Zitat
Original von Basti-SVB
Da habe ich eine komplett andere Meinung.
Über die Dopingprobleme im Radsport weiß jeder, aber warum sollte man darüber groß reden, wenn es derzeit aktuell keinen Dopingskandal gibt?
Eurosport war immer ein Sender, welcher immer deutlich auf das sportliche Geschehen geblickt hat. Für Dopingdiskussionen über fünf Stunden gibt es ja die ÖR mit ihren Übertragungen.
Migels ist Radsportfan durch und durch und wirklich sehr kompetent.
Außerdem solange bei irgendwem nichts bewiesen ist, ist jeder unschuldig und daher wäre es unnötig ständig zu erklären, dass es Dopingfunde im Radsport gab.
Erstens weiß es eh jeder und zweitens wird bei Bedarf und Funden auch bei Eurosport darüber diskutiert.
Zu Andreas Schulz habe ich auch eine andere Meinung:
Okay, emotionslos ist er, aber er ist ja nicht Hauptkommentar (das ist Migels), sondern nur einer der beiden Co-Kommentatoren. Ich würde sogar soweit gehen, dass Schulz aktuell vom Trio der beste ist aufgrund seiner sehr großen Kompetenz, seinem Kommentatorenstil und seinem Humor, welcher gelegentlich mal zum Einsatz kommt.
Desweiteren ist er um große Längen besser als sein Vorgänger Jens Heppner - so ist jedenfalls mein Eindruck.
Gerhard Leinauer empfinde ich als nervig afugrund seiner Sprache und seiner ständigen englischen Begriffe, obwohl es auch oft verwendete deutsche Begriffe dafür geben würde.
Den Jansch haben sie irgendwie aussortiert, denn der war jahrelang bei der Tour dabei und nun darf er zusammen mit Ron Ringguth am späten Abend die Tageshighlights kommentieren. Also in Rente ist Jansch noch nicht.
Das einzig positve an dem Austausch ist nur, dass Schulz in der Trio-Hierarchie quasi von P3 auf P2 aufgestiegen ist.
Mein Fazit:
Das Trio Migels-Schulz-Leinauer ist zwar gut, aber Migels-Jansch-Schulz fand ich noch besser.
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Okay, bei Schulz haben wir ne andere Meinung. Ich mag seinen Humor nicht, du schon, da kann man nichts machen...
Zu Gerd Leinauer: Die Sprache nervt schon ein bisschen, aber dafür kann er nichts. Hält sich auch im Hintergrund und seinen Humor mag ich. Da kann man wieder nichts machen.#
Dass Uli Jansch in Rente ist habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass er so langsam in Rente geht. Ich glaube man will ihn nicht auf einen Schlag einfach in die Rente lassen sondern fährt einfach seinen Teil ein bisschen zurück und will mit Migels/Leinauer ein neues Duo etablieren, was sicher irgendwo nachvollziehbar ist.
Zu Karsten Migels: Klar will ich nicht, dass es stundenlang um Doping geht. Darum geht es übrigens erfreulicherweise inzwischen sogar bei den ÖR kaum noch. Man konzentriert sich da wirklich sehr auf den Sport, was durchaus positiv ist. Darum geht es mir aber nicht. Es geht mir um folgendes:
Bei Karsten Migels hat man immer den Eindruck, dass er die ganze Problematik runter spielen will. Ihm scheint es egal zu sein, ob die Fahrer dopen oder nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihm sogar egal ist. Ihm geht die ganze Doping-Diskussion offensichtlich ziemlich auf den Sack, was durchaus verständlich ist, ABER: Solange der Radsport die Probleme nicht in den Griff bekommt, ist er gezwungen sich damit auseinanderzusetzen. Derr Radsport hat 2 Möglichkeiten: Er dopt weiter und muss sich unangenehme Fragen gefallen lassen, oder es lässt es sein und bekommt dafür keine Fragen zum Doping. Der Radsport will aber am liebsten ne Mischung: Weiter dopen und trotzdem keine Fragen kriegen und genauso ist es bei Karsten Migels.
Er zeig sehr gerne mit dem Finger auf den Fußball. (Vorweg: Klar wird im Fußball auch gedopt, möglicherweise sogar systematisch.)
Aber solche Aussagen, wie folgende vom Sonntag gehen einfach nicht:
"Ich hab gestern abend im Hotelzimmer noch ein bisschen ferngesehen und dabei dann natürlich auch die Berichterstattung über das Spiel gegen Argentinien mitbekommen und dabei ist mir folgender Satz eines Kollegen aufgefallen. Der sagte nämlich, dass die medizinische Abteilung da erstklassige Arbeit geleistet hat. Für so einen Satz würde man im Radsport gesteinigt werden." (Hintergrund war der angeschlagene Lukas, der doch noch fit wurde, was KM nicht erwähnt hat)
Die Aussage ist nicht besonders schlimm, denn er hat tatsächlich Recht mit seiner Aussage. Die Aussage zeigt jedoch, dass er etwas grundsätzliches nicht verstanden hat.
Der Radsport darf nicht auf andere Sportarten gucken. Er muss seine Probleme in den Griff kriegen, bevor er sich mit anderen beschäftigt. Auch wenn alle 736 Spieler der WM gedopt sein sollen, das legitimiert immernoch keinen einzigen Radsportler das zu tun. Das hat er nicht verstanden. Er will, dass die Medien auch über Doping im Fußball reden, aber hier gilt einfach die Unschuldsvermutung. Solange es kaum öffentliche Dopingfälle im Fußball gibt, muss man diese anwenden. Wir leben ja schließlich in einem Rechtsstaat.
Beim Radsport sieht die Lage meiner Meinung nach inzwischen anders aus.
Wir haben 4 Jahre voller Krisen und halbherzig geführtem Anti-Doping-Kampf hinter uns. Wirkliche Besserung ist nicht in Sicht. Letztendlich müsste auch hier die Unschuldsvermutung gelten, das tut sie aber aufgrund der angesprochenen Situation nicht, denn: Der Radsport hat all seinen Kredit verspielt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Radsportler dopt scheint inzwischen höher, als dass er nicht dopt. Deshalb gilt letztendlich eher eine "Schuldvermutung". Der Radsport muss beweisen, dass er sauber ist, denn die Gegenseite hat genug Gründe vorgetragen die dagegen sprechen.
Und genau das versteht Karsten Migels nicht.