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    Bayer Leverkusen schlägt AC Mailand: Der Meister erweitert seinen Horizont
    Über Bayer Leverkusen dachte man, eine weitere Steigerung sei kaum möglich. Team und Trainer aber entwickeln sich. Der Sieg über die AC Mailand sendet eine…
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    Daniel Theweleit bestätigt ein wenig, was ich mir gestern nach der Führung gedacht hab: jetzt üben die hart Verteidigen, statt aufs 2:0 zu gehen. Denn das war ja eher eine Raumüberlassung des Bayer, als dass Mailand sich die Räume erspielt hätten. So als ob die Strategie wäre: "jetzt üben wir mal, wie man gegen anrennende Top-Mannschaften verteidigt" und wenn dann doch das 1:1 gefallen wäre, hätten sie nochmal den Turbo eingelegt und in der 92. das 2:1 gemacht. Jedenfalls kam das gestern auch im letzten Drittel der Zeit ähnlich kontrolliert rüber wie gegen München: wenig kam in den 16er, das meiste kam gefühlt als Fernschuss aufs Tor. Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl wie "damals", dass wir jetzt aufgrund höheren Druckes das Ding aus der Hand geben. Im Artikel stehts ja ähnlich: wenn man in der CL weit kommen will, muss man auch gegen brutal gute Mannschaften mal 20-30 Minuten Angriffe abwehren können, erst recht, wenn man nur 1:0 führt - die Top 8 in Europa fiedelt man ja nicht mal eben so weg wie Glasgow. Aber auf dem Level hat die Mannschaft halt noch wenig Erfahrungswerte.

    In der ersten Halbzeit und besonders nach den Gegentreffern war lange absolut tote Hose und da hat glaube ich jeder die Abwesenheit bemerkt - es sei denn man will sie nicht bemerken.

    Das ist aber auch völlig okay so. Völlig legitim, wenn mal zwischendurch ruhig(er) ist. Es gibt kein Gesetz, nach dem immer ein Mindestpegel geträllert werden muss. Tatsache ist: Die Stimmung war top, die Mannschaft wurde bestens unterstützt und der Gegner scheinbar von der Kulisse eingeschüchtert. Die Bayarena ist meilenweit davon entfernt, eine Grabeskirche zu sein und das liegt eben nicht nur an den organisierten Fans. Genau das wollten wir doch immer.

    Wenn er das Heft wirklich in die Hand nehmen will, dann hätte er entweder sagen müssen, dass der Deal von unserer Seite aus nicht mehr zustande kommt oder aber zumindest offiziell eine Frist setzen.

    Es geht ja nicht um Tah. Wenn er sagt "ich halte nicht von Eberl", dann attackiert er Eberl als Geschäftsführer des FC Bayern im Sinne von "die haben einen ziemlich schlechten Manager und man sollte sich gut überlegen, mit dem FC Bayern zu verhandeln". Das ist eine Message für die ganze professionelle Fußballbranche, inkl. anderer Vereine, Spieler und Berater. Carro hat das Standing, so etwas beurteilen zu können.


    Denkbar ist ja, dass es eben die besagte informelle Absprache gab, dass Tah wechseln kann, wenn De Ligt weg ist. Und diese informelle Absprache wird jetzt womöglich nicht eingehalten. Und wenn so was die Runde macht, schwächt das die Position von Eberl in allen nächsten Verhandlungen mit wem auch immer. Ein Uli Hoeneß z.B. hätte sich hingegen an die Absprache gehalten, weil der genau wußte, dass man sich in der Branche zweimal sieht.

    Das ist schon krass, aber krass gut. Carro nimmt mit einem Satz das Heft in die Hand - vorher ging es nur darum, wann sich die Diven in München endlich für Tah entscheiden, jetzt entlarvt er Eberl als "lame duck". Er sagt damit, dass das Führungsvakuum in München trotz der Neubesetzungen eben noch nicht ausgefüllt wurde, denn wie die Causa Tah zeigt, fehlen Eberl wichtige Leadership- und Verhandlungskompetenzen. Carro ist lange genug Top-Manager, um das beurteilen zu können - im Gegensatz zu Eberl. Das heißt auch so etwas wie "seit Hoeneß und Rummenigge habt ihr an der Spitze kein fähiges Personal mehr, mit dem man ordentlich verhandeln kann". Wenn der Aufsichtsrat nicht 110prozentig hinter Eberl steht, stellen die sich evtl. auch ein oder zwei Fragen dazu. Eberl muss jetzt reagieren, mal schauen, ob er nicht nur über seine Untergebenen irgendwas von "Mannhaftigkeit" faselt oder auch für sich selbst gerade stehen kann.

    Ich bleibe dabei. Das Ein-Season-Wonder Gelaber ist lediglich eine präventive Rehabilitationsmaßnahme für das eigene Wohlbefinden hinsichtlich des drohenden Abgangs. Er ist der Garant für unseren Erfolg. Gerne ein Euro ins Phrasenschwein aber Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften. Wir haben es nicht in der Hand aber es wird uns noch sehr wehtun, falls er wirklich demnächst nicht mehr dabei sein sollte. Ich klammere mich noch an den letzten Strohhalm und hoffe, dass wir wenigstens noch eine Saison mit dieser Defensive (ausgenommen Stanisic) antreten können.

    Keine Frage: Wenn es nach mir gehen würde, verlängern wir sofort mit ihm. Man kann aber nicht unbedingt davon ausgehen, dass alle Spieler in der nächsten Saison genauso performen wie jetzt. Ömer Toprak hatte auch mal eine super Saison, aber wurde dann nicht die Bank, auf die man sich unbedingt verlassen konnte. Xabi hin oder her, aber schon rein statistisch werden einige Spieler in der nächsten Saison schlechter sein als heute (viel besser geht bei den meisten ja nicht mehr). Das kann dann auch Jona sein.

    Und wenn er Veränderung möchte oder braucht, dann ist das sein gutes Recht. Und da wissen wir nicht, was gerade andere Optionen sein könnten. Er wird aber sehen, dass seine Chancen auf eine Veränderung jetzt besser sind als vor einem Jahr und er vielleicht nicht wieder in so eine Situation kommen möchte, dass er was Neues machen will, aber keine Optionen da sind (mal angenommen, er will nicht wie Manu Friedrich zu FC Mumbai).

    JT ist ein Kandidat, der in der Saison 24/25 auch mal wieder auf das Niveau der letzten Jahre zurückfallen könnte: Guter, aber nicht überragender IV. In dieser Saison haben alle ihr optimales Level erreicht. Das wird nicht so bleiben können. Es gibt ja auch viele (auch außerhalb des Profifußballs), die sagen würden "ich brauch ab und zu mal Tapetenwechsel oder Herausforderung, sonst mach ich irgendwann nur noch Routine". Wenn Jona das jetzt spürt, muss halt ein neuer Impuls her. Neuer Trainer kommt ja diesmal nicht. Wir wissen auch nicht, ob es Angebote aus der PL gäbe.

    Fakt ist, Holzhäuser hat das Fundament gegossen, auf den Carro weiterbauen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war er der Richtige für die Umwandlung zur Bayer 04 Fussball GmbH. Das hätte auch alles in die Hosen gehen könne, in die falsche Richtung und Carro wäre erst gar nicht hier. Weil es den "Verein" so wie er jetzt ist, gar nicht geben würde.


    Schade war nur der Platzhalter.

    Sehe ich ähnlich. Holzhäuser hat den Laden geführt, als klar war, dass die Finanzierung in den frühen 2000ern nicht astrein war und wir erstmal deutlich zurückhaltender agieren mussten. Später kam noch die TelDaFax-Pleite dazu. Dass wir nicht ähnlich abgekackt sind wie Bremen lag m.E. ziemlich an Holzhäuser. Fürs gleiche Geld hätten wir auch mal in der 2. Liga landen können. Außer Dortmund, München und wir haben glaube ich alle aktuellen Teams der 1. Liga (die neuen mal ausgenommen) mal eine Saison in der 2. verbracht, das hätte uns auch passieren können.

    Bei Stuttgart, Bremen oder Wolfsburg brannte nach einer Meisterschaft schnell der Baum bis hin zum Abstieg. Werder, damals um 2002-2004 eigentlich mit uns auf Augenhöhe, hat sich damals nicht zuletzt auch mit dem Stadion so verkalkuliert, dass die Kasse leer war und irgendwann der Abstieg immer wahrscheinlicher wurde. Bevor sich das hier auf dem heutigen Level nicht erstmal 5-10 Jahre konsolidiert, würde ich in Sachen Stadion kleine Brötchen backen.


    Im Moment sind wir auf dem Stand von Wolfsburg 2009, einzig das größere Einzugsgebiet und die stärkere internationale Präsenz sprächen für eine Erweiterung. Aber für die richtige Wachablösung im Rheinland (wo es z.B. völlig normal wäre, in K oder D im Bayer-Trikot rumzulaufen), müßte man jetzt mal 5 Jahre so weitermachen. Ich hab keinen Bock, dass wir wegen Größenwahn irgendwann jeden verkaufen müssen, der einigermassen spielen kann und dann am besten noch Bratmaxe aufm Trikot.


    Wir dürfen ja auch nicht vergessen, dass Ausbau 'ne Stange Geld kostet und wir aufgrund der Überschuß-Rückführung nicht so autonom über Mittel verfügen können. Inwiefern die AG momentan für einen Umbau die Mittel locker machen kann, ist auch nicht ganz sicher. Ich wage keine Prognose über die Struktur der Bayer AG für die nächsten 10 Jahre abzugeben und die 50+1-Nummer ist auch noch nicht ganz vom Tisch. Wenn es schon entsprechende Pläne gibt, freue ich mich, aber ich sehe den Handlungsdruck noch nicht so riesig.

    Wobei ich finde der Irlbacher ist noch einer der angenehmeren bei Sky . Außer ich hab irgendwelche Sachen von dem bezüglich uns verpasst.

    Kam am Sonntag mit Filmteam zum Public Viewing von der Szene und fand’s voll cool, dass wir da vor der Kamera Alarm gemacht haben. Als die Kamera aus war, blieb er noch kurz, hat uns herzlich gratuliert und gesagt, wie geil er das findet.

    Das vergessen die ganzen Eimer aber leider oft.

    Ja und das ist denen ja auch zu hoch. Wir reden über Profifußball und da ist Finanzierung schon etwas komplexer. Die Burschen denken aber immer noch, die Einkommensseite regelt der Zeugwart, der am Tor mit der Klimperkasse steht und 5€ Eintritt kassiert. Wenn man ökonomisch ein wenig naiv (oder beschränkt) ist, kommen so Milchmädchenrechnungen raus à la "wie unfair, da tut die Omma ja noch nen Fuffziger für die Fußballschuhe dazu, kein Wunder, dat der besser spielen kann".


    Kapital bekommt man nur, wenn man glaubwürdig machen kann, dass man mit dem Geld was anständiges anstellt. Da haben die Geldgeber bei einigen Vereinen aber halt ihre Zweifel. Ganz ohne Haken sind die Zahlungen der AG ja auch nicht: wenn es ökonomisch total sinnlos wäre, würde man die Fußballabteilung auch verhungern lassen können. Gerade in brutalen Krisen wie jetzt bei der Bayer AG würden sich die Aktionäre über jedes Signal der Kosteneinsparung freuen. Wird aber nicht gemacht, weil das Geld als gute Investition gesehen wird.

    Jetzt kriegen unsere Hochveranlagten mal einen Fußball-Superstar vorgesetzt, der im Fußball so ziemlich alles erreicht hat und zu dem sie (von gaanz unten) aufschauen können.

    Vllt. schafft das zusätzliche Akzeptanz, Selbstvertrauen und Motivation, endlich mal konstant das Potential abzurufen. Das hoffe ich für uns alle.

    Das ist das einzige, was mir dabei Hoffnung macht. Das Spielerischen und Technische ist bei uns ja nie das Problem, am Ende ist es die mangelnde Moral, Kampf, Arbeitseinstellung. Wenn Alonso den Jungs glaubhaft machen kann, dass, wollen sie auch mal einen Pokal in die Abendluft recken wie er ein Dutzend Mal, sie sich den Arsch aufreissen müssen, dann wäre das was wert. Athletisch kann der Stab das eh' und wahrscheinlich kommt ja noch ein Assi mit, der Taktik und Analyse kann.

    Mit Holzhäuser hatten wir dann einen Geschäftsführer mit dem Charme und der Strahlkraft eines Sachverständigen aus der Anlagenbuchhaltung, was auch zu einer Entfremdung der aktiven Fanszene zur Geschäftsführung geführt hat (das war unter Calli natürlich komplett anders).

    Holzhäuser war natürlich aus Fan-Sicht ein Grauen, das sich irgendwie verselbstständigt hat. Seit ihm wurde jede Euphorie, die mal in der Stadt, auf den Rängen, mitunter gar in der Öffentlichkeit aufbrach, zuverlässig vom Herd genommen. Aber nur mit Euphorie ist richtiges Fan-Sein überhaupt möglich.


    Zugute halten müssen wir ihm, dass er maßgeblich daran beteiligt war, dass Leverkusen einer von nur drei Vereinen ist, der in den letzten 25 Jahre dauerhaft in der ersten Liga blieben. Alles andere sind Fahrstuhlvereine, auch wenn die mal 'nen Titel geholt haben. Um 2006/7 herum war Bremen mit uns auf Augenhöhe und es hätte vermutlich nicht viele Fehlentscheidungen gebraucht, um bei der klammen finanziellen Lage ähnlich wie Werder in die Niederungen der Trostlosigkeit abzurutschen.

    Vielleicht bin ich da zu stumpf, aber so wie der OFC uns damals in Frankfurt den Arsch gerettet hat, ist es das mindeste, dass wir der SGE nicht den Dreck unter den Nägeln gönnen. Zudem ist da so viel Gesocks unter den Fans, dass sich mir jede Sympathie verbietet. Ich erinnere daran, dass SGEler damals zum Fan-Jubiläum mit dem OFC in den Laden marschiert sind und harmlose Kuttenträger (Kutte! also Ü50, nix 21 Jahre und erlebnisorientiert...) vertrimmt haben. Denen gönnt man genauso viel wie dem FC von der anderen Rheinseite.


    Dass die gegen Schotten spielen, macht die Symapthieverteilung für mich nochmal viel einfacher.