Original von Bergischer Löwe
Was für ein Bullshit, Supersmall-SXL-"Big":DB und Konsorten.
Eurer Meinung nach ist es wohl auch reine Zahlenspielerei und purer Zufall, dass die Mannschaft ohne Simon Rolfes in dieser Saison kein einziges Auswärtsspiel gewinnen konnte?
Wenn ihr dann fertig seid mit eurem ungläubigen Staunen, dann klappt den Kinnladen ruhig wieder hoch:
Bei allen 4 Auswärtssiegen stand Simon auf dem Platz.
Und bei wie vielen in der letzten halben Stunde noch verschenkten, möglichen Auswärts-Siegen fehlte er:
Schalke, Berlin, Bochum, Bremen...
D A S ist Fakt.
Ich bin mir absolut sicher, dass der Ausfall von Simon sowohl das Trainergespann, als auch die Mannschaft wesentlich mehr schockiert hat, als sie es nach außen zugeben wollen (dürfen).
Die zunächst unmerkliche, dann aber schleichend zunehmende Verunsicherung der Mannschaft in den Spielen nach Simons jeweiligem Ausfall spricht Bände.
Erst Schalke, Hannover, Berlin, Gladbach;
jetzt alle Spiele nach Hoffenheim.
Wenn ich mir hingegen Statements betrachte, die Simons Bombenleistung kleinschreiben wollen:
Besoffen, Brille Fielmann, oder Alzheimer geschuldet am liebsten alles vergessen?
Wenn ich an Simons Stelle wäre (und nicht nur an seiner) und die Postsammlung hier nach dem Nürnberg-Spiel lesen würde, würde ich mich ernsthaft fragen, ob ein Verein mit solchen "Fans" der richtige für mich ist.
Denn es kommen ja noch i-Tüpfelchen drauf, wie z.B. die von Vize-Käpt'n Friedrich völlig zu recht monierten Unmutsbekundungen beim K*ln-Spiel.
So gesehen darf sich jeder Spieler glücklich schätzen, der endlich von Leverkusen weg darf.
Hat alles aber auch was für sich.
Man lernt die Leute kennen, wie sie wirklich sind.
Und schon ist man froh, dass man die meisten Gott sei Dank überhaupt nicht kennt.
Es reicht nicht, die Lippen zu dem Text zu bewegen:
"Denn auch in schweren Zeiten, und tut es noch so weh, werden wir dich begleiten, unseren SVB."
Sondern es kommt darauf an, das auch vorzuleben und gerade dann zur Mannschaft zu stehen, wenn es mal nicht läuft.
Irgendwie bezeichnend:
Wenn vor dem Spiel beim Abspielen der Hymne die Hintergrundmusik beim Refrain ausgeblendet wird und die Fans allein singen, kommt meistens doppelt hintereinander:
"Mit dem Kreuz auf der Brust..."
Die Zeile "Denn auch in schweren Zeiten..." hingegen wird von verdächtig Vielen einfach weggelassen.
Gedächtnisschwäche?
Oder berechnende Absicht für den Fall des Nicht-Sieges?
Trau, schau, wem...
Diejenigen, die mit Simon und der ganzen Mannschaft fühlen:
Das sind die, welche der Volksmund "die wahren Fans" nennt.
Und die unterscheiden sich wohltuend von jener Sorte krittelnder, plärrender, verwöhnter Muttersöhnchen und Wohlstandsknaben, die in ihrem Leben nie etwas anderes gelernt haben, als in unverschämt lautem und forderndem Ton Ansprüche zu stellen.
Und sei es "nur" der Anspruch auf Platz 1.
Es ist nicht zuletzt diese Sorte "Fans", die eine erhebliche Mitverantwortung trägt für das Scheitern diverser Bayer 04-Teams an großen Zielen in den vergangenen 20 Jahren.
Die Vize-"Fans", welche die Mannschaft beim ersten Fehlpass zusammengepöbelt und zusammengepfiffen haben, waren zuerst da.
Vizekusen ist nur die logische Konsequenz solcher "Fans".
Jeder bekommt das, was er verdient.
Wenn ich die Meisterschale wäre, würde ich mich auch weigern, mich für solch menschenverachtende Vollpfosten in die Vitrine stellen zu lassen.
Ich gehe zum Bayer, weil ich dieses Team liebe.
Weil ich mit diesem Team leben und leiden will.
Wenn wir tolle Spiele sehen, weine ich Freudentränen.
Wenn etwas schief geht, weine ich vor Schmerz.
Ob wir Meister, Vize, Dritter, Neunter oder Fünfzehnter werden;
ob wir Relegation spielen wie 1982 (wir waren in Offenbach!);
ob wir absteigen wie 1973, oder aufsteigen wie 1975 und 1979;
das einzige was mich daran interessiert ist:
Das ist mein Verein, und ich erlebe alles mit, egal was passiert.
Ja, auch ich schimpfe und fluche im Misserfolg wie ein Rohrspatz.
Aber ich fühle mit den Jungs, und ich stehe zu ihnen.
Ich bin stolz darauf, dass hier bei Bayer 04 endlich der Weg gegangen wird, den eigenen Nachwuchs gezielt zu fördern, und mit ihm eine Manschaft aufzubauen.
Das Herz und die Seele stehen im Mittelpunkt eines Bayer 04-Fans, und nicht schnödes Erfolgs- und Machtstreben.
Ich bin in meinem Leben erfolgreich genug.
Da brauch' ich keine frustkomprimierenden Kampfmaschinen auf dem grünen Rasen, die meinem missratenen Leben wenigstens einmal die Woche 90 Minuten Erfolg als Gegenleistung für mein SKY-Abo liefern.
In memoriam Schäng Löring, kann ich den erfolgsgeilen Verirrten hier nur zurufen:
Verpisst euch in die Eifel, ihr Erfolgsjünger, ihr macht uns unseren schönen Verein kaputt!