Ich war schon bei Verhandlungen involviert, bei denen genau das passiert ist, was hier offenbar passiert ist: Du verhandelst mit jemandem, der kein ausreichendes Verhandlungsmandat von seiner Seite bekommen hat. Sprich: Der einigt sich auf Aspekte, wie wirtschaftliche Rahmenbedingungen, wird danach von seinen Oberen zurückgepfiffen und will noch mal neu verhandeln. Das endete jedes mal mit dem Abbruch der Verhandlungen und auch mit einer schriftlichen Beschwerde beim Aufsichtsratsgremium des Unternehmens, in der der Verhandler typischerweise hart angegangen wird. Denn so etwas geht gar nicht. Damit verpulvert man nur Ressourcen auf beiden Seiten.
Wenn hier also eine Einigung mit Eberl erzielt wurde, eventuell unter der aufschiebenden Bedingung eines Transfers von de Ligt, dieser nun aber noch mal den Preis nachbessern will, weil er "von oben" entsprechende Orders bekommen hat, dann halte ich die Reaktion von Carro nicht für unangemessen. Typischerweise sollte er das im bilateralen Dialog äussern, aber da (aus Süddeuschland?) eh permanent Details aus den Verhandlungen an die Presse durchgesteckt werden, finde ich es nicht verwerflich, dass das auch öffentlich gemacht wurde. Ungeachtet der persönlichen Entschuldigung bleibt der Vorwurf, dass hier unprofessionell verhandelt wird, bestehen. Und es kommt auch deutlich rüber, dass wir das so nicht akzeptieren. Finde ich absolut sinnvoll.