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Leverkusen. Sportlich lief die Saison bei Bayer 04 Leverkusen sehr durchwachsen. Nach einer recht guten Hinrunde mit tollem Fußball sollte eine mehr als zerfahrene zweite Halbserie folgen. In der Bundesliga ging es immer weiter bergab, im DFB-Pokal gab es gegen den SV Werder Bremen den späten K.o. im Endspiel. Am Ende hielt die Mannschaft wieder einmal nichts in der Hand. Damit war das Ende von Trainer Bruno Labbadia nach nur einem Jahr gekommen. Er wechselte zum Hamburger SV.
TOR – Note: gut (2)
Er war der beste Leverkusener in der abgelaufenen Saison. In der Hinrunde blieb er stolze sechs Mal in 17 Spielen ohne Gegentor. In der Rückrunde gelang ihm dies dann nur noch einmal. Insgesamt musste er 46 Mal hinter sich greifen, aber mit tollen Paraden konnte er weitere Gegentreffer verhindern. Überragend zudem seine Werte in der Luft. Er fing viele Flanken ab, spielte immer mit. Schade, dass er von seinen Vorderleuten oft im Stich gelassen wurde.
ABWEHR – Note: noch befriedigend (3-)
An der Defensive lag es sicher nur bedingt, dass Leverkusen nach der Hinrunde einen solchen Leistungseinbruch verleben musste. Manuel Friedrich spielte insgesamt eine ordentliche Spielzeit. Der ausgeliehene Henrique spielte ebenfalls nicht schlecht, hatte aber auch nur sehr wenige herausragende Spiele. Als Newcomer gefiel vor allem zu Beginn der Saison Michal Kadlec, der für die Zukunft hoffen lässt. Ebenfalls nicht schlecht war die Saison von Lukas Sinkiewicz.
MITTELFELD – Note: ausreichend (4)
Renato Augusto konnte sehr gute Ansätze beweisen, war an zehn Bayer-Treffern direkt beteiligt. Leider war auch seine Leistung sehr unkonstant. Zur Mitte der Rückrunde brach er mit der Mannschaft ein. Ebenfalls noch recht ordentlich agierte Tranquillo Barnetta, der aber auch einige sehr schwache Auftritte zu verbuchen hatte. Einer der besten Spieler im Mittelfeld war Simon Rolfes, der defensiv viel leistete. Ansonsten fehlten oft die Optionen in diesem Mannschaftsteil.
STURM – Note: voll gut (2+)
In vielen Spielen fehlte den Angreifern die Unterstützung aus dem Mittelfeld. Dafür war aber vor allem Patrick Helmes sehr engagiert in seinem ersten Bundesliga-Jahr. Neben seinen 21 Toren bereitete er weitere fünf Treffer vor. Sein Kollege Stefan Kießling war nicht ganz so erfolgreich, traf zwölf Mal und agierte weitere neun Mal als Assistent. Klar ist aber auch: Dieser junge Sturm hat viel Potenzial und war sicher nicht verantwortlich für den Einbruch bei Leverkusen.
TRAINER & MANAGEMENT – Note: noch mangelhaft (5-)
Das Thema Bruno Labbadia war nicht mehr als ein großes Missverständnis in Leverkusen. Dennoch: Auch die „starken Männer“ Rudi Völler und Wolfgang Holzhäuser wirkten in der Außendarstellung nicht glücklich. Eine schier unendliche Trainerdiskussion konnte nicht beseitigt werden. Stattdessen zerlegte sich der Verein in zwei Lager: Das Lager Reschke und das Lager Labbadia. Letztlich hätte diese Situation vermieden werden müssen!
SAISON – Note: noch ausreichend (4-)
Die Mannschaft bestand in der laufenden Saison aus zu vielen Mitläufern. Die Mannschaftsteile waren schwach besetzt, aus der zweiten Reihe gab es keinen Druck. Der Trainer verlor früh seinen guten Ruf, die Spieler gingen im Kollektiv nach der Hinrunde unter. Am Ende steht nur das DFB-Pokalfinale als rettender Achtungserfolg. International ist Leverkusen auch im kommenden Jahr nicht vertreten, was mehr als nur schmerzt. Jupp Heynckes hat einiges vor sich.
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