Zitat
Original von Bettina1904
steht LEV nicht schon seit jeher gerade dafür, jungen Menschen, die von weit her zu uns kommen, eine Heimat und eine Familie bieten zu wollen. Was ist dernn der groß angesprochene Komfort ? Was ist denn damit gemeint ? Soll man sie in Wohncontainer stecken wenn sie hier ankommen ? Oder soll man versuchen, sie hier bestmöglich zu integrieren und die größmögliche Leistung zu erreichen ?
Und wenn der Verein das eine versucht und der Trainer das andere will, dann nennt man das wohl kurz und knapp: kontraproduktiv.
Oder besteht die Komfortzone in einem neuen gesponserten Auto oder anderem Schnick Schnack. Dann nennt mir einen pieler in der BuLi in vergleichbaren finanziellen Vereinen wo die Spieler das nicht bekommen.
Oder meint man mit Komforzone ein Mitspracherecht über einen Co Trainer, der leider zum Sprachrohr des Trainers mutiert ist ?
In jeder Firma gibt´s einen Betriebsrat, gerade um ein gewisses Mitspracherecht zu erhalten. Ich sehe die Komfortzone nicht so sehr klar.
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Zunächst mal glaube ich weniger, dass die Wohnlichkeit mit "Komfortzone" gemeint ist, gerade bei den Summen, die ein Talent heute verdient für Leder treten. Woher der gedankliche Schritt von "was ist Komfortzone" zu "man muss für Leistung gut integrieren" kommt ist mir ein Rätsel, da die beiden Dinge überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Auch schätze ich B.L. nicht so ein, dass er hier einen Bogen spannt und das in Frage stellt, weil, wie du schon richtig sagst, hier eine Stärke des Vereins vorliegt. Das als Alleinstellungsmerkmal von "uns" darzustellen halte ich alleridngs für falsch, da auch Teams wie Werder Bremen oder Stuttgart viel für die von dir angesprochenen Punkte tun, das allerdings weniger aufsehenerregender und weniger im "Talentbereich".
Das Betriebsratsargument ist an den Haaren herbeigezogen, da es in jeder Firma, wenn man hier schon den Vergleich zieht, auch eine Metaebene konstituiert aus Visionen, Ziele und Strategie (beim SVB04 sehe ich die nicht) sowie Werten und Normen, die nachzulesen sind gibt. Weiter, das wurde hier bereits angesprochen, auch sowas wie Controlling, Prozessmanagement usw.. Aus der Fanperspektive alles nicht einsehbar. Außerdem gibt es eine Personalvertretung erst ab einer bestimmten Personalgröße und Rechtsform der Organisation. Wenn das Argument ziehen würde, würde B.L. ja ein Mitspracherecht prinzipiell (da er ja die Komfortzone auch nicht spezifiziert hat) in Frage stellen. Auch dafür halte ich ihn zu besonnen. Im Endeffekt kann ich ja selbst nur Mutmaßungen anstellen, aber ich will mal versuchen aufzuzeigen, was hier in den letzten Jahren gefehlt hat und was ich als Außenstehender unter Komfortzone verstehe:
als ein Ze Roberto damals öffentlich geäußert hat, dass er, wenn er nicht 90min spielt, gar nicht auflaufen will, hat Toppi ihm diesen Wunsch erfüllt und es hieß Bank.
ich kann mich an einen Jens Nowotny erinnern, der auf dem Platz sich auch mal den gegriffen hat, der nicht in seiner Abwehrreihe am richtigen Fleck stand und dem mal kurz erklärt hat, wer hier der Chef ist.
auch ein Christoph Daum ist an der Seitenlinie gehüpft nd gesprungen wenn etwas gut, aber auch wenn etwas sehr viel weniger gut lief und musste 2-3 Tage später nicht die 36. Nachricht im Express darüber lesen, welcher Spieler, der ja so ein wahnsinniges Talent mit Perspektive ist, sich darüber mukiert, wie mit ihm umgegangen wird und das man sich Wechselgedanken macht
Das gestatten von Disziplinlosigkeiten (mich wundert immer wieder, dass hier das Interview von B.L. so harsch kritisiert wird und als stillos usw. tituliert worden ist, aber darüber scheinbar vergessen wird, wer sich ebenso auf dem Platz verhalten hat....prinzipiell 2 Paar Schuhe, wollte lediglich mal daraufhinweisen), die anhaltende Betonung der Qualität der eingekauften Spieler (auch um sich selbst auf die Schulter zu klopfen) und die regelmäßige Trainerentmachtung, die hier eingezogen sind ohne jegliche (disziplinarische) Konsequenz für einen Spieler bei Fehlverhalten oder Leistungsschwankungen (Euphemismus!) deutet für mich diese "Komfortzone" nur ansatzweise an. Hat man von Rudi Völler schonmal gehört: ich/wir müssen handeln, weil der Mist der hier gelaufen ist/läuft bei uns in der Etage UND beim Spielermaterial entstanden ist und dann wurde auch sichtbar agiert? Wurde ein Simon Rolfes mal als verlängertes Sprachrohr des Trainers (über sein Kapitändasein wurde ja auch schon viel diskutiert) in die Pflicht genommen? Kapitän sein ist keine Einbahnstraße, ich lese nur: "ja mit der Pokalprämie, das müssen wir nochmal bereden".....hätte der Junge A*** in der Hose und Charakter, dann hätte er sich hingestellt und gesagt: selbst wenn wir darüber nochmal sprechen, ist die Reaktion der Führung bei der Leistung die wir uns hier trauen abzuliefern erstmal verständlich. Auch so eine Reaktion ist für mich ein Resultat einer "charakterlichen" Komfortzone, des "nicht mehr in die Pflicht genommen werdens".
So bevor ich hier das Fenster sprenge: das schlimmste ist aber für mich als Fan die "Komfortzone" der Leistungserbringung. Wie oft hab ich mich im Stadion gefragt: macht der das extra da unten, ist das Leistungsverweigerung oder kann er (der Spieler X) gar nicht anders? Sowas gibts auch bei jeder Mannschaft, aber irgendwie gibts dann mal eine Auszeit auf der Bank, um zu zeigen, dass wenn man Platzdienstleister am Fan ist und dafür bezahlt wird, auch seine Aufgabe auf dem Platz zu erfüllen hat. B.L beschwert sich u.a über das Reinreden in seinen Job von oben. Wenn man sich die Kerngebiete des Trainerjobs anschaut, kann man sich auch vorstellen, dass es auf einmal Vorgaben bei der Aufstellung und den Einsatzzeiten gibt und das geht mMn gar nicht...oder würdet, um das Eingangsbeispiel nochmal zu bemühen, ihr euch als Arbeitnehmer evtl. sogar Geber freuen, wenn euch ständig jmd erklärt, wie ihr euren Job zu machen habt?