Beiträge von marci04Leverkusen

    Zitat von Mikar68

    Dazu fällt mir jetzt nichts mehr ein. Mainz und Dortmund unter Tuchel hast du schon mitbekommen, oder? Tut mir leid, aber solche Aussagen begreife ich einfach nicht.


    Ich glaube, du verstehst mich einfach nicht. Das ist völlig irrelevant, was Tuchel vorher bei Mainz und Dortmund geschafft hat.


    Nochmal:
    Wir kommen aus einer verkorksten Saison, in der wir fast abgestiegen sind. Haben 3 Jahre quasi nur Pressing gespielt. Das Selbstvertrauen ist quasi bei 0. Daraus resultieren individuelle Patzer, die bisher leider fast immer bestraft wurden. Da kannst sonst wer Trainer sein. Die Mannschaft muss sich jetzt erst einmal peu à peu die Sicherheit wiederholen. Und das funktioniert nicht einfach so schnell nach 11 Spieltagen. Das braucht seine Zeit. Und selbst Tuchel kann hier keine Wunderdinge vollbringen und den Spielern Selbstvertrauen in den Kopf pflanzen. Und genau das meine ich!


    Einfaches Beispiel:
    ManCity und Guardiola


    Guardiola hat sowohl bei Barca als auch bei Bayern quasi alles weggehauen, was ging. Dabei insgesamt 13 Titel geholt hat. Kam zudem immer mind. in's CL-Halbfinale. Und geht dann zu ManCity. Eine Mannschaft, die deutlich unter ihren Möglichkeiten spielte. 15/16 war man 15 Punkte hinter Meister Leicester City. Und wie lief 16/17? Völlig titellos! Zum ersten Mal in der Karriere von Guardiola! Und wieder 15 Punkte hinter dem ersten. Zudem das blamable Aus im Viertelfinale gegen Monaco (bei dem man in beiden Spielen eigentlich die spielerisch unterlegene Mannschaft war).
    Erst jetzt nach einer ganzen Saison kommt dieses ManCity auf das Niveau, was Guardiola auch bei Bayern und Barcelona hatte. Warum hat denn so ein Weltklassetrainer so eine lange Zeit gebraucht?

    Wie bitte?


    Warum sollte es mit ihm anders laufen?


    Die spielerische Klasse unter Herrlich ist mit das Beste, was die Bundesliga zur Zeit zu bieten hat (mE noch vor Schalke und Dortmund). Tuchel hätte das mit Sicherheit nicht besser hinbekommen.


    Viele Spiele haben wir uns leider selbst zu Nichte gemacht aufgrund individueller Patzer. Da kann kein Trainer der Welt etwas machen. Das klappt nur mit Selbstvertrauen. Und das muss die Mannschaft erst weiter aufbauen.

    Zitat von Mikar68

    Eben genau deshalb muss ich jetzt punkten, was das Zeug hält. Du hast recht, alle Mannschaften hinter Bayern schwächeln, spielen zumindest nicht konstant. Das muss ich dann eben auch mal ausnutzen in Spielen, wie gegen Augsburg, bei allem Respekt vor Augsburg und was sie aus ihren Möglichkeiten machen. Wenn wir am Ende der Saison wieder weit vorn landen wollen, stehen wir in den nächsten Spielen (Leipzig, Frankfurt, Dortmund, Stuttgart!), weil wir eben in Augsburg nicht gewonnen haben, schon wieder mächtig unter Druck. Das muss doch nicht sein! Deswegen ärgert mich so ein Spiel wie gestern ungemein.


    Du berücksichtigst (leider) nicht die gegenwärtige Situation der Mannschaft. Wir kommen aus einer sehr, sehr schlechten Saison, in der quasi alles gegen uns lief. Und das bei zwei verschiedenen Trainern.
    Dann haben wir nun einen Trainer bekommen, mit einer anderen Philosophie. Starten dann spielerisch überzeugend in die Saison. Allerdings wurde in den ersten Spielen fast so gut wie jeder Fehler von uns bestraft. Das Team muss sich erst einmal wieder das Selbstvertrauen bzw. das Selbstvertsändnis aus dem eigenen Spiel wieder holen. Das ist ein langwieriger Prozess.
    Die psychische Komponente ist im Fußball eine verdammt wichtige. Und die muss sich wieder aufbauen. Schritt für Schritt. Das macht die Mannschaft zur Zeit. Mit jedem Spiel ein Stück weit Sicherheit holen. Dazu gehört nun einmal auch aus nicht so guten Spielen Punkte mitzunehmen. Dann das letzte Risiko zu gehen, um evtl. zu gewinnen, was allerdings auch zu einer Niederlage führen kann, ist nicht immer die beste Variante.


    Im Grunde genommen gebe ich dir aber im gewissem Maße Recht. Wäre Herrlich jetzt bspw. schon ein Jahr hier (und die letzte Saison nicht so schlecht), wäre mein Anspruch auch ein anderer. Dann muss so ein Spiel auf jeden Fall gewonnen werden. Aber jetzt heißt es unsere Mannschaft auf den Weg zu bringen, damit sie in Zukunft solche Spiele auch gewinnt.


    Zitat von Mikar68

    „Die Kunst des Trainers ist es nun mal, die vorhandenen PS in schöner Regelmäßigkeit auf die Straße zu bringen.“ So reißt du ja meine Aussagen völlig aus dem Zusammenhang. Mit Tuchel z. B., davon bin ich felsenfest überzeugt, wären einige unserer Spieler mittlerweile aber so richtig interessant für die ganz großen europäischen Spitzenklubs.


    Das ist doch auch schon jetzt der Fall. Tah, Bailey, Brandt, Havertz, Wendell etc. werden durchaus mit Spitzenklubs in Verbindung gebracht.
    Abgesehen davon. Zu deinem Beispiel mit Tuchel: Ich kann mich noch an die Spiele des BVB gegen Darmstadt und Frankfurt (oder auch Union) erinnern. Er hat es auch in der letzen Saison nicht geschafft, mit einer noch stärkeren, individuellen Mannschaft konstant zu punkten.


    Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch mit Tuchel jetzt nicht unbedingt besser da stehen würden. Wenn überhaupt nur mit etwas Glück, welches wir bisher fast noch gar nicht hatten.

    Stammtisch Trainer:


    Das, was du da bemängelst, nennt sich Cleverness. Schon die Spiele aus der Vergangenheit vergessen, wie gegen M'gladbach? Statt ein 1:1 mitzunehmen, hat das Team ohne Ende nach vorne gesielt und wurde ausgekontert. Zack - 1:2! Zudem ist Augsburg eine verdammt starke Kontermannschaft.
    Man muss auch mal mit einem 1:1 zufrieden sein. Vor allem in unserer Situation.

    Die positive Entwicklung hat sich auch heute weiter gezeigt. Trotz der Treterei hat sich die Mannschaft nicht aus der Ruhe bringen lassen und das Spiel über weite Strecken kontrolliert.

    Meines Erachtens ein gutes Spiel von uns.


    In den ersten 20 Minuten waren wir klar überlegen. Kontrollieren das Spiel.
    Dann kommt die Szene mit Sven Bender. So wie Koo da rein geht, muss es Gelb geben. Auch wenn es im Kampf um den Ball passiert ist. Dies hat den Augsburgern aber ganz klar gezeigt, dass man mit einer harten Gangart zu Werke gehen kann. Zugleich mussten wir mit Retsos uns auch erst wieder finden.
    Dann ist Pause.
    Unser 1:0 ist durchaus glücklich zu Stande gekommen. Beim 1:1 schlafen wir. Kein Vorwurf an Leno. Es war schon beim Kopfball eine klasse Reaktion an den Ball ranzukommen.
    Und danach? Augsburg macht genau da weiter, wie sie die 1.HZ aufgehört haben. Treten, treten und treten. Gleichzeitig lassen sie sich aber bei der kleinsten Berührung fallen und meckern danach noch. Die Szene mit Caiuby, als er Havertz mit vollem Einsatz sein Knie in den Rücken stößt, bringt bei mir dann das Faß zum überlaufen. Meckern tut er dabei auch noch. Glasklare gelbe Karte!!! Was macht der Schiri? Gibt natürlich keine Karte.
    Tut mir Leid... aber so wie die Augsburger heute gespielt haben, musste jeder von unseren Spielern in jedem Zweikampf damit rechnen, sich schwer zu verletzen. So wie es leider bei S.Bender passiert ist.



    Fazit:
    Im Grunde genommen haben wir trotz aller schweren Gegebenheiten defensiv nicht viel zugelassen. Leider ging das ein bisschen zu Lasten der Offensive. Deshalb bin ich auch mit dem Punkt zufrieden (der auch absolut verdient war). Wir waren mit Nichten die schlechtere Mannschaft, konnten aber aus besagten Gründen nicht unser gewohntes Spiel durchsetzen. Das ist ein Lernprozess, den die Mannschaft zur Zeit durchmacht und auch die heutige Aufgabe hat sie ganz gut gelöst. Ich erinnere nur mal an das Spiel letzte Saison gegen Gladbach als man auswärts beim Stande von 1:1 blind nach vorne spielte und somit kurz vor Schluss noch das 1:2 kassierte. Von daher nehme ich den Punkt gerne mit.

    Schon wieder Baumgartlinger ? Was hat Kohr verbrochen ?


    Mittlerweile glaube ich, dass das eine taktische Komponente ist. Irgendjemand von den Spielern (Volland?) meinte doch, dass immer ein 6er hinten vor der Abwehr bleibt. Und genau diese Rolle füllt auch Baumgartlinger aus. Kohr könnte da, wie man in seinen Spielen gesehen hat, ein Ticken zu offensiv sein.

    Das Problem ist hier einfach, dass viele eine völlig realitätsfremde Erwartungshaltung haben. Die letzte Saison war verdammt schlecht. Dann wechselt man den Trainer und erwartet direkt eine 360 Grad-Wendung mit Siegen am Fließband. Wie soll so etwas funktionieren?!
    Wir sind die letzten Jahre nur auf Pressing, Pressing und Preissing ausgewesen. Torchancen sind fast nur aus Pressingsituationen entstanden; kaum erspielte Torchancen. Unsere Passquote war - glaube ich - selten höher als 80%. In so gut wie jedem Spiel sind wir einem Rückstand hinter gelaufen. Zudem gab es eine verdammt lange Sieglos-Serie. So gut wie jeder Fehler wurde bestraft. Alles in allem war die Mannschaft so etwas von verunsichert, dass fast gar nichts klappte.
    Nun haben wir einen Trainer, der eher auf kontrollierte Offensive setzt und dabei sehr viel auf spielerische Lösungen aus ist. Dass da nicht alles funktioniert, ist doch klar. Die Unischerheit aus der letzten Saison ist noch nach wie vor in der jetzigen spürbar. Diese Anzahl von individuellen Aussetzern ist - gefühlt - ziemlich hoch. Die Sicherheit muss man sich in dieser Sache peu à peu wieder holen. Ein Aufwärtstrend ist hier auf jeden Fall erkennbar. Allerdings müssen wir damit klar kommen, dass es immer wieder zu solchen Partien kommt, wie gegen Hoffenheim, Wolfsburg, Hertha oder Mainz, wo wir völlig unnötig Punkte verschenken. Das ist ein Lernprozess der ganzen Mannschaft, solche Unachtsamkeiten bzw. Fehler nicht mehr zu machen.
    Letzte Saison hatten wir ständig 1 vs. 1 - Duelle, die wir gewinnen mussten, ansonsten war die Wahrscheinlichkeiten hoch, dass wir ein Gegentor fangen (was fast immer auch passiert ist). Diese Saison sieht das glücklicherweise wieder anders aus. Leider machen wir uns in einigen Situationen das Leben unnötig schwer.
    Schlussendlich sehe ich der Zukunft aber positiv entgegen. Denn die Mannschaft scheint auch zu lernen, was die 2.HZ gegen Gladbach und Köln gezeigt hat.


    Wir sollten dementsprechend mehr Demut zeigen. Nicht nur auf die Ergebnisse schauen, sondern auch mal das Positive (bspw. -> offensive und defensive Standards!!! :D ) würdigen. Nicht sofort draufhauen, was das Zeug hält, sondern auch mal ruhig die aktuelle Situation bewerten (Pro/Contra).

    Ich verstehe so etwas nicht. Wieder einmal wird vor einem Spiel große Töne gespuckt und wieder einmal kommt dann so etwas bei raus. :LEV9


    Aber gut. Köln ist ja unglaublich schwach. In der Offensive haben sie mehr oder weniger aus keiner Chance ein Tor gemacht und sonst sind wir ja nur im Ballbesitz. Da muss auf jeden Fall viel mehr Offensive kommen. D.h. Baumgartlinger, Retsos raus, Kohr und Henrichs rein.


    Wann haben wir wohl zuletzt 90 Minuten + Nachspielzeit konzentriert vorne und hinten gespielt?

    "Wenig" scheint mir hier , wo es um die Kernqualifikation von Außenverteidigern geht, einigermaßen unpassend. Richtig ist, dass auch manch anderer.z.B. Brandt oder auch Bellarabi häufig ein unzureichendes Abwehrverhalten zeigen. Das erklärt allerdings nicht, warum vor allem Wendell häufig stehenbelibt, wenn er überlaufen wird. Das kann auch der ungeübte Betrachter erkennen. Es geht nicht darum die Mitspieler zu entlasten, aber wesentliches Fehlverhalten darf man wohl schon so benennen.Um nicht missverstanden zu werden, Wendell ist ein Klassekicker, aber doch wohl zu kritisieren. Bei Henrichs lohnt es sich schon mal auf die Kritiken in der Presse zu sehen. Wer behauptet, er sei noch so stabil wie vor anderthalb Jahren, war wohl lange nicht mehr im Stadion.


    Ok, "wenig" ist vllt. der falsche Ausdruck. Natürlich gehören zu den Aufgaben beider Aussenverteidiger auch die Defensive zu stärken. Allerdings sehe ich beide nur als ein Teil des Problems, wozu noch viele andere Teile hinzukommen. Ich denke, wenn die ganze Mannschaft da mithilft, die Seiten dicht zu machen, würden wahrscheinlich auch Henrichs & Wendell in der Defensive mehr Pluspunkte sammeln können.

    Hier stellt sich mir allerdings die Frage, wieso man das nur Henrichs/Wendell ankreiden möchte.
    Wie sollen denn die AV ganz allein die Seite dicht machen, wenn sie dafür auch noch offensiv Akzente setzen sollen? - Das ist nicht möglich. Da sehe ich auch vor allem die Flügelpartner der Beiden und das defensive Mittelfeld in der Pflicht soweit da mit zu helfen, dass die Seite dicht bleibt.
    Vor allem am Beispiel des einfachen Doppelpasses kann man erkennen, dass sowohl Henrichs und Wendell in solchen Situationen die ärmsten Spieler auf dem Platz sind. Wie sollen die Spieler da reagieren? Den einen Spieler sofort angreifen, um diesen unter Druck zu setzen, aber riskieren, dass man einfach überspielt wird? Oder den ballführenden Spieler überhaupt nicht angreifen, dem man dadurch genug Zeitraum lässt eine gute Spielidee zu entwickeln?


    Tut mir Leid. Meines Erachtens können sowohl Henrichs als auch Wendell wenig dafür, dass die Seite regelmäßig so offen ist. Das liegt mMn größtenteils an der ganzen Mannschaft, die da nicht gut genug absichert bzw. zurück arbeitet.