Beiträge von HPL

    Wir können ja nicht im Ernst erwarten oder hoffen, dass uns eine gute geölte Werbekampagne die Leute ins Stadion bringt. Wenn man die Frage der Attraktivität von Bayer 04 nur der Marketingabteilung überlässt, gesteht man doch quasi ein, dass es sich bei Bayer 04 zuallererst um ein Produkt handelt. Klar, diese Marketingleute denken und kommunizieren das auch so (Holzhäuser war ja Meister darin, die Fans immer wieder daran zu erinnern, dass er das, was die Fans leben, höchstens als "Markentreue" ansieht), aber das sollten wir nicht überbewerten.


    Zum einen weil (um in diesem Marketingsprech zu bleiben), Fußball ein schwieriges Produkt ist, wo viel Emotion und Identität dranhängt. Und die meisten Leute in den Pr-Abteilungen von Fußballvereinen sind, so würde ich mal behaupten, nicht die allerbesten. Denn was ich so mitbekomme, wie in anderen Städten für den lokalen Verein geworben wird, das reißt mich auch nicht vom Hocker. Wenn die Leute richtig gute Werber wären, wären sie sowieso bei ganz anderen Firmen, mit ganz anderen Gehältern.


    Zum anderen findet doch die meiste Rekrutierung außerhalb oder abseits der offiziellen Vereinskanäle statt. Welches Milieu geht zum Bayer, was sind das für Leute, wofür stehen die, was machen die sonst so, etc. - das sind doch wahrscheinlich Fragen, die einen jungen Fan bewegen. Und da würde ich sagen, dass mit der NK12 ein ziemlich attraktives Angebot entstanden ist, Stichworte: selbstorganisiert, aktiv, offen & fangruppenübergreifend. Sowas wird eine offizielle Vereinskampagne niemals leisten können. Klar, das spricht eher Jugendliche an, die vermutlich ihre Fanentscheidung schon getroffen haben, aber auch da ist einiges zu holen. Und wenn ichs mir gerade so überlege, könnte die NK12 sich ja auch parallel bzw. unabhängig von Bayer 04 um die ganz jungen Fans bemühen. Bannermalen mit Kiddies, oder so. Jedenfalls mehr Action als sich von Brian the Lion anwinken zu lassen (OK ich schweife ab).

    Zabrze erteilt die Freigabe
    Milik im Anflug auf Leverkusen


    Bayer Leverkusen wird die Rückrunde aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem neuen Stürmer in Angriff nehmen. Wie der polnische Erstligist Gornik Zabrze am Samstag auf seiner Website mitteilte, wird Arkadiusz Milik einen medizinischen Check "bei einem Bundesligisten" absolvieren. Dass die Werkself an dem Sturmjuwel dran ist, ist ein offenes Geheimnis.


    kicker.de

    Ja, verstehe ich alles, deswegen habe ich auch "meiner Meinung nach" geschrieben. Es gibt halt unterschiedliche Präferenzen, welche Gesänge man aus welchem Grund mitmacht. Ich z.B. bin da tendenziell wählerisch und enthalte mich allen Anti-Gesängen, auch wenn die erfahrungsgemäß immer gerne skandiert werden. Mein Selbstverständnis im Block ist es, die Mannschaft zu supporten, alles andere ist nebensächlich. Deswegen mag ich "oh wie ist das schön" auch nicht: der Gesang wird immer nur dann angestimmt, wenn der Drops gelutscht ist, also die Mannschaft keinen Support mehr braucht. Mir ist das zu sehr Schönwettersupport. Außerdem (jetzt völlig persönlich) assoziiere ich damit immer FC Bayern oder die deutsche Nationalmannschaft.
    zu 4): Ich wohne selbst weit von der Bayarena entfernt und bin tatsächlich hauptsächlich auswärts dabei. Da kenne ich naturgemäß die meisten neuen Parolen auch nicht, aber hey, das sind Fußballgesänge, die hat man doch nach zwei Minuten drauf.

    Stimmung in Bremen war in der Tat bestens. Der Gästeblock war locker gefüllt, hat aber gut Gas gegeben. Mir schien, als hätte Bremen dieses Mal den Gästeblock nicht verkleinert (?), was an einem Mittwochabend auch wenig Sinn macht. Ich hatte erst etwas Schiß, dass nach den 12:12 Minuten der Block nicht hochkommt, aber das Gegenteil war der Fall. Auch in "kritischen" Situationen (Anfang 2. HZ, Gegentor) wurde gut supportet. Es gab zu keiner Zeit ein Mangel an Gesängen. Wenn was von oben kam, wurde das oft gleich übernommen. Ich bin daher ganz froh, dass wir auf Gesänge à la "oh wie ist das schön" verzichten konnten (meiner Meinung nach ein klassischer Gesang von Nasen, die sonst nie singen, aber bei 4:1 die Häme auspacken) und stattdessen Bayer-spezifisches Liedgut darbieten konnten. Erfreulicherweise so gut wie keine Anti-Gesänge, stattdessen Lars-Bender-Genesungswünsche.


    Erschreckend in Bremen: nicht so sehr die Ostkurve, sondern das Sitzpublikum auf den Geraden, was anscheinend von der 12:12-Aktion nichts mitbekommen hat / nicht interessiert ist, sich "ganz normal" verhalten hat und von daher in den 12 Minuten mal so richtig deutlich wurde, wie wenig Stimmung dort herkommt. Hätte ich so frappierend nicht erwartet und zeigt deutlich, dass sich das irgendwann tatsächlich so anhört, wenn die DFL das durchzieht.

    Leverkusens Trainer Lewandowski:
    Der Mann, der Bayer das Pflegma austreibt


    Trainer Sascha Lewandowski arbeitet daran, Leverkusen von alten Vorurteilen zu befreien. Dazu gehört der Vorwurf, die Fußballer des Werkteams lebten in einer Komfortzone.
    von Daniel Theweleit, Leverkusen


    Der Begriff "Mentalität" versetzt die Verantwortlichen von Bayer Leverkusentraditionell in einen Zustand der Alarmbereitschaft. Spätestens seit der damalige Trainer Bruno Labbadia vor drei Jahren einen Ort Namens "Komfortzone" definierte, in dem die Profis des Werksklubs nach Ansicht Labbadias ein allzu bequemes Fußballerleben führten, fürchten sie sich in Leverkusen den Vorwurf, nicht erfolgshungrig genug zu sein. Labbadias Nachfolger Jupp Heynckes undRobin Dutt wurden schnell fuchsig, wenn sie mit dieser These konfrontiert wurden, die von der Kritik betroffenen Spieler sowieso, und auch Sportdirektor Rudi Völler begegnete Vorwürfen dieser Art mitunter sehr gereizt. Doch jetzt gibt es einen Mann in Leverkusen, der erfrischend offensiv mit der alten These umgeht.


    Financial Times Deutschland

    Wie schnell kann Junior Fernandes Bayer Leverkusen helfen? Der 3,5-Millionen-Euro-Neuzugang aus Chile steht vor seiner ersten Saison außerhalb der Heimat. Bayer-Coach Sascha Lewandowski sieht entsprechend noch Nachholbedarf bei seinem neuen Mann - Gewinner der Vorbereitung ist bislang ein anderer.



    weiter: Kicker.de

    Unser Problem ist ja auch, dass wir sonst keinen auf dem Platz stehen haben, der weiß, wie man richtig IV spielt. Friedrich wird man kaum als abgebrühten Profi bezeichnen können und ansonsten passiert es halt höchstens, dass der IV der gerade den Job machen muß, seine "Arbeit gut gemacht hat". Und wir haben ja alle damals den Hyypiä-Effekt gesehen. Da hätte man auf die Idee kommen können, dass Friedrich doch ein richtig guter IV ist, dabei lag das zur Hälfte daran, dass er neben Sami spielte. Da wir nicht wissen, ob und wie lange Sami auf der Bank sitzt, würde ich etwas besser schlafen, wenn ich wüßte, dass eben ein IV-Profi auf dem Trainingsplatz steht.
    Die IVs, die sofort den Laden dichtmachen und konstruktiv spielen können, sind leider rar, begeht und für uns nicht finanzierbar. Da bleibt nichts anderes übrig, als intern für eine gute IV-Ausbildung zu sorgen.

    Habs heute morgen 2 Stunden online versucht, und schon aufgegeben. Gerade aus Jux nochmal telefonisch probiert und tatsächlich zwei zusammenhängende in D bekommen. 10 Mal versucht, fünf Minuten Warteschleife und eine Dame an der Leitung, die immer noch gut gelaunt ist. Also nicht aufgeben! Es dauert zwar ätzend lang, aber dafür gibt es immerhin noch was. Ich mein, CL-Achtelfinale und 7 Stunden nach Verkaufsstart gibts noch Tickets für 26,- in D 10. Das gibts wohl sonst auch nur selten.

    Bayer Leverkusen
    Im Rückwärtsgang nach vorne?


    18.11.2011 · Robin Dutt verwirft seine großen Bayer-Thesen und zeigt sich jetzt kleinlaut. Die Leverkusener Chefetage gibt dem Trainer vor dem Spiel in Kaiserslautern am Freitag (20.30 Uhr) demonstrativ Rückendeckung.


    Von RICHARD LEIPOLD, LEVERKUSEN


    weiterlesen --> FAZ

    Da treffen echt zwei komplett andere Logiken aufeinander. Sich ständig mit anderen vergleichen zu wollen, ist vielleicht essentiell für viele Ultras, andere interessiert das nicht die Bohne. Und ich bin ehrlich gesagt bisher ganz zufrieden damit, dass unser Anhang nicht so **** ist wie der der SGE.


    Es geht ja auch gar nicht darum, ob man Pyro gut findet oder nicht. Die Diskussion zeigt ja, dass viele Leute Pyro OK finden, aber die Aktion am Samstag nicht. Das ist "Realpolitik": wir haben mit bestimmten Verhältnissen zu tun (Fanbetreuung, Polizei, etc.) und wollen in dieser Situation das Beste für die Fans rausholen. Diese Strategie ist für jeden nachvollziehbar.
    Ich kann mir sogar vorstellen, dass eine solche Strategie kritisch gesehen wird, nur vermisse ich dann das Alternativ-Konzept. Ich kann mir vorstellen, dass durch so Aktionen wie Samstag eine "Radikalisierung" angestrebt wird, um eine andere Fankultur aufzubauen. Nur krieg ich davon überhaupt nix mit. In welches langfristige Konzept passt die Aktion auf Pauli? Geht es darum, sich nicht vom Verein in der Organisation der Fans einlullen zu lassen (durch organisierte Zugfahrten, Fanbudget, etc.)? Geht es um eine andere Zusammensetzung der Kurve (mehr Jugend, weniger Familien, o.ä.)? Ich mein das überhaupt nicht polemisch, aber wenn wenige Fans sich explizit gegen bestehende Regeln wenden (und die Sanktionen in Kauf nehmen), dann wüßte ich gerne, wofür. Wenn da kein Konzept hinter ist (und ich habe in der Diskussion seit Samstag leider keins entdecken können), dann wüßte ich auch nicht, wieso ich den individuellen Spaß einiger weniger begrüßen sollte.



    :bayerapplaus


    Ach, "Traditionsverein" ist inzwischen doch eh' nix anderes mehr als 'ne Marke, die die Verantwortlichen von BVB, S04 und FCK schon aus Marketinggründen immer wieder mobilisieren müssen. Wenn es nicht bei einigen Vereinen das romantisch-nostalgische Vintage-Feeling gäbe, wären pro Spiel locker 10.000 weniger am Start. Von den 80.000 Dortmundern kommen doch Unmengen aus dem ganzen Bundesgebiet, die sich im Signal-Iduna-Park mal "tolle Fußballatmosphäre" abholen - ohne dafür besonders viel selbst getan zu haben. Kunden halt. Biermann (wie die meisten) verklärt das als Fankultur, ist aber doch nichts anderes als eine bestimmte Konsumpräferenz: wer gerne hausgebackenes Brot isst und Landhaus-Bier trinkt, geht halt auch gerne zum BVB o.ä. Dass weder in Dortmund, Bremen, Frankfurt oder Gelsenkirchen die Anhänger wie durchgedrehte Tifosis abgehen, fällt uns ja immer wieder auf, wenn wir auswärts dort zu Gast sind und uns fragen: "was, das ist jetzt die tolle Dortmunder/Frankfurter/Schalker Fankultur? Dafür verhältnismäßig leise..."
    Und dass bei den sog. "Traditionsvereinen" mitunter ziemliches Gesocks unter den Fans ist, haben wir erst am WE in Lautern gesehen. Kann ich gerne drauf verzichten.
    Der von Biermann glorifizierte "Gefühls-Irrsinn, der die großen Clubs oft schüttelt, sie so schwer regierbar und zu potentiellen Pulverfässern macht" hat nicht zuletzt auch Dynamo Dresden und RWE gekillt. Dann doch lieber solide geführt.

    Man sollte den Enke-Faktor auch nicht vergessen. Wie im Rahmen der Biografie letztens ja durchsickerte, hat das anscheinend abseits der öffentlichen Reaktionen ziemlichen Einfluß auf Adler gehabt. Er war ziemlich dicke mit Enke und hat daher einiges über den Druck als Torhüter gelernt. Es scheint, als sei Adler nicht mehr dazu bereit, für den beruflichen Erfolg alles zu opfern und stellt sich bereitwillig in der NM in die 2. Reihe. Dadurch, dass er (im Gegensatz zu z.B. Ballack) in Sachen NM aus der Diskussion ist, kann er in Ruhe seinem Job beim Bayer nachgehen.
    Es scheint, als ob Adler keinen Bock darauf hat, à la Kahn die Drucksituation zu glorifizieren, um am Ende als einsamer Held da stehen zu können. Ob er dann immer noch so gerne nach Manchester o.ä. wechseln würde, um da dann die CL gewinnen zu müssen, wäre ich mir nicht so sicher. Adlers deutliche Aussagen, irgendwann zu 'nem englischen Klub zu wechseln, sind m.W. schon ein paar Jahre her, da war Adler aber auch noch ein klassischer Jungtorwart mit sehr ambitionierten Plänen und entsprechendem Selbstbewußtsein (was ja öfters mal in Selbstüberschätzung umschlägt).
    Dass Adler freiwillig ins zweite Glied der NM geht, ist nur konsequent. Solange Löw vorne steht, sitzt der Boulevard quasi mit auf der Trainerbank und kann nach gutdünken jeden Spieler ein paar Wochen an den Pranger stellen, bevor sich Löw dazu äußert. Für Torwärte, die sich einem NM-internen offenen Wettkampf aussetzen sollen, heißt das zwei Jahre Hatz durch die Bild-Sportredaktion plus Sat1, etc... Nur Zombies wie Kahn könen dem was abgewinnen.
    Wäre Adler ernsthaft Kandidat für die Nr. 1 im NM-Tor, könnte ich mir einen Wechsel ins Ausland vorstellen, weil dann nicht jeden Sonntagmorgen auf DSF über Adler oder Neuer abgestimmt würde. So aber scheint das Umfeld beim Bayer ziemlich gute Rückendeckung für Adler zu bieten.

    Nach dem Spiel noch den Thread hier durchgelesen - herrlich, ist ja noch geiler als der 11Freunde-Ticker! :D


    Vorher hatte ich gedacht: entweder 3:0 oder 0:3, klassisch Bayer halt. So gefiels mir fast besser, weil unsere gute Substanz zu sehen war. Klar, das Ergebnis ist OK, viel mehr gefällt mir allerdings der eindeutig aufsteigende Ast. Wir haben phasenweise richtig gut gespielt, ohne dass es Atletico uns zu einfach gemacht hätten. Nach den letzten 3 Spielen ist sowohl Biss als auch Technik wieder da, wäre schön, wenn das bis Sonntag mitgenommen wird.

    Barnetta ist am wahrscheinlichsten. Bringt sicher in etwa soviel wie Schürrle kostet und dafür passt Schürrle zu gut in Barnettas Posten.
    Es riecht ja schon danach, dass im Hintergrund schon ein Teil des Deals abgewickelt ist, wenn Rudi schon so viel dazu sagen kann. Auch das spricht für Barnetta, an dem ja schon ein par Vereine interessiert waren. Kann gut sein, dass er am Ende dieser Saison auch endgültig "durch" ist, soll heißen, in Leverkusen keine Entwicklung mehr machen wird.
    Das wäre mir ehrlich gesagt auch das liebste - nicht weil Barnie weg sollte, sondern weil jeder andere Kandidat vorne zu billig abgegeben werden würde (Renato, Helmes, Kießling). Wenn irgendwann mal ein englischer oder spanischer Verein dringend im Sturm nachlegen will, soll der auch die hohen kurzfristigen Preise für Kießling oder Helmes hinlegen und uns dann im ordentlich zweistelligen Bereich bezahlen. Worauf ich gar keinen Bock habe (ich mir aber der Erfahrung wegen fast schon vorstellen kann), ist dass Helmes' Wechsel für 8 Mio. nach Bremen oder so grade eingetütet wird.

    Herzlich willkommen, freu mich auf das erste Mal auf unserem Rasen!


    Mit der Komfortzone stimmt insofern, dass auch Schürrle nicht entgangen sein wird, dass junge Spieler hier tatsächlich dauerhaft eingesetzt werden, ohne dass bei der ersten Formkrise der Vorstand sofort mit hochkarätigem Ersatz "droht". So läuft das ja häufig in Hamburg, München, Hannover und ob Hoffenheim da nicht ähnlich agiert, ist unklar. Hier werden den Jungen halt auch ein bis zwei Jahre Entwicklungszeit eingeräumt oder anders formuliert: junge Talente werden durch die vereinseigene Aufbauarbeit richtig gut. Nur so sind die Qualitätssteigerungen von Kießling, Castro, Kroos und Reinartz (und evtl. auch Berbatov) möglich gewesen.


    Inzwischen kann man beim Bayer eben darauf bauen, dass junge Spieler regelmäßig bei uns richtig gut werden. Wenn Schürrle nicht bis zur Verrentung beim Bayer spielen will, gibts die Millionen wieder zurück. Wenn Kießling noch zwei Saisons so spielt wie in der letzten, dann wäre es ja auch nicht zu verdenken, wenn er, Vertrag hin oder her, dann doch bei nem ganz großen Klub anheuern will und man ihn für entsprechendes Geld auch läßt. Dann wäre es gut, nicht in der Situation zu sein, einen wie Charisteas verpflichten zu müssen. Insofern: Daumen hoch!


    PS: Und wenn wir in der Winterpause noch 'nen Teenager holen, ist die Vertragsverlängerung mit Jupp eh' gebongt :levz1