Beiträge von BayAddict

    LEVERKUSEN: Castro kämpft sich wieder ran


    Aus Belek berichtet Stephan Von Nocks


    Er ist das Aushängeschild der Leverkusener Nachwuchsarbeit. Doch auch wenn er mit seinen 21 Jahren bei Bayer als rechter Verteidiger gesetzt ist, verlief die Hinrunde für Gonzalo Castro nicht zufriedenstellend: „Das war Durchschnitt, mein Anspruch ist höher“, erklärt das Talent selbstkritisch.


    Eine Einschätzung, die Bruno Labbadia gefällt. „Gut, dass er erkennt, dass er nicht so gespielt hat, wie er und wir es erwartet haben“, sagt der Trainer, der von Castro den nächsten Schritt fordert: „Er muss hungriger werden, Bälle fordern, körperlich zulegen, sich pro Halbzeit sechs- oder siebenmal über außen einschalten.“


    Denn in der Offensive agiert Castro nicht mehr so unbekümmert wie einst. „Wenn du jung bist, denkst du weniger nach“, nennt er einen Grund – und das mit 21. Der spielstarke und dynamische Akteur, der vor vier Jahren sein Ligadebüt feierte, erfüllt in der jungen Leverkusener Mannschaft schon Führungsaufgaben. „Mein Status ist ein anderer als vor zwei oder drei Jahren. Jetzt muss ich Verantwortung übernehmen. Das fordert auch der Trainer.“ So früh steht selten ein 21-Jähriger in der Pflicht. Was Castro nicht als Last empfindet: „Bei Schalke wäre ich einer der Jüngsten, aber so eine Rolle muss man annehmen. Es bringt jeden weiter!“


    Labbadia sieht ohnehin eine andere Ursache für die Stagnation, deutet mit Blick auf die ersten Trainingstage im türkischen Belek an: „Bislang ist er mit einer sehr ordentlichen Einstellung dabei. Zwischen der Vorbereitung im Sommer und jetzt ist ein deutlicher Unterschied. Er muss dranbleiben. Wenn er die Bereitschaft mitbringt, wird er wieder in die Nähe der Nationalmannschaft kommen.“ Die hat Castro (fünf Länderspiele) ohnehin im Visier: „Ich will wieder dabei sein. Ein anderes Ziel gibt es nicht.“


    Genauso ambitioniert ist er, was die Liga betrifft. Platz fünf stellt ihn nicht zufrieden: „Unser Anspruch muss höher sein! Wir sind nur drei Punkte von der Spitze entfernt. Die haben auch nicht besser gespielt.“ Deswegen gibt er den Titel als Ziel aus: „Wir sind eine junge, willige Mannschaft und standen nicht umsonst drei Spieltage auf Platz eins. Warum soll das nicht auch nach dem 34. Spieltag so sein?“


    Zum Beispiel weil Bayer bislang zu oft gewonnen geglaubte Spiele aus der Hand gab? Castro weiß: „Wenn wir führen, müssen wir die Spiele auch über die Runden kriegen. Wir waren nie unterlegen. Wir haben nur durch Nachlässigkeit und fehlende Konsequenz verloren.“ Mehr Entschlossenheit ist gefragt – von Bayer und von Gonzalo Castro selbst.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 12.01.09

    LEVERKUSEN: Schneider will sich bei Bayer II Spielpraxis holen


    Am Wochenende musste Bernd Schneider (35) kürzertreten. Ein grippaler Infekt ließ nur einen leichten Lauf zu. Der Routinier, der nach seiner Bandscheibenoperation an der Halswirbelsäule im April 2008 im Trainingslager in Belek (Türkei) erstmals wieder mit der Mannschaft trainiert, muss weiter Geduld zeigen. Doch nicht nur wegen der kurzfristigen Pause, wird der Weg zurück für den Nationalspieler ein zäher. „Das wird nicht von heute auf morgen gehen“, weiß Schneider, der sich seit Monaten in der Reha quälte, um die nun anstehende Schinderei.


    Auch wenn er seit Oktober im Einzeltraining verbissen gearbeitet hat, fehlt dem Nationalspieler noch viel. „Ich muss noch eine Schippe drauflegen. Es ist alles weg“, stellt der offensive Mittelfeldspieler fest. Körperlich von der Grundlagenausdauer, aber auch vom Timing auf dem Platz.


    „Für mich ist es wichtig, bei der Mannschaft zu sein. Ich muss mich herantasten“, erklärt der Techniker, der den Rückrundenauftakt schon abgehakt hat. „Das schaffe ich nicht ganz, auch wenn ich mir Mühe gebe.“


    Eine Zeitvorgabe für die Rückkehr setzt er sich nicht. Genauso wie Trainer Bruno Labbadia (42), der klug genug ist, keinen Druck aufzubauen. Im Trainingslager in Belek erfolgt die Eingliederung für den „weißen Brasilianer“ häppchenweise. „Er kann nicht jeden Tag die Einheiten voll mitmachen. Wir haben nicht den Plan, dass er uns in den ersten drei oder vier Spielen weiterhilft. Wir haben keinen Zeitplan.“


    Die Erfahrung seines ballgewandten Routiniers würde Labbadias jungem Team zweifelsohne guttun. Fest einkalkulieren möchte der Trainer ihn freilich noch nicht: „Bernds Rückkehr sehe ich als Bonus. Wenn er es schafft, wäre es klasse.“ Dafür würde Schneider sogar den Weg über die eigene U 23 gehen. „Das ist seine Idee“, so Labbadia, der diesen Weg seinen älteren Spielern offenlässt. Schneider würde ihn wählen – damit die Zeit des Wartens endlich vorbei ist.


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 12.01.09

    LEVERKUSEN: Bayer leiht Jens Hegeler nach Augsburg aus – Mainzer wird intensiv beobachtet


    Mit der Verpflichtung des 35-jährigen Tomasz Zdebel löste Bayer Leverkusen durchaus Erstaunen in Fachkreisen aus. Der im oberschlesischen Kattowitz geborene polnische Ex-Nationalspieler (14 Einsätze) wird mindestens bis zum Saisonende dem Kader angehören, dazu gibt es die Option auf eine Zusammenarbeit bis 2010.
    Zdebel, der nach seiner Zwangsversetzung zum VfL Bochum II ablösefrei kommt, gilt als erfahrener Backup für Kapitän Simon Rolfes (26) „Er ist einer, der weiß, was zu tun ist, wenn es auf dem Platz eng wird“, lobt Sportchef Rudi Völler (48). Zdebel (er bekommt die Rückennummer 19) kann in der Bayer-Kabine gleich den Spind von Jens Hegeler (20) übernehmen, der bis zum 30. Juni 2010 (inklusive Rückholmöglichkeit 2009) an den FC Augsburg ausgeliehen wurde. Völler: „Es macht Sinn, die jungen Spieler wie Marcel Risse, Stefan Reinartz oder jetzt Hegeler auszuleihen. Sie können sich in der Zweiten Liga die nötige Praxis und Wettkampfhärte holen.“ Auch Bruno Labbadia (42) zeigte sich glücklich mit dem Wechselspiel: „Unser junges Team bekommt mit Zdebel eine Menge Erfahrung und ein junger Spieler die nötige Spielpraxis. Das ist eine ideale Konstellation“, so der Trainer.
    Zdebel selbst (der seit drei Jahren übrigens vor den Toren Leverkusens lebt) geht die neue Herausforderung mit gesundem Selbstvertrauen an: „Ich habe gezeigt, wozu ich in der Lage bin. Die Gespräche mit der sportlichen Leitung waren sehr gut, ich weiß, was von mir erwartet wird und ich bin stolz auf die Wertschätzung, die ich hier erfahre. Ich will das erfüllen, was von mir verlangt wird. Die Ansprüche, die ich an mich stelle, werde ich nicht verbal formulieren. Ich will es auf dem Platz zeigen.“
    Aussortiert und abgeschoben beim Abstiegskandidaten, verpflichtet von einem Team der erweiterten Spitze – Zdebel fühlt sich wie im Traum.
    Diesen Traum will sich auch Markus Feulner (26) erfüllen. Der Mittelfeldspieler von Mainz 05 weckt als notenbester Zweitligaspieler (kicker-Note 2,78, „Herausragend“ in der Rangliste Mittelfeld Defensiv) Begehrlichkeiten, nach kicker-Informationen auch in Leverkusen.
    Der Ex-Münchner, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, steht bei Bayer ganz oben auf der Scouting-Liste und drängt mit Macht in die Bundesliga.


    FRANK LUSSEM


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 08.01.09

    Der beim Fußball-Bundesligisten VfL Bochum ausgemusterte Kapitän Thomas Zdebel wechselt zum Liga-Konkurrenten Bayer Leverkusen. Wie der Revierclub mitteilte, hat der 35 Jahre alte Profi in Leverkusen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010 unterschrieben.


    Über die Höhe der Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Zdebel, der seit 2003 in Bochum unter Vertrag stand und in insgesamt 198 Bundesligaspielen acht Treffer erzielte, war von VfL-Trainer Marcel Koller zu Jahresbeginn in die Oberligamannschaft degradiert worden.


    In Leverkusen setzt man auf die Routine des in Polen geborenen Profis, der auch schon in Belgien (Lierse SK) und der Türkei (Genclerbirligi Ankara) gespielt hat. «Thomas Zdebel wird als gestandener Bundesliga-Profi eine sofortige Verstärkung unseres Kaders sein», befand Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.


    Dagegen wird der rheinische Club den 20 Jahre alten Abwehrspieler Jens Hegeler bis zum 30. Juni 2010 zum Zweitligaclub FC Augsburg ausleihen. «Das ist eine strategische Entscheidung. Hegeler wird in Augsburg Spielpraxis bekommen, die er bei uns aufgrund unserer starken Mannschaft sicherlich nicht bekäme», sagte Holzhäuser.


    Quelle: Financial Times

    Die PROFIS DER BUNDESLIGA haben abgestimmt: 234 Spieler beteiligten sich in diesem Winter an unserer traditionellen Umfrage...


    Adler vor Enke und Kahn, so lautete die Reihenfolge vor einem halben Jahr, Adler vor Enke und Rost vor zwölf Monaten. Und diesmal heißt es: Adler vor Drobny und Eilhoff.
    Was zeigt: Es gibt derzeit nur eine Konstante unter den besten Torhütern der Bundesliga, die kommt aus Leverkusen und heißt René Adler (61,6 % der Stimmen). Erneut flog der erst 23-Jährige der Konkurrenz weit davon und konnte seinen Stimmenanteil sogar noch deutlich erhöhen. Der Berliner Jaroslav Drobny (9,2 %) und Bielefelds Dennis Eilhoff (8,3 %) schoben sich erstmals so weit nach vorne, der Hannoveraner Robert Enke, Seriensieger vergangener Tage, landete diesmal hinter dem Stuttgarter Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann nur auf Rang sieben. Auch Karlsruhes Markus Miller, vor einem Jahr immerhin Fünfter, stürzte ab und erhielt nur noch zwei Stimmen.


    Die Sieger der letzten Jahre:
    Saisonende 07/08 Adler 40,7 %
    Winterpause 07/08 Adler 35,8 %
    Saisonende 06/07 Neuer 26,3 %
    Winterpause 06/07 Enke 37,1 %
    Saisonende 05/06 Enke 42,6 %
    Winterpause 05/06 Enke 22,9 %
    Saisonende 04/05 Enke 23,3 %
    Winterpause 04/05 Enke 26,4 %
    Saisonende 03/04 Hildebrand 60,8 %
    Winterpause 03/04 Hildebrand 78,4 %


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 05.01.09

    LEVERKUSEN: Bis auf Vratislav Gresko sind alle Spieler fit für die Reise ins Trainingslager


    Es ist ja nicht so, dass sie partout verzichten wollten. Die Leverkusener Zurückhaltung am Transfermarkt basiert eher auf momentaner Handlungsunfähigkeit – bevor nicht ein Spieler verkauft wird, kann kein anderer kommen. So wie im aktuellen Falle der Schweizer Eren Derdiyok (20, FC Basel), dessen Verpflichtung erst dann möglich wird, wenn Theofanis Gekas (28) verkauft werden kann. Solange dies nicht passiert, bleibt der Grieche für Trainer Bruno Labbadia (42) eine Alternative – wie in 15 der 17 Hinrundenspiele. Zum Hinrunden-Ausklang fehlte er verletzt, unterzog sich in der Heimat einer Knieoperation. Überflüssigerweise sammelte sich Wasser unter der Narbe, so dass ein zweiter Eingriff fällig wurde. Aus diesem Grund fehlte Gekas am Samstag beim Trainingsauftakt der Leverkusener ebenso wie Lukas Sinkiwewicz (23). Der ist nach seinem
    Kreuzbandriss (erlitten im Mai 2008) wieder trainingsbereit, wurde allerdings von einer Nebenhöhlenentzündung gestoppt. Beide werden allerdings mit ins Trainingslager in die Türkei reisen.
    Sinkiewicz ist einer von zwei prominenten Rückkehrern in den Kader der Werkself: Wie er wird auch Bernd Schneider am kommenden Donnerstag zur Reisegruppe gehören. Schneider (musste im April an der Halswirbelsäule operiert werden) nahm am Samstag sogar an der ersten Outdoor-Übungseinheit teil, fehlte nur beim abschließenden Trainingsspielchen und konstatierte anschließend: „Wir müssen nun die richtige Mischung finden von der Intensität her. Man darf jetzt nicht zu schnell alles wollen, aber es war schon ein sehr schönes Gefühl wieder intensiv bei der Mannschaft dabei zu sein.“
    Abwarten also bei „Schnix“ und Sinkiewicz, dafür hocken andere in den Startlöchern, die über Teile der Hinrunde verletzungsbedingt ausfielen: Pirmin Schwegler (21) etwa, der seinen Innenbandriss am Knie auskuriert hat und ebenso in die Vorbereitung startet wie Karim Haggui (24), der an beiden Leisten hatte operiert werden müssen.
    Angriffslustig zeigt sich auch Hans Sarpei (32), den bis Ende der Hinrunde zunächst die Teilnahme am Afrika-Cup zurückwarf und anschließend eine Knieverletzung. So fehlt mit Vratislav Gresko (31, Knie) nur ein Spieler zusätzlich zu den nach Nürnberg verliehenen Talenten Marcel Risse (19) und Stefan Reinartz (20). Ansonsten ist der Kader randvoll mit Spielern, die ihre Bundesligatauglichkeit nachgewiesen haben – und nun dafür sorgen müssen, dass Rang fünf mindestens gehalten wird.
    FRANK LUSSEM


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 05.01.09

    STEFAN KIESSLING (24) und PATRICK HELMES (24) bilden das derzeit beste deutsche Sturmduo in der Liga. Die Leverkusener sprechen über ihr persönliches Verhältnis, den Titel, Krisen und die Nationalelf.


    kicker: Egal, was man im Archiv findet in Storys über Stefan Kießling und Patrick Helmes – nach ein paar Zeilen stößt man auf Stichworte wie Sympathie, Kameradschaft, fantastisches Verhältnis. Haben Sie sich gesucht und gefunden?
    Stefan Kießling: Das wird nur nach außen gespielt. In der Kabine sieht es anders aus.
    Patrick Helmes: Da kriegt der Stefan immer Lack von mir.
    Kießling: Nein, im Ernst. Wir haben uns bei der U 21 kennengelernt und fanden uns auf Anhieb sympathisch.
    Helmes: Wir haben uns nicht gesucht, aber gefunden.
    kicker: Was sich auf dem Platz in dieser Vorrunde sehr positiv auswirkte. Sie bilden das erfolgreichste deutsche Sturmduo. Überrascht Sie diese Entwicklung selbst?
    Helmes: Wir sind nicht nur das erfolgreichste, wir sind ja auch das einzige deutsche Sturmduo, das durchgehend spielt. Entscheidend ist, dass wir nicht nur auf dem Rasen harmonieren. Wir verstehen uns auch außerhalb, und jeder gönnt dem anderen sein Tor. Das ist extrem wichtig.
    kicker: Täuscht der Eindruck, dass Stefan Kießling mehr läuft als Sie, Herr Helmes?
    Helmes: Ich sag’s mal so: Ich laufe viel, er läuft mehr. Dafür meckert er, wenn ich direkt schieße und ihn übersehe.
    Kießling: Was heißt hier meckern? Ist doch nicht so gemeint, Paddy. Wichtig ist, dass nach Spielschluss alles vergessen ist. Wir ergänzen uns perfekt.
    kicker: Sie beide durchlebten in dieser Saison Phasen, in denen es nicht so lief. Sprechen Stürmer miteinander darüber? Versucht man zu helfen, dem Kollegen ein Tor aufzulegen?
    Kießling: Nein, groß gesprochen wird nicht darüber. Wir zwei sind Typen, die sich sowieso vor jedem Spiel gegenseitig pushen und anfeuern. Dass ein Stürmer mal nicht trifft, das ist normal.


    kicker: Stefan Kießling, Sie wurden in Ihrem ersten Jahr in Leverkusen als „teuerste Bratwurst, die je aus Nürnberg kam“ bezeichnet. Patrick Helmes bekam nach Bekanntgabe seines Wechsel vom 1. FC Köln zu Bayer Leverkusen die volle Breitseite von vielen Fans ab. Wie haben Sie das empfunden?
    Helmes: Es war eine extreme Situation. Jeder kennt die Rivalität zwischen den beiden Klubs, dass ich Publikumsliebling in Köln war, machte die Sache noch schwerer. Aber ich habe viel mitgenommen in dieser Zeit, die Sache hat mich menschlich reifen lassen. Ich wusste ja, ich werde von allen Seiten beobachtet. Es war extrem wichtig, sich da durchzubeißen. Insofern war diese schwere Zeit die für mich wichtigste bisher.
    kicker: Gab es nie den Gedanken, vorzeitig die Flucht zu ergreifen?
    Helmes: Nein, überhaupt nicht. Der FC war ja mein Verein, seit der Jugend schon.
    kicker: Wie ist das Verhältnis heute?
    Helmes: Es ist klar, dass da einiges schiefgelaufen ist. Aber ich bin überhaupt nicht nachtragend. Ich habe ein gutes Verhältnis zu allen Beteiligten, ich lebe in Köln. Für mich war wichtig, dass mir immer bewusst war: Junge, du kannst nichts für dieses Theater. So hatte ich immer ein reines Gewissen.
    kicker: Haben Sie Ihren Wechsel nach Leverkusen damals bereut, Herr Kießling?
    Kießling: Es war eine schwere Zeit für mich. Ich war ein paar hundert Kilometer weg von daheim, ganz allein. Da macht man sich zusätzliche Gedanken, wenn es sportlich nicht läuft, und dann kommst du in einen Teufelskreis.
    kicker: Wer hat Ihnen wieder rausgeholfen?
    Kießling: Mein Umfeld, klar. Verwandte, Freunde, meine Lebensgefährtin. Aber ich habe mir auch selbst geholfen, einen Reifeprozess durchgemacht. Rückblickend muss ich sagen, dass mich die Erfahrungen weitergebracht haben.
    kicker: Sportlich lief es unter anderem deshalb nicht immer optimal, weil Sie beide von Ihren Trainern – Christoph Daum und Michael Skibbe – auf die rechte Außenbahn geschickt wurden. War das eine verschenkte Zeit für Vollblutstürmer wie Sie?
    Helmes: Verschenkt auf keinen Fall. Ich war nicht begeistert, aber Daum wollte mit einer Spitze spielen, und die hieß eben Novakovic. Ich war wirklich nicht glücklich über die Versetzung, habe ja auch einige Takte dazu gesagt, mich aber irgendwann damit abgefunden und ja auch von da getroffen. Letztlich muss ich zugeben, dass es mich fußballerisch weitergebracht hat. Ich weiß heute, dass ich nicht nur in der Mitte spielen kann. Aber da spiele ich natürlich am liebsten.
    Kießling: Bei mir war es ähnlich. Dass die rechte Außenbahn nicht meine Heimat ist, hat jeder gesehen. Ich bin nicht der Typ, der die Linie entlangflitzt und zwei Leute ausspielt. Aber ich habe auch dort gute Spiele gemacht, weil ich die Sache angenommen habe. Da kamen mir mein Wille und meine Laufbereitschaft zugute.


    kicker: Herr Helmes, Sie haben nach ein paar Wochen Ihren gerade angelaufenen Vertrag bei Bayer um ein Jahr verlängert. Warum?
    Kießling: Weil er mehr Kohle kriegt . . .
    Helmes: Mach’s doch auch!
    Kießling: Klar, ich würde nicht Nein sagen.
    Helmes: Aber im Ernst. Der Verein kam früh auf mich zu, und ich hatte kein Problem damit. Auch wenn das selten ist. Ich fühle mich wohl hier, das merkt man ja auf dem Platz. Hier stellen sie uns ein geiles Stadion hin, und wir haben eine überragende Mannschaft mit viel Potenzial. Hier stimmt alles, und deshalb habe ich unterschrieben. Von Bayer ist einiges zu erwarten in den nächsten Jahren.
    Kießling: Das ist der entscheidende Faktor! Leverkusen will etwas aufbauen, und wir wollen Teil davon sein. Deshalb denke ich auch überhaupt nicht über irgendwelche Angebote nach. Für mich stimmt sportlich und privat alles. Paddy hat verlängert, Castro, Adler, das sind wichtige Zeichen für die Zukunft.
    kicker: Das Ausland lockt nicht? Ihnen beiden wird ein Hang zum englischen Fußball nachgesagt!
    Helmes: Ich verfolge die Premiere League schon sehr interessiert. Sie ist ein Traum, aber aktuell überhaupt kein Ziel. Und anderswohin würde ich nicht wecheln.
    Kießling: Spanien ist auch nicht schlecht.
    Helmes: Kommt nicht in die Tüte. England oder gar nichts. Auf absehbare Zeit sowieso nur Bayer.
    Kießling: In Spanien ist es wärmer als in England.
    Helmes: Dann geh du ins Warme, ich geh ins Kalte.


    kicker: Hat die zuvor sehr erfolgreiche Hinrunde durch das 1:1 zum Abschluss gegen Energie Cottbus einen deutlichen Dämpfer bekommen?
    Kießling: Diese zwei Punkte hätten wir gut gebrauchen können. Wenn man so kurz vor Schluss in Führung geht, muss man das Ding nach Hause schaukeln. Wir haben über weite Strecken eine gute Hinrunde gespielt, dieses Unentschieden hat dafür gesorgt, dass es keine sehr gute war. Immerhin hatten wir am letzten Spieltag noch die Chance, Erster zu werden, jetzt überwintern wir nur auf Rang fünf.
    Helmes: Zumindest unser Minimalziel haben wir erreicht, und wir haben noch Steigerungspotenzial. Wir brauchen jetzt
    den Kopf nicht in den Sand zu stecken.
    kicker: Was passiert, wenn diese junge, talentierte Mannschaft auseinanderbricht, weil die Erfolge sich nicht einstellen?
    Helmes: Warum sollten die sich nicht einstellen? Wir bestimmen es selbst. Und wenn wir weiter so spielen wie in Teilen der Vorrunde, dann mache ich mir keine Sorgen, dass wir weit oben landen.
    kicker: Was macht Sie so optimistisch?
    Helmes: Wir spielen nicht international und können im Training aus dem Vollen schöpfen. Und wir haben einen Trainer, der das ausnutzt! Noch mal: Wir können weit oben landen.
    Kießling: Wenn wir die Partie gegen die Bayern ausnehmen, waren wir in jedem Spiel in dieser Vorrunde die bessere Mannschaft. Auch bei den Niederlagen. Die waren, bis auf das 0:2 gegen München, alle unnötig, die hatten wir uns alle selbst zuzuschreiben. Es liegt nur an uns. Wenn es uns gelingt, die Fehler abzustellen, dann haben wir alles in der Hand.
    kicker: Trotz des Standortnachteils wegen des Umzuges nach Düsseldorf?
    Helmes: Erstens sind da die Tore auch nicht kleiner, zweitens haben wir auswärts doch viele Punkte geholt, oder? Es kann ein Problem für die Fans werden, die 40 Kilometer anreisen müssen. Wir müssen sie davon überzeugen, dass es sich lohnt.
    Kießling: Hoffenheims Fans sind auch nach Mannheim gefahren. Also werden unsere auch in die LTUArena kommen. Für uns Spieler ist der Umzug kein Problem.


    kicker: Wann trifft sich Deutschlands bestes Sturmduo endlich in der Nationalelf?
    Helmes (lacht): Ich weiß nicht. Ich bin ja da!
    Kießling: Blödmann!
    Helmes: Ich denke, wenn er so weitermacht und seine Leistung bringt, dann kommt das ganz automatisch.
    Kießling: Ich halte es so, wie ich es seit Monaten halte: Ich halte die Klappe und gebe Gas.
    kicker: Fernando Torres vom FC Liverpool sagte in einem Interview, sein Kollege Steven Gerrard sei das, was er sehen möchte, wenn er morgens in den Spiegel schaut. Wen würden Sie gerne sehen?
    Helmes: Auf keinen Fall den Kießling. Da falle ich ja rückwärts wieder ins Bett.
    Kießling: Uns wollen wir sehen. Nur uns. Und zwar glücklich!


    INTERVIEW: FRANK LUSSEM


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 15.12.08

    Stefan Kießling
    Bayer Leverkusen


    Wenn ein Verantwortlicher eines Vereins über einen Spieler sagt, er sei nicht mehr der, den man einst gekauft habe, dann bedeutet das meist nichts Gutes. Anders im Falle Stefan Kießling (24).
    Rudi Völler (48) fällte dieses Urteil über den blonden Stürmer und verteilte gleich die Note: „Eins mit Sternchen“.
    Froh sei er, so Völler, dass Kießling nicht noch ein Tor erzielt habe, „dann kaufen sie uns den doch gleich weg“.
    Keine Sorge, Rudi! Der will gar nicht weg: „Bayer ist mein Klub!“ Er will sich weiter verbessern. Bis das eintrifft, was Kollege Helmes prophezeit: „Bald kommt er zur Nationalelf.“
    FLU


    Quelle: kicker-printausgabe vom 8.12.08
    :bayerapplaus

    Der Bundesliga-Neuling kann mit seinem Team auf 34 Vorrunden-Zähler kommen


    Die Erleichterung war spürbar. Kollektives Aufatmen bei der Bayer-Delegation in Mönchengladbach, für die René Adler (24) stellvertretend sprach: „Das war wichtig. Wir sind wieder in der Spur!“
    Der Nationaltorhüter stand sinnbildlich für den Willen, diese Partie zu gewinnen. Trotz einer im Training erlittenen Bänderdehnung in der Schulter warf er sich ohne Rücksicht auf Verluste den Borussen entgegen und sicherte in drei Szenen den Vorsprung: „Ich musste die Schmerzen ausblenden“, so Adler nach dem Sieg, der für ihn ein „Produkt unserer Willensstärke“ war.
    In der Tat: Die Gladbacher waren in manchen Belangen besser, sie wehrten sich, sie suchten ihre Chancen – Bayer setzte individuelle Klasse dagegen, allen voran eben Adler („Wir liefen Gefahr, durchgereicht zu werden und das haben wir mit Erfolg verhindert!“) und Stefan Kießling (24).
    Der Erfolg vom Samstag eröffnet nun die Möglichkeit, in die Dimensionen zu stoßen, die man anvisierte. Bayer sammelte bislang 31 Zähler, möglich sind (einen Erfolg gegen Energie Cottbus im letzten Spiel in der „alten“ BayArena vorausgesetzt) 34 Punkte. Auf diese Punktzahl kam Bayer unter Christoph Daum in den Spielzeiten 1996/1997 und 1999/2000 – beide Male stand am Ende der Saison Platz zwei! Unter Klaus Augenthaler wurden 2003/2004 35 Punkte erzielt – am Ende stand Rang drei. Den Ausreißer nach oben schaffte Klaus Toppmöller 2001/2002 mit 39 Hinrundenzählern.
    Bruno Labbadia befindet sich in seinem ersten Bundesligajahr als Trainer also in allerbester Gesellschaft – wenn seine Mannschaft am Samstag nicht patzt gegen das Kellerkind aus Cottbus. „Werden wir nicht“, verspricht Patrick Helmes (24), weil: „Wir haben jetzt die Vorlagen der Konkurrenz genutzt. Und wir werden da sein, wenn ein anderer stolpert.“
    Dank des Sieges der Bayern gegen Hoffenheim ist plötzlich wieder alles drin für Bayer. Der Weltuntergangsstimmung nach der Pleite gegen die Bayern zum Trotz gibt es eine kleine Chance auf die Herbstmeisterschaft.
    Der Haken: Bayer muss deutlich gewinnen und die Konkurrenz entsprechend verlieren. Labbadia will diese Gedankenspiele und Rechnereien erst gar nicht mitmachen. Denn: „Unser Ziel ist es, mit einem Sieg eine richtig gute Vorrunde zu schaffen."


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 8.12. 08

    BAYER LEVERKUSEN
    Theofanis Gekas (28) wird sich nächste Woche wohl einer Knie-OP unterziehen.
    Den Griechen plagen seit längerer Zeit Schmerzen im rechten Knie.


    Quelle. kicker-Printausgabe vom 4.12.08

    „Es war von allem zu wenig – so verlierst du eben!“


    Zwei auf dem Papier einfach scheinende Aufgaben in Mönchengladbach und gegen Cottbus hat Bayer Leverkusen noch zu lösen. Mit zwei Siegen will man Anschluss an die Spitze halten und die schwache zweite Hälfte gegen die Bayern vergessen machen. Der kicker sprach mit Stürmer Stefan Kießling (24) über Pleiten, Spott und Chancen.


    kicker: Herr Kießling, können Sie sich mittlerweile erklären, was gegen die Bayern passiert ist?
    Stefan Kießling: Wir haben das 0:2 analysiert und der Trainer hat uns die Fehler deutlich aufgezeigt.
    kicker: Die Erkenntnisse?
    Kießling: Es fehlte an vielen Dingen. Leidenschaft, Zielstrebigkeit, Mut, Risiko, Disziplin. Es war von allem zu wenig. So verlierst du eben.
    kicker: Was war schlimmer: Die Pleite gegen die Bayern oder die eine Woche zuvor in Bielefeld?
    Kießling: Gegen die Bayern haben auch schon besser besetzte Leverkusener Mannschaften verloren. Gegen die kann man verlieren, wenn auch nicht so. Aber was uns wirklich schadet, sind Leistungen wie in Karlsruhe nach der Pause und in Bielefeld. Diese Punkte fehlen! Das ist wirklich bitter.
    kicker: Jetzt geht es nach Mönchengladbach. Droht ähnliches Ungemach wie in Bielefeld?
    Kießling: Nein! Ich bin sicher, dass wir diese Lektion gelernt haben und das Spiel entsprechend angehen.
    kicker: Wo ist der leichtfüßige Tempofußball geblieben?
    Kießling: Was in vielen Spielen leicht aussah, war Ergebnis harter Arbeit. Bei dieser Arbeit dürfen wir nicht nachlassen, keinen Zentimeter. Nicht im Training, nicht im Spiel.
    kicker: Wer garantiert, dass es gegen die Kellerkinder Gladbach und Cottbus wieder besser wird?
    Kießling: Das sind wir Spieler uns schuldig. Uns, den Fans und dem Trainer. Nach den beiden Niederlagen ist einiges an Häme über uns ausgeschüttet worden. Das hat gereicht. Wir müssen jetzt die Antwort geben.
    kicker: Täuscht es, oder ist das Verständnis mit Ihrem Sturmpartner Patrick Helmes nicht mehr so wie noch vor ein paar Wochen?
    Kießling: Das täuscht ganz sicher. Wir sind keine Tormaschinen. Patrick und ich werden bald wieder treffen, keine Frage. Es gibt keinen Keil zwischen uns, im Gegenteil. Wir verstehen uns fantastisch.
    kicker: Bayer knickt immer dann ein, wenn es ernst wird, sagte sinngemäß Uli Hoeneß. Hat er recht?
    Kießling: Die Leistung vom Samstag war schlecht! Keine Frage, keine Entschuldigung. Aber es war bisher in dieser Saison längst nicht alles schlecht. Wenn wir gut spielen, werden wir gefragt, ob wir Meister werden wollen. Wenn wir verlieren, sind wir die Deppen. Das ist alles zu einfach. Da mache ich nicht mit. Wir müssen uns am Riemen reißen und Leistung bringen. Dann werden wir auch die nötigen Punkte holen, um am Ende unsere Ziele zu erreichen.
    kicker: Die lauten?
    Kießling: Möglichst viele Tore erzielen und natürlich einen Platz im internationalen Wettbewerb holen. Daran hat sich nichts geändert.


    INTERVIEW: FRANK LUSSEM


    Quelle: kicker-Printausgabe vom 4.12. 08

    Bayer 04 Leverkusen kann im Schlagerspiel der Fußball-Bundesliga gegen Bayern München in Bestbesetzung antreten. Nur Stürmer Stefan Kießling und Mittelfeldspieler Renato Augusto sind durch einen Magen- und Darminfekt leicht angeschlagen.


    «Ich gehe davon aus, dass sie spielen können», sagte Bayer-Trainer Bruno Labbadia. Beide Profis sind bereits wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Auch Rechtsverteidiger Gonzalo Castro wird nach seiner Sperre wieder in der Startelf stehen.


    «Ich habe einen sehr guten Eindruck vom FC Bayern. Die Art und Weise, wie sie gegen Steaua Bukarest in der Champions League aufgetreten sind, war stark», sagte Labbadia, der aber auch betonte: «Wenn wir Normalform haben, können wir jeder Mannschaft in der Bundesliga Paroli bieten.»


    Quelle: Financial Times

    Nach einem holprigen Saisonstart kommt der FC Bayern München langsam ins Rollen. Am Samstag will der Rekordmeister mit einem Sieg bei Bayer Leverkusen den nächsten Platz in der Tabelle gut machen. Doch FCB-Trainer Jürgen Klinsmann hat großen Respekt vor der jungen Bayer-Elf.


    Am Samstag steigt auf der "Baustelle Bayarena" das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga. Bayer Leverkusen empfängt den FC Bayern München. Der Gewinner des Gipfeltreffens bleibt der Überraschungsmannschaft von 1899 Hoffenheim auf den Versen. Vor dem Spiel äußert sich Trainer Jürgen Klinsmann voller Respekt über die junge Bayer-Werkself. "Bayer Leverkusen spielt einen sehr attraktiven Fußball. Im Klub scheint es zu stimmen. Aber ich das natürlich nur von außen. Leverkusen ist eine Mannschaft mit hervorragenden Einzelspielern. Man kann Bayer da wirklich nur ein Kompliment machen," sagt Klinsmann.


    Den holprigen Saisonstart hat das Starensemble aus München inzwischen locker wettgemacht. Jürgen Klinsmann begründet den schlechten Start in die Saison mit der schwierigen Vorbereitung. "Viele Nationalspieler kamen spät ins Training zur Vorbereitung, es gab Verletzungsprobleme. Da war es alles andere als einfach, gleich mit vollem Schwung in die Bundesliga-Saison zu starten," begründet Klinsmann die Startschwierigkeiten.


    Der FC Bayern München reist mit großen Selbstbewusstsein ins Rheinland: "Wir gehen mit breiter Brust nach Leverkusen und möchten da ein gutes Spiel machen. Natürlich haben wir das Ziel, auch dort gewinnen zu wollen." Zum Wechsel-Theater um Lukas Podolski wollte sich der frühere Coach der Nationalmannschaft nicht äußern. (mbr)


    Quelle: http://www.leverkusener-anzeig…tikel/1227106711222.shtml

    LEVERKUSEN: Bayers Jungstars werden umworben – Völler schwärmt von den „linken Bayern“


    Es ist nicht so, dass alle Augen sich auf ihn richten. Doch jeder, der sich in den vergangenen Wochen mit Bayern München befasste, ist sich bewusst, welche Aufgabe Gonzalo Castro am Samstag zu erfüllen hat. Als rechter Außenverteidiger spielt man halt gegen den linken Offensivspieler des Gegners – und der heißt nun eben Franck Ribery! „Die linke Seite der Bayern ist sensationell“, sagt Rudi Völler und schwärmt vom Franzosen, von Philipp Lahm und vom Ex-Leverkusener Zé Roberto, „der immer noch Weltklasse zeigt, wenn er einen guten Tag hat“, so Leverkusens Sportchef.
    Auf Castro wird also einiges zukommen, „ich werde mich darauf einstellen“, sagt der 21-jährige Nationalspieler, der trotz seiner Jugend bereits 104 Bundesliga-Einsätze aufweisen kann. Dass Ribery zuletzt groß auftrumpfte, entging auch dem Wuppertaler mit spanischen Wurzeln nicht, „aber es bringt nichts, den Fokus jetzt komplett auf die Bayern zu richten, wir müssen unser Spiel durchdrücken“.
    Castro, der seit fast vier Jahren zum Stamm von Bayer gehört, gilt als einer der ersten Protagonisten der intelligenten Kaderplanung der Leverkusener: Er machte 2005 unter Klaus Augenthaler als 17-Jähriger den Anfang einer Entwicklung mit, die in dieser Spielzeit ihren vorläufigen Höhepunkt erfährt. Die Arbeit weckt freilich Begehrlichkeiten. Im aktuellen Falle die des FC Valencia. Der in finanzielle Nöte geratene spanische Tabellen-Vierte sieht wieder Licht am Ende des Schulden-Tunnels. Mittels einiger Immobilienverkäufe soll Geld in die Kassen kommen, das Scouting läuft auf Hochtouren. Nach kicker-Informationen wird der Verein in Kürze Angebote für zwei Spieler abgeben: Gonzalo Castro und Tranquillo Barnetta (23). „Offiziell ist noch niemand an uns herangetreten“,sagt Rudi Völler, „doch dass dies bei der Qualität, die wir im Kader haben, passieren wird, ist keine Überraschung.“
    Allerdings läuft Castros Vertrag noch bis 2012, er ist durch eine festgeschriebene Ablöse im zweistelligen Millionenbereich „abgesichert“. Bei Barnetta sieht’s anders aus, der Schweizer Offensiv-Allrounder kann 2010 ablösefrei gehen. Doch Völler ist guten Mutes: „Diese Angebote ändern nichts daran, dass wir die Mannschaft zusammenhalten wollen. Tranquillo will hier etwas mit den Jungs erreichen und wir wollen versuchen, den Vertrag mit ihm zu verlängern.“
    FRANK LUSSEM


    Quelle: KICKER Printausgabe vom 27.11.08

    Mann, Mann, Mann ...
    was hier einige so vom Stapel lassen und jetzt auf unseren Torwart draufhauen..., das kann man sich eigentlich gar nicht antun!
    Was haben denn hier manche Leute gedacht?! Das wir nun einen unfehlbaren Welttorhüter-Roboter im Kasten stehen haben nur weil er jetzt auf dem besten Wege ist, die Nr.1 in der DFB-Auswahl zu werden???
    Es wird einem so jungen Torhüter wohl nicht vergönnt bleiben, sich auch einmal einen Fehler zu leisten. Das es wohl unglücklich gelaufen ist für ihn die Woche, weiß wohl keiner besser als Rene selber. Ihn wird das ganze wohl doch am meisten wurmen. Solche Momente gab es selbst für die größten Torhüter der Welt (Kahn, Buffon...) schon einige Male. Da sagt selbst ein Kahn dazu, dass dies ganz normal ist in einer Torhüterkarriere und das zu einer Entwicklung zum Weltklassemann, genau wie die Glanzmomente, dazugehört.
    Entscheident ist dabei, wie man dann damit umgeht, daraus seine Lehren zieht und danach wieder die entsprechenden Antworten auf dem Platz zu geben...
    Also Leute, laßt mal schön die Kirche im Dorf! Wir werden dann am Wochenende schon die entsprechende Antwort sehen.
    :LEV3

    Bayer Leverkusen spielt mit den schönsten Fußball der Liga - und doch ist der Erfolg anders als früher. Sport1.de zeigt auf, warum.
    Von Christian Paschwitz


    München - Es war der 15. November 1980. Rudi Völler, damals Stürmer bei 1860 München, läuft zum ersten Mal im Ulrich-Haberland-Stadion auf. Und "alles wirkte ein bisschen grau, fast leblos", wie er "11 Freunde" verriet. "Vielleicht lag es daran, dass das Leverkusener Stadion in jener Zeit fast immer halbleer war."
    Sich Wohlfühlen klingt anders.


    Im September 2008 sagt Völler: "Ich fühle mich hier zu Hause." Für den jetzigen Sportdirektor von Bayer Leverkusen, mit Unterbrechungen 14 Jahre bei Bayer, ist der Werksklub inzwischen eine Herzensangelegenheit. Ein imposanter Wandel hat sich vollzogen.


    Das Stadion heißt mittlerweile BayArena und ist mit 22.500 Zuschauern immer ausverkauft. Und sowohl im Verein als auch in der Stadt herrscht eine riesige Euphorie um ein Team, das als Tabellenzweiter wieder ganz oben anklopft, sich auf Champions-League-Kurs befindet.


    Alles schon dagewesen?


    Kein so ganz neues Phänomen, unken einige Kritiker. Schließlich wurde Leverkusen in der 90er Jahren und 2001/02 immerhin dreimal Vizemeister, dazu 2003/04 Dritter. Alles schon dagewesen also? Nicht ganz. Bayer scheint bei der Neudefinierung von Image und Erfolgsstreben eine neue Qualitätsstufe anzusteuern.
    Allen voran natürlich sportlich. Denn Bayer spielt im Moment schlichtweg spektakulären Fußball.


    Es heißt schon etwas, wenn Bayers Torjäger Patrick Helmes nach dem 3:2 beim VfL Bochum sagen kann: "Es war wohl unser schlechtestes Saisonspiel bisher."


    Nachdem das Team von Neu-Trainer Bruno Labbadia vor allem gegen Hannover (4:0), Stuttgart (2:0) und Hoffenheim (5:2) brillierte, bei den 2:3-Niederlagen gegen Dortmund und gegen den nur einen Punkt besser dastehenden HSV (2:3) das bessere Team war.


    Lehrstunde für Bochum
    Auch den Bochumern erteilte Bayer zumindest bis zu Helmes' 3:0 eine gut einstündige Lehrstunde.


    Was tatsächlich neu ist: Bayer drückt dem Gegner wie nie zuvor seinen Stempel auf mit erfrischendem Angriffsfußball. 18 Treffer nach sechs Liga-Spielen sind neuer Vereinsrekord, von Ergebnis-Verwaltung keine Spur. Ein Torverhältnis von 18:10 übertrumpft sogar Bremer Offensivqualitäten (zuletzt 5:4 gegen Hoffenheim).


    Fans und Presse schnalzen mit der Zunge, lassen sich anstecken von der guten Laune der Bayer-Ballermänner, die vom Platz auf die Ränge und auf die Fernsehschirme übergreift. Der einstige "Pillen-Klub" ist en vogue.


    Galionsfigur Helmes


    Vor allem bei Helmes läuft's wie geschmiert: Der 24-Jährige ist die Galionsfigur des Aufschwungs. Sieben Tore in sechs Einsätzen lautet die Bilanz des Nationalspielers, der nach seinem Wechsel von Köln auf die andere Rheinseite alle Erwartungen übertrifft.


    Dabei scheint sein Trainer von Helmes noch viel mehr zu erwarten. "Seine Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen", sagt Labbadia.


    Das trifft wohl auf die ganze Mannschaft zu, die trotz ihres jungen Alters ungemein harmoniert. Hinten überzeugen Nationalkeeper Rene Adler, Rechtsverteidiger Gonzalo Castro und die Innenverteidiger Manuel Friedrich sowie Karim Haggui ebenso wie die Neuzugänge Henrique und Michal Kadlec. Davor ist Sechser Simon Rolfes eine Institution.


    Zauberfuß Renato Augusto


    Dazu kommt die immer schwungvoller werdende Mittelfeld-Achse, allen voran Zauberfuß Renato Augusto (ein Tor) sowie die lauffreudigen Arturo Vidal (1) und Tranquillo Barnetta (2), die obendrein als Vorbereiter glänzen.


    Bonus-Zahlung weckt Emotion


    München - Ganz vorn wiederum läuft Stefan Kießling (3) zu starker Form auf - und dürfte wieder ein Kandidat fürs DFB-Ensemble werden. Nicht nur wegen seines 35-Meter-Traumtors im DFB-Pokal gegen Augsburg (2:0), das Bayer erstmals nach fünf Jahren wieder ins Achtelfinale hievte.


    Weiteres Novum der aktuellen Erfolgsstory: Für ihre rund 130 festangestellten Mitarbeiter hat die Bayer 04 Fußball-GmbH seit dieser Saison eine Prämie von 20 Euro pro Punkt ausgelobt.
    Ein schöne Bonus-Zahlung, die Bayer-Boss Wolfgang Holzhäuser feststellen lässt, "dass die emotionale Bindung unserer Mitarbeiter zu den Spielern auf dem Platz seitdem deutlich höher ist." Ein tiefer greifendes Wir-Gefühl eben.


    Was Bayer auf dem Weg zu den ganz großen Zielen in die Hände spielen könnte: Neben DFB-Pokal und Meisterschaft gibt es keine dritte Belastung, weil das Team nach Platz sieben in der Vorsaison weder im Uefa-Cup noch in der Königsklasse ran muss.


    So sieht es zumindest Reiner Calmund. Im "Express" sagte Bayers Ex-Manager: "Die englischen Wochen für die Konkurrenz kommen noch. Da könnte der Fluch der verpassten Europacup-Quali plötzlich zur guten Tat werden."


    "Kopf nur bei Bayer"


    Im Leverkusener Lager selbst gibt man sich so oder so unbeirrt. "Mein Kopf ist nur bei Bayer. Auf andere Vereine schaue ich gar nicht. Hier entsteht etwas Großes", sagte Helmes kürzlich im Zusammenhang mit seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2013. Der Goalgetter wird nicht zu Unrecht als Architekt des neuen Bayer-Bauwerks betrachtet.


    Dass es ab der Winterpause hin und wieder doch ein wenig grau und leblos wird, hat dann einen simplen Grund: Die BayArena gerät bei ihrem Umbau zur Vollbaustelle. Leverkusen muss in der Düsseldorfer LTU-Arena kicken. Nicht zuletzt Völler hat schon Schlimmeres gesehen.


    Quelle: sport1


    :LEV3

    :bayerapplaus Herzlich willkommen, Bruno !!! :bayerapplaus


    Ich begrüße die Entscheidung pro Labadia außerordentlich! Das passt meines Erachtens nach bestens.
    Hatte wirklich schon Angst, es würde Slomka werden. Das wäre meiner Meinung nach nicht unbedingt ein logischer Schritt nach der nötigen Entlassung Skibbes.


    Ich bekomm allerdings schon wieder die Krise,wenn ich hier lesen muß, dass manche nichts besseres zu tun haben als schon wieder rumzumotzen und Dinge schlecht zu reden, die noch nicht mal richtig begonnen haben.
    Jeder sollte seine berechtigte Chance erhalten ob nun neuer Trainer oder neuer Spieler. Das weitere wird sich schon zeigen. Ein gewisses Risiko läßt sich ja wohl niemals ausschließen.



    Kick Ass, Bruno !!!
    :LEV3 :LEV3 :LEV3 :LEV3