Diese Niederlage tut verdammt weh...
Aber vielleicht kann man sie auch etwas relativieren, auch wenn ich weiß, dass so etwas schwer fällt.
Wir sind uns wohl einig, dass alles bis zur 60. Minute sehr gut aussah. Auch ich hatte zu diesem Zeitpunkt einen Haken dahinter gemacht. Wir waren sicher durch.
Das Problem war, dass es den Spielern genauso ging. Darf das passieren? Natürlich nicht! Aber die Spieler sind auch nur Menschen und es war nicht ansatzweise davon auszugehen, dass das bis dahin chancenlose Dresden noch einmal Gefahr bringen könnte. Auch nach dem Anschlußtreffer war noch alles in Butter. Erst dieser Doppelschlag zum 3:2 ergab dieses Desaster.
Danach haben unsere Spieler den Schalter im Kopf nicht mehr umgelegt bekommen. Das ist ein großes Problem im Fußball und passiert halt manchmal. Wenn man vermeintlich sicher ist, kann man nicht innerhalb vom Minuten umdenken. Ganz im Gegensatz zur Mannschaft, die zurück lag. Die verspüren Ihre Chance, glauben wieder an sich und geben Vollgas. So kommt es, dass man es ab und zu sieht, dass scheinbar sichere Sieger noch untergehen. Das macht ein Stück weit, den Fußball auch aus.
Ich möchte unsere Jungs hier nicht in Schutz nehmen, aber man sollte auch nicht alles schlechter reden als es ist.
Es bleibt, ein über weite Strecken gutes Spiel gegen eine Zweitligamannschaft mit einem bitteren Ende. Wichtig ist jetzt, dass die richtigen Lehren daraus gezogen werden. Ich glaube (und wünsche), dass wir noch viele Spiele in dieser Saison scheinbar sicher in Führung liegen. Dann sollte diese böse Erfahrung davor bewahren, den Schalter im Kopf zu vergessen.
Auch bei all dem Ärger, den ich natürlich auch hatte, lässt mich der Ansatz, wie wir Fußball gespielt haben, doch für die Zukunft hoffen.
Meiner Meinung nach lässt die letzte halbe Stunde, mit einer Ausnahme, keine Schlüsse auf die Qualität irgendeines Spielers zu (besonders nicht Ballack und Kießling). Ist alles einfach aus den o. g. Gründen blöd gelaufen.
Die Ausnahme ist die Torwartposition. Das meine ich aber auch nicht, weil er grobe Fehler gemacht hätte. Außer dem 3:2 kann man Yelldell wohl keine größeren Vorwürfe machen. Was mich an ihm stört ist seine Ausstrahlung. Durch seine merkwürdige Körpersprache und teilweise auch Orientierungslosigkeit gibt er der Abwehr keine Sicherheit. Das wirkte bei Fabian Giefer in der Vergangenheit anders. Er hat Ruhe ausgestrahlt.
Fazit: Mund abputzen und richtige Antwort gegen Mainz geben. Dann wirds schon wieder!