Hoffenheim-Leverkusen
Erst vorlegen, dann die Konkurrenz beobachten: Am 20. Spieltag will Bundesliga-Spitzenreiter 1899 Hoffenheim heute mit einem „Dreier“ gegen Leverkusen den Spitzenplatz behaupten.
Für Trainer Ralf Rangnick zählt nur ein Sieg, und auch die Spieler strotzen vor Selbstbewusstsein: 1899 Hoffenheim hat seine Zurückhaltung abgelegt und will das Fußball-Märchen in der Bundesliga mit Mut und Leidenschaft auch gegen Bayer Leverkusen fortsetzen. „Wir wollen attackieren und Leverkusen auf neun Punkte Distanz bringen“, verkündete Rangnick vor dem heutigen Spitzenspiel.
Angenehmer Nebeneffekt: Mit einem Sieg beim zweiten Auftritt in der neuen Rhein-Neckar-Arena würde Hoffenheim die Tabellenführung am 20. Spieltag auf jeden Fall erfolgreich verteidigen und die weiteren Rivalen zusätzlich unter Druck setzen. „Wenn man oben ist, will man auch da bleiben“, sagte Neu-Nationalspieler Andreas Beck, der am Mittwoch beim 0:1 gegen Norwegen in der zweiten Halbzeit sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft feierte.
Timo Hildebrand zurück im Tor
Der Optimismus bei 1899 hat seine Gründe. Zum einen sind die Kraichgauer als erfolgreichstes Heimteam zu Hause noch ungeschlagen, zum anderen kann Rangnick bis auf den am Kreuzband operierten Toptorjäger Vedad Ibisevic auf seine Bestbesetzung zurückgreifen.
Der in der Winterpause vom FC Valencia verpflichtete Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand kehrt nach überstandener Schambeinprellung zurück und will sich im Duell gegen Bayer-Keeper Rene Adler auch wieder für die Nationalmannschaft empfehlen. Offensivspieler Carlos Eduardo steht nach zwei Spielen Rot-Sperre erstmals in der Rückrunde wieder zur Verfügung.
Zudem hat Rangnick in Chinedu Obasi eine weitere Alternative für die Anfangsformation. Der Stürmer, der zuletzt beim 1:1 bei Borussia Mönchengladbach nach auskuriertem Muskelfaserriss ein 30-minütiges Comeback gefeiert hat, soll den Gastgebern zusätzlichen Schwung verleihen. „Joker“ Wellington, der in Gladbach in der 89. Minute den Ausgleich erzielt hatte, muss sich zunächst erneut mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen.
Im Hinspiel bezahlte Hoffenheim Lehrgeld
Rangnick erwartet einen „offenen Schlagabtausch zweier spielerisch und offensivstarker Mannschaften“. Beim Hinspiel hatte Hoffenheim noch viel Lehrgeld gezahlt und 2:5 verloren.
Doch Beck spricht einen möglichen Pluspunkt für Hoffenheim an. „Wir sind vielleicht etwas frischer, weil Leverkusen mehr Spieler zu den Länderspielen abgestellt hat“, erklärte der 21-Jährige. Zudem befinden sich die lange Zeit als Meisterschaftsanwärter gehandelten Leverkusener nach nur einem Sieg in den letzten sechs Spielen und dem 2:4 vor Wochenfrist gegen den VfB Stuttgart in einer Schwächeperiode.
Bayer-Coach Labbadia baut wohl auf Thomas Zdebel
„Für uns gilt es nun, die Partie gegen den VfB zu vergessen. Wir stellen uns der Kritik, aber wir werden aufgrund eines Spiels nicht alles Gute wegreden“, erklärte Bayer-Coach Bruno Labbadia. Vor neun Monaten hatte Labadia noch als Trainer der SpVgg Greuther Fürth mit 0:5 in Hoffenheim verloren.
Quelle: focus