Ich bin mir nicht sicher, ob man sich in Leverkusen nicht vielleicht sogar absichtlich in die selbe Sparte wie Wolfsburg, Hoffenheim und Co einsortieren lässt. Es gibt genug Argumente, die uns von diesen Vereinen Unterscheiden, selbst Gemeinsamkeiten gibt es wenig ausser, dass wir einen "Treuen Hauptsonsor" haben, der Erfolgsunabhängig recht viel Kohle in den Verein pumpt und medial enger mit dem Verein verknüpft ist als es sonst üblich ist. Dass sich das natürlich auch negativ auf das allgemeine Sponsoring auswirkt und somit weniger Kohle durch andere Werbemaßnahmen verdient werden kann, wird dann gerne unter den Teppich gekehrt.
Naja auf jeden Fall, habe ich das Gefühl, man will sich so ein bisschen als der Vorreiter, bzw Vorsprecher dieser "neuen" Vereine etablieren, eben um eine Art von Image zu generieren, passt mir irgendwie gut in die Denkstruktur von Holzhäuser. Daher verteidigen wir eben wehement solche Vereine, anstatt auf die Unterschiede zu uns aufmerksam zu machen. Denn Englische bzw PSG Verhältnisse sollte man wirklich verhindern.
Dass man nicht direkter gegen den BVB oder Schalke schießt, halte ich auch für Taktik. Wer hatte es gesagt? Viele haben Leverkusen als "Zweitverein", viele sind davon eigentlich BVB Eventies. Die möchte man nicht vergraulen indem man die "Hauptvereine" zu stark angeht.
Ganz salopp gesagt: Der Watzke kann es sich aktuell einfach leisten so groß rumzutönen, die BVB Fans feiern solche Aussagen, was die Anderen denken kann ihm herzlich egal sein. Und uns fehlt einfach die Lobby und damit der Mut, da richtig Kontra zu geben und das finde ich extrem schade.
Für unseren Verein würde ich mir eigentlich wünschen, dass man Werkself aus den selben Gründen kultiviert, wie die Schallker Knappen sind. Wir entstanden als eine Werskelf, damit ist der Verein verankert, da ist nichts künstlich dazu gedichtet worden. Wir sind mit dem Bayer verknüpft weil wir es wollen, nicht weil da viel Kohle her kommt. Das finde ich viel, vieeeeeeeel wertvoller als ein selbsternannter Traditionsklub, der im Signal Iduna Park spielt und vor allem, aktuell nach Rekordeinahmen, frühere Existenzrettung durch Steuergelder, bzw anderen dubiosen Geldquellen, Lizenz mit viel wohlwollen, noch rumjammert, dass man doch eigentlich noch mehr Geld kriegen sollte.
Dann noch am Ende zu diesem: Platz wegnehmen der Traditionsklubs. Das hieße ja wirklich, Rudi hats gesagt, dass man durch ominöse Tradition, bzw viele Fans einen Freibrief bekommen soll? Über Kaiserslautern weiß ich nicht bescheid, aber Köln hat einfach über Jahre hinweg miserable Arbeit abgeliefert, Kohle verspielt und so weiter, die Zweite Liga ist logische Konsequenz.
Etwas weiter gedacht: Traditionsverein heisst, immer volles Stadion, viele Fans. Viele Fans heisst viele Einnahmen durch Eintritt und Merchandising, viele Fans heisst, attraktiver für Sponsoren, heisst noch mehr Einnahmen. Mit andern Worten: Tradition heisst überdurchschnittlich hohes Einnahmenpotential! Tradition heisst wirtschaftlicher Vorteil gegenüber "Kleinen Vereinen". Wenn man es dann trotzdem nicht schafft in der Liga zu bleiben, anständig zu Wirtschaften und so weiter. Dann ist das doch ein absoluter Schlag ins Gesicht für Vereine wie Mainz, oder eben auch Fürth, die keinen riesen Sponsor haben, kein extremes Fanpotential und einfach gut arbeiten, wenn eben diese Traditionsklubs weitere Vorteile bekommen.
Zum Ende noch: Ich finde solche Konstrukte wie Hoffenheim, RB Leipzig und so weiter (mit Wolfsburg und Ingolstadt hab ich mich nicht genug beschäftigt um da wirklich was zu sagen) auch nicht erstrebenswert, die ganzen Scheichs kann ich auch nicht leiden. Allerdings hat das ganze doch überhaupt nichts mit etwaigen Traditionsvereinen zu tun. Man kann da doch gegen sein, ohne sich selber noch mehr Rechte einfordern zu wollen. So verkommt diese, doch durchaus sinnvolle Diskussion über diese nicht wirklich positive Entwicklung doch zur reinen Selbstdarstellung und kommt überhaupt nicht vorwärts.