Nachdem ich jetzt das komplette Interview gelesen habe,muss ich sagen, ich bin schon sehr irritiert. Also der erste Teil hört sich ja noch Recht vernünftig an, wo er sagt, dass da nicht besonders viel konkretes in dem Papier steht und es eigentlich mehr dazu dient, die Politik zufrieden zu stellen.
Aber der zweite Teil lässt schon erahnen, dass er die Fans überhaupt nicht ernst nimmt, bzw. ihn überhaupt nicht interessiert, was sie meinen. Mal ein paar Beispiele:
"Wo ist denn die Basis für einen Dialog, wenn die eine Seite sagt, Pyrotechnik im Stadion komme nicht in Frage, und die andere Seite sagt, bevor wir sprechen, müsst ihr Pyros zulassen?"
Hat das ein ernstzunehmender Fanvertreter je so gesagt? Es ist doch eher so, dass man von Fanseite versucht hat, einen Kompromiss zu finden, ob es im gesetzlichen Rahmen möglich ist, Pyro zu legalisieren und als der DFB keine Gegenargumente mehr hatte, hat er die Gespräche einfach abgebrochen (so war zumindest mein Eindruck).
"Wenn man die anderen 99 Prozent im Stadion fragen würde, ,Wärt Ihr damit einverstanden, wenn der Ligaverband Maßnahmen beschließen würde, damit Ihr sicher seid?', würden alle sagen: Ja!."
Ich gehe mal davon aus, dass 100% Ja sagen würden. Es geht ja auch garnicht unbedingt darum, dass was für die Sicherheit getan wird, sonder was. Es wird doch keiner ein Problem damit haben, wenn es im Stadion sicher ist. Nur muss es doch Grenzen geben. Und das es darum vor allem geht, scheint er nicht zu verstehen.
"Ich weiß aus Gesprächen mit Fans hier in Leverkusen, dass viele mit Herzblut bei der Sache sind. Aber wenn ich mir die Protestmärsche angucke, habe ich den Eindruck, da marschieren Leute um des Marschierens willen."
Schön, dass man die Fans so ernst nimmt. Einfach mal behaupten, dass zwar 500-1000 Leute bei einer Demo mitmachen, aber eigentlich niemand weiß, warum überhaupt. Auf die Art und Weise kann man sich ja alles zurecht legen. Warum akzeptiert er nicht, dass ein nicht ganz unbedeutender Anteil Probleme mit diesem Konzeptpapier hat? Man kann doch nicht einfach sagen "Schön, dass sich ein paar engagieren, der Rest sind eh nur hirnlose I.dioten, also lassen wir die mal machen, interessiert mich nicht." Ich will ja garnicht bestreiten, dass da manche nur wegen dem Event hingegangen sind, aber einfach zu behaupten, dass sei die große Mehrheit gewesen, dann finde ich das schon sehr fragwürdig.
Also was ich sagen will ist: Selbst wenn er für dieses Konzeptpapier ist, dann kann er von mir aus gerne diese Meinung vertreten, das ist ja durchaus belebend, wenn es verschiedene Meinungen gibt. Aber er soll doch bitte nicht die Gegenseite als kleine Gruppe, die eh keine Ahnung hat, einfach so abtun, sondern auch zuhören, wenn diese (nicht kleine und unbedeutende) Gruppe etwas zu sagen hat.