Das Projekt mit Herrlich sollte schnellstmöglich beendet werden, wenn die Saison nicht vorzeitig weggeschmissen werden soll.
Ja, die Spielanlage ist etwas dominanter und mehr auf Ballbesitz ausgelegt, als sie es zuvor war.
Allein: Die Ergebnisse und mittlerweile eben auch die Tabelle zeigt, dass es nicht hinhaut. Das ist kein Stotterstart, bei dem die ersten drei Spieltage vielleicht noch Sand im Getriebe ist, sondern mittlerweile ein klarer Fingerzeig. Wirklich besser ist nichts: Wir haben immer noch Spiele, in denen absolut gar nichts geht, wie in Berlin und in der zweiten Halbzeit in Mainz und schenken weiterhin Führungen leichtfertig her. Zudem ist die Defensive weiterhin nicht gefestigt und die echte Gier scheint zu fehlen. Bin da nach dem Schalke-Spiel voll bei Sammer: Ein Punkt auf Schalke ist nicht unbedingt schlecht, aber diese absolute Zufriedenheit nach dem ersten nicht verlorenen Auswärtsspiel konnte ich nicht ansatzweise verstehen. Insgesamt ist mir das zudem zuviel Hosenscheißer-Fußball: Erst lässt er gegen Schalke, völlig unverständlich, Bailey draußen und auch heute traut er sich nicht, Bailey und Bellarabi mal zusammen von Anfang an zu bringen, um ordentlich Alarm auf der Außenbahn zu machen. Stattdessen mal wieder Brandt, dem die Position nicht behagt. Dazu dann Kohr UND Bender im zentralen Mittelfeld, anstatt Havertz das Vertrauen zu schenken. Herrlichs Umgang mit ihm stört mich ohnehin ungemein: Wir haben ein riesiges Talent im Kader, das unter ihm jetzt kaum zum Zug kommt. Klar kann er nicht immer spielen und braucht in dem Alter auch mal 'ne Pause, aber das ist deutlich zu wenig. Selbiges mit Henrichs auf der RV-Position. Schmidt hat diese Spieler super entwickelt, unter Herrlich spielen sie jetzt eine Nebenrolle.
Das könnte man jetzt natürlich alles so hinnehmen und das wird der Bayer, wie ich ihn kenne, auch so tun. Rudi wird, wie immer, viel zu lange auf eine Besserung hoffen. Es muss allerdings allen bewusst sein, dass dies eine richtungsweisende Saison für den Verein ist. Verpassen wir erneut den internationalen Wettbewerb, verabschiedet sich Bayer vorerst ins Mittelmaß und der Gürtel muss enger geschnallt werden.