einmal zugelegt. Zumal Trainer Labbadia mit Zdebel sowie den Rekonvaleszenten Kroos und Schneider einige Joker in der Hinterhand hat.


    Das spricht gegen Leverkusen: Als das Hoffenheim der Rückrunde hat Bayer offenbar auch deren Anfälligkeit im Abwehrverhalten übernommen. Sinkiewicz und Henrique patzten, ebenso Torwart Adler. Ein Fragezeichen steht auch hinter dem ständig Rot-gefährdeten Vidal.


    Die Randgeschichte: Kapitalismus-Streit in der Luxus-Loge. Weil der Verein die Preise für eine VIP-Karte von 2700 auf 4641 Euro erhöhen will, was eine Steigerung von 71 Prozent bedeutet, probt die betuchte Kundschaft den Aufstand. "Wir sind empört. Das halten wir für maßlos übertrieben", so einer der "Widerstandskämpfer". Die lapidare Antwort von Bayer-Kommunikationschef Meinolf Sprink: "Wer sich frühzeitig entscheidet, erhält eine Ermäßigung. Ich denke, das ist fair."


    Die nächsten fünf Spiele: Hamburg (H), Hannover (A), Bochum (H), Berlin (A), Frankfurt (H)


    Quelle: spox