Im Wesentlichen gehe ich in der Bewertung der Ära Löw und den genannten Aspekten mit, gerade in der Beurteilung seiner Person und seiner taktischen Fähigkeiten bzw. Bewertung und Festhalten an Spielern.
Ein Punkt, in dem man es sich meiner Meinung mit der Kritik aber deutlich zu leicht macht, ist dieses schwarz-weiß, dass mit dem verfügbaren Spielermaterial jeder Trainer Weltmeister geworden wäre und weitere Titel im Prinzip eine Pflichtaufgabe gewesen wären. In solchen Turnierformaten ist es aber leider nicht so einfach, dass pauschal die beste Mannschaft immer den Titel holt, sondern auf vielen Ebenen deutlich diffiziler und eher mit vielen Grauschattierungen hinterlegt und wenn es nur um die Tagesform eines einzelnen Spielers geht, der einen entscheidenen Bock schießt.
Dass dies in einem Turnier mit KO-Runde aber eben nicht so einfach zu erreichen ist und jeder einzelne Titel für sich schon eine bemerkenswerte Leistung ist, die auch Anerkennung verdient, zeigt doch allein das frühe Ausscheiden der Franzosen in diesem Turnier oder auch die Tatsache, dass die Bayern mit Abstand die beste Mannschaft in Deutschland waren und das nun über eine Zeit von neun Jahren kontinuierlich gezeigt haben, aber in der selben Zeit im DFB Pokal nicht annähernd die selbe Anzahl an Titeln respektive überhaupt Finalteilnahmen eingefahren haben.
Dass man durchaus mehr hätte erreichen können, gilt für die Bayern im DFB Pokal ebenso wie für die Nationalmannschaft unter Löw. Deswegen schmälert dies aber meiner Meinung nach keineswegs die Anerkennung die ich ihm für den Gewinn des WM-Titels zuspreche. Völlig egal, ob man der Meinung "Titel trotz oder Titel wegen Löw" vertritt. Denn für mich ist es eben nicht einfach ein Automatismus a la "Bestes Team = Weltmeister".