Beiträge von Nr(1)amRhein

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    Dieses Land hat derzeit ein Wirtschafts-, vielleicht auch ein Imageproblem. Ein Torwartproblem hat es nicht.


    Ob Robert Enke, René Adler, Jens Lehmann oder Tim Wiese - alle vier Torhüter, die anno 2008 das deutsche Aufgebot schmückten, wären bei anderen führenden Fußballnationen unangefochten die Nummer eins. Im kommenden Jahr wird das Ganze fieser, denn auch Manuel Neuer wird daran erinnern wollen, dass er ein Guter ist. Gleiches gilt für Timo Hildebrand, der deshalb sogar aus dem fernen Valencia in die nördlichen Gefilde Badens gezogen ist, dem Landstrich, in dem auch Joachim Löw und Hans-Dieter Flick wohnen.


    Wenn Robert Enke seinen Handbruch auskuriert und wieder ein paar Spiele im Tor von Hannover 96 absolviert hat, stellt sich die Frage erneut, wer denn nun als Stammtorwart zu gelten habe. Entgegen einer weit verbreiteten Auffassung steht nämlich René Adler längst nicht als Torwart-Favorit fest. Das Spiel des Leverkuseners ist deutlich spektakulärer als das des notorisch sachlichen Enke, der sich gut ein Drittel der Paraden verkniffen hätte, die Adler nach dem Russland-Spiel in Dortmund zum Volkshelden machten. Was dessen starke Leistung im ersten Länderspieleinsatz um keinen Deut schmälern soll.


    Nach dem Fehler im England-Spiel waren die Maßstäbe dann wieder zurecht gerückt: Adler ist einer von zwei herausragenden unter vielen sehr guten Torhütern. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.


    Die Entscheidung, einen von beiden auf die Bank zu setzen, steht irgendwann im Frühjahr endgültig an. Sie dürfte dann die Rangordnung im Tor auf Jahre zementieren.
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    Thomas Hitzlsperger und Simon Rolfes haben vom Bundestrainer den eindeutigen Handlungsauftrag nachzuweisen, dass sie unersetzlich sein wollen und können. Auch für sie dürfte das kommende Jahr das bislang wichtigste ihrer Karriere werden.
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    Im Sturm ist die Nationalmannschaft mit Miroslav Klose, Lukas Podolski und dem immer noch entwicklungsfähigen Mario Gomez bestens bestückt, zumal 2009 das Jahr von Patrick Helmes werden dürfte, der schon jetzt in der Gunst des Trainerstabs ganz weit oben steht und Spieltag für Spieltag und Treffer für Treffer Argumente für einen Stammplatz beim DFB sammelt.


    Tor-Abwehr-Mittelfeld-Angriff - auch wer sich diese Mannschaft in ihren Einzelteilen angeschaut hat, kann die entscheidende Frage noch nicht beantworten: wie stark sie als Ganzes wirklich ist.


    Ist sie bereits so gereift, wie sie es über weite Teile der Partien gegen Belgien, Liechtenstein oder Russland andeutete? Oder doch so übereifrig und fehleranfällig wie gegen England, Wales oder Finnland?


    Eines ist dieses Team ganz gewiss: jung, lernbegierig und entwicklungsfähig. Und nebenbei erfolgreich: 2008 wurden von 16 Spielen nur drei verloren, elfmal ging man als Sieger vom Platz.


    Quelle: [URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,598306-4,00.html]spiegel.de[/URL]

    Gekas zu Espanyol Barcelona für 2 Mio Euro Ablöse (Bayer 04 Nachrichten) fände ich gut, dann spielt er nicht bei der Konkurrenz in der Bundesliga und haut uns die Dinger rein. 2 Mio Ablöse sind natürlich ein Verlustgeschäft, aber man kann nicht den selben Betrag für einen Bankdrücker erwarten wie für einen Torschützenkönig. Gekas passt von seiner Spielweise nicht zu uns und ist auch von seiner Art kein Joker, er braucht mehr Zeit, lauert auf sein Tor und schlägt zu. Wenn wir ihn verkuafen, müssen wir aber unbedingt auch tätig werden, was wenn sich Helmes oder Kießling verletzen?

    Leverkusen - Das Kapitel "Theofanis Gekas" wird bei Bayer Leverkusen vermutlich im Winter geschlossen. Der Grieche steht vor dem Absprung - und soll sogar ganz aus Deutschland flüchten.


    Auch wenn mehrere Anfragen aus der Bundesliga vorliegen - Gekas (28) sucht noch einmal das Abenteuer. Angeblich führt sein Weg nach Spanien.


    Heißester Kandidat für eine Gekas-Verpflichtung soll demnach aktuell Espanyol Barcelona sein. Gekas' Berater Paul Koutsouliakos war schon in Barcelona, um zu verhandeln.


    Die Gespräche sollen bereits weit fortgeschritten sein, wie spanische Medien berichten. Der Tabellen-Vorletzte der Primera Division ist bereit Bayer zwei Millionen Euro für den Stürmer zu überweisen.


    Quelle: express.de

    Von REINER CALMUND
    Weihnachten steht vor der Tür, die Zeit der Besinnlichkeit ist angebrochen.
    Das bevorstehende Fest stimmt auch einen alten Meckerkopp wie mich milde. Unter dem Motto „Friede, Freude, Pfefferkuchen“ verteile ich jetzt die Noten auf dem Halbjahreszeugnis unserer rheinischen Bundesligisten.
    Die Höchstwertung von fünf Christbaumkugeln kann ich jedoch nicht oft verschenken. Aber lesen Sie selbst:


    Bayer Leverkusen
    Mannschaft: Fünf Niederlagen sind zu viel
    Keine Frage: Das unglückliche Unentschieden in letzter Sekunde gegen Cottbus hat die festliche Stimmung getrübt auf der Baustelle BayArena. Trotzdem wird man, wenn man ein paar Nächte drüber geschlafen hat, nach der Analyse der kompletten ersten Saisonhälfte zufrieden sein.
    32 Punkte bedeuten eine gute Hinrundenbilanz für Leverkusen. Für ganz oben konnte es aber noch nicht reichen. Das lag nicht an dem letzten Unentschieden, sondern daran, dass fünf Niederlagen in einer Hinrunde schlicht und einfach zu viel sind. Jetzt muss das Team nach der Weihnachtspause an seiner Stabilität arbeiten.
    Bewertung: • • • •


    Trainer Bruno Labbadia: Ehrgeiz, Verbissenheit, Siegeswille
    Ein akribischer Arbeiter, der die Erwartungen in Leverkusen nicht nur erfüllt hat, sondern weit übertroffen. Er verkörpert wie früher als Spieler Ehrgeiz, Verbissenheit und unbedingten Siegeswillen.
    Was mir an ihm gefällt, ist, dass er nie um den heißen Brei herumredet. Seine Aussage, man baue zwar eine Mannschaft auf, müsse aber trotzdem hier und heute Erfolg haben, ist wohltuend. Der Junge weiß, um was es geht, und sucht keine Alibis. Er muss sicher noch lernen, souveräner und geduldiger mit negativen Situationen umzugehen. Dafür braucht man Erfahrung, und die wird er sich holen, da bin ich sicher.
    Bewertung: • • • • •


    Transfers: Viele neue Sternchen
    Bayer Leverkusen hat sich toll verstärkt mit neuen jungen Liga-Sternchen wie Patrick Helmes, Renato Augusto oder Michal Kadlec, der noch besser werden kann als sein Vater Miroslav, weil er schneller und dynamischer ist.
    Ein Nationalspieler wie Patrick Helmes kam sogar ablösefrei. Ein Henrique wusste meistens zu gefallen, mit diesem Leihgeschäft mit dem FC Barcelona hat Bayer einiges richtig gemacht. Und Landsmann Renato Augusto ist einfach ein feiner Fußballer und eine Bereicherung für die Liga – ganz klar ein Neuzugang der Kategorie Volltreffer.
    Bewertung: • • • • •
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    Quelle: express.de

    Was am Samstag in den 90 Minuten gegen Energie Cottbus seinen fußballerischen Tiefpunkt fand, hatte sich bereits in den Wochen zuvor angedeutet. Seit der verlorenen Partie bei Arminia Bielefeld steckt mächtig Sand im Bayer-Getriebe.


    Der mutlosen Vorstellung gegen die Bayern, als die Mannschaft sich in der zweiten Halbzeit total aufgab, folgte ein Sieg gegen Borussia Mönchengladbach, der mehr auf individueller Klasse (Kießling, Adler) basierte als auf mannschaftlicher Geschlossenheit. Und nun die "gefühlte Niederlage" (so Trainer Bruno Labbadia) gegen Cottbus. Der Coach ist durchaus bereit, dem Team ein gutes Halbjahreszeugnis auszustellen, appellierte am Sonntagmorgen während eines gemeinsamen Frühstücks aber an die Profis, sich nicht zufriedenzugeben mit der Bilanz, sich vor Augen zu halten, dass mehr drin gewesen sei.


    Gedanken an den letzten Spieltag der vergangenen Saison wurden wach, als die Mannschaft noch vom vierten auf den siebten Platz abrutschte. "Nein, so weit wird es nicht kommen", sagt Sportchef Rudi Völler fast beschwörend. Aber er sagt auch: "Wir sind in den letzten vier Spielen ein bisschen ins Straucheln geraten. Da müssen Bruno Labbadia und sein Trainerteam in der Vorbereitung dran arbeiten." Zur "Überprüfung" der anstehenden Arbeit bescherte die Auslosung im DFB-Pokal den perfekten Gradmesser: Am 28. Januar geht es gegen - Energie Cottbus. "Das ist das erste Pflichtspiel nach der Pause und nach dem Spiel vom Samstag ein idealer Gegner. Da kann die Mannschaft direkt zeigen, was Sache ist", so Völler.


    "Die Verfolgerrolle ist okay"


    Der Ex-Nationalspieler weigert sich allerdings, diese Vorrunde trotz der über weite Strecken armseligen Vorstellung gegen die Lausitzer grundsätzlich negativ abzuhaken. "Natürlich sieht Platz fünf nicht gut aus, zumal wir uns in den Wochen zuvor immer zwischen Platz eins und drei bewegt haben. Aber wir sind tatsächlich nur drei Punkte hinter den Bayern, da kann man wirklich nicht meckern. Die Verfolgerrolle ist okay, der Kontakt nach oben ist ja nicht abgerissen."


    Verhaltene Alarmstimmung also in Leverkusen. Fünf Niederlagen zehren an den Nerven. Doch unter dem Strich stehen dank vieler guter und attraktiver Auftritte satte 32 Punkte. Wenn nur das Ergebnis der Vorrunde bestätigt wird, wäre das Saisonziel mit Glanz und Gloria geschafft: Mit 64 Zählern ist noch jede Mannschaft in der Bundesliga-Historie in den internationalen Wettbewerb eingezogen. Leistungen wie die am Samstag müssen dann zwingend die Ausnahme bleiben.


    Quelle: kicker.de

    Leverkusen - Peinlicher Auftritt der Leverkusener zum Ende der Hinrunde - statt der Herbstmeisterschaft jetzt nur noch Platz 5!


    Die ganze Partie verlief für Bayer eher hölzern und unsicher. Die 19.000 Zuschauer in der BayArena mussten lange auf das erste Tor warten.


    Rolfes erlöste Bayer erst in der 77. Minute, als er zum 1:0 traf. Doch der Cottbusser Stürmer Jiayi Shao nahm den Leverkusenern den Sieg in der Nachspielzeit wieder weg und schoss das 1:1.


    Das ganze Spiel hatte wenig Niveau, beide Mannschaften spielten unkreativ und langweilig - kein schöner Abschied aus der BayArena für Bayer Leverkusen.


    Das Stadion wird nächstes Jahr umgebaut - so lange spielen die Profis in Düsseldorf.


    Die Bayer-Stars nach Noten:
    René Adler 3: Kaum geprüft. Souverän bis zur 90. Minute. Hätte aber dann die Ecke nicht mehr verursachen müssen.


    Gonzalo Castro 4: Äußerst durchschnittliche Partie. Schon zur Pause raus.


    ab 46. Vidal 3: Mit ihm kam etwas mehr Schwung und Druck ins Spiel.


    Henrique 4: Am Ende ließ er den Cottbusern zu viele Freiheiten.


    Manuel Friedrich 4: Ohne große Böcke, leistete sich aber einige schlampige Pässe.


    Michal Kadlec 4: Lange Zeit eine ordentliche Vorstellung, am Ende schlug er die Bälle aber auch nur weg.


    Simon Rolfes 3: Wäre fast der Matchwinner gewesen. Passabler Ballverteiler.


    Tranquillo Barnetta 4: Stagniert in seinen Leistungen. Nach der Pause defensiver aufgestellt.


    Sascha Dum 5: Das Spiel lief an ihm vorbei. Rannte sich zu oft fest.


    ab 64. Djakpa -:Einwechslung machte sich bezahlt. Brachte Schwung.


    Renato Augusto 3: Alles, was er macht, hat Hand und Fuß. Aber diesmal nicht so dominant.


    Stefan Kießling 4: Emsig, aber nicht so stark wie in Gladbach. Bei den Cottbussern gut aufgehoben.


    Patrick Helmes 5: Sagte selbst, dass es sein schlechtestes Spiel für Bayer war. Blieb blass


    Quelle: express.de

    VON ROLAND LEROI


    (RPO) Alle Fragen, ob sich Stefan Kießling nach seiner erneut guten Vorstellung nicht reif genug für eine Nationalmannschafts-Nominierung sehe, umkurvte der Fußball-Stürmer von Bayer Leverkusen ebenso geschickt, wie er zuvor die Abwehrreihe von Borussia Mönchengladbach düpiert hatte. „Ich freue mich, dass ich wieder mal getroffen habe, das ganze Team zeigte aber eine prima Leistung“, sagte Kießling mit grinsender Miene.


    Zum 3:1 (2:0)-Erfolg der Werkself im Borussia-Park steuerte er zwei Tore bei (25. Minute, 37.). Den dritten Treffer im Bundesliga-Duell erzielte Patrick Helmes (54.), für Gladbach traf Tony Jantschke (61.).


    Nach den beiden jüngsten Niederlagen gegen Bielefeld und Bayern München spielte Bayer wieder im Stile einer Spitzen-Mannschaft, die Leverkusen ja auch ist. „Die Situation war für uns nicht leicht, wir wollten unsere gute Ausgangsposition aber nicht einfach hergeben und uns in der Tabelle weiter durchreichen lassen“, sagte Bayer-Keeper Rene Adler.


    Sein Trainer Bruno Labbadia drückte das so aus: „Wir haben die Möglichkeit, aus einer guten Hinrunde eine sehr gute Halbserie zu machen.“ Mit einem Sieg am nächsten Samstag gegen Cottbus ist noch die Herbstmeisterschaft drin.


    Und am Ende sogar noch mehr. Während in der Öffentlichkeit bereits die Tage bis zum Rückspiel des Freitag-Gipfels zwischen dem aktuellen Spitzenreiter 1899 Hoffenheim und dem Branchenführer Bayern München gezählt werden, steht Leverkusen in Lauerstellung und könnte lachender Dritter im Titelkampf werden.


    Bayer hat fast alles, was einen Meisterschafts-Kandidaten auszeichnet. Das Labbadia-Team spielt effektiv, setzt brasilianische Fußballkunst um, steht lernfähig nach Rückschlägen wieder auf und ist jung.


    "Leverkusen ist sogar jünger als meine Mannschaft, und das ist schwierig", stellte auch Hans Meyer, Trainer vom Samstag-Kontrahenten Borussia Mönchengladbach fest. Bei den Gladbachern standen mit Tony Jantschke (18), Marko Marin (19) und Christian Dorda (20) gleich drei Jungspunde in der Startaufstellung. Die Bayer-Elf war im Schnitt aber nicht nur jünger, sondern zudem wesentlich erfahrener. Alleine der 24 Jahre alte Kießling bestritt bereits 138 Bundesligaspiele.


    Diverse Defizite in der Abwehr wurden zwar offenbart, doch mit 20 Gegentoren funktioniert die Bayer-Defensive immer noch besser als die Verteidigung von Bayern München und Hoffenheim (jeweils 22 Gegentore). Auch Rene Adler hat seine Mini-Krise überstanden und glänzte mit tollen Parden.


    Noch strukturierter funktionierte die Offensive der Gäste. Mit präzisen Pässen wurde das Mittelfeld überbrückt und Gladbach bekam die Grenzen aufgezeigt. Für Kießling war es geradezu eine Leichtigkeit schon vor der Pause seinen Doppelpack zu erzielen. Dem Gladbacher Innenverteidiger Filip Daems lief er zum 1:0 einfach davon, beim 2:0 profitierte Kießling von einer guten Vorarbeit des Tschechen Michal Kadlec.


    Labbadia lobte Kießling nicht nur wegen seiner Effektivität. „Er hat auch ansonsten gut die Bälle erkämpft und gehalten“, fand der Coach. Sportdirektor Rudi Völler meinte gar, dass „der Kießling von heute ein anderer ist, als der Kießling, den wir 2006 gekauft haben.“


    Der 24 Jahre alte Angreifer mag das bestätigen. „Ich bin gereift, habe viel dazu gelernt und meine Konstanz gefunden“, sagte Kießling. Großen Anteil an dieser Entwicklung habe sein zehn Monate alter Sohn Taylor. Als ruhender Pol diene die Familie, zudem „hält der Kleine mich ganz schön auf Trab.“


    Jetzt freue er sich, dass er dem Team mit seiner Laufbereitschaft helfen kann und habe Spaß daran am guten Gesamtergebnis. Acht Saisontore gelangen "Kiesi" bereits, sein Sturmpartner Helmes (12 Tore) ist noch besser. Trotz der Jugend verfügt der Bayer-Angriff über eine bemerkenswerte Reife.


    Zudem präsentiert sich Leverkusen lernfähig. Nicht nur die Pleiten gegen Bielefeld und Bayern wurden verarbeitet, sondern auch das "Trauma von Karlsruhe". Nachdem der Gladbacher Jantschke den Anschlusstreffer erzielen konnte, scheiterten Rob Friend (64.) und Michael Bradley (68.) aber an Adler. Anders als vor einem Monat in Karlsruhe (3:3) gab Bayer nicht eine 3:0-Führung aus der Hand. „Aus diesem Erlebnis haben wir gelernt, wir sind noch enger zusammengerückt“, erzählte Adler.


    Es sind Siege wie diese, die Leverkusen nicht nur vom Einzug ins internationale Geschäft träumen lassen können. „He, vom Titel haben wir aber nie gesprochen. Das machen nur die Medien“, sagte Kießling, der meinte, dass „uns die letzten Niederlagen stark gemacht haben.“ Natürlich sei es aber sehr schön, ganz oben zu stehen", gab Kießling selbstverständlich zu.


    "Leverkusen kann uns nicht das Wasser reichen", hatte Bayern-Manager Uli Hoeneß zwar vor einer Woche nach dem 2:0-Erfolg in der BayArena gemeint, doch auf Strecke könnte er sich irren. Bayer-Trainer Labbadia wurde als Spieler bereits Meister und weiß, wie das funktioniert. Es ist daher keine allzu kühne Prognose, dass Leverkusen demnächst Meister wird. Es muss ja nicht direkt in dieser Saison passieren.


    Quelle: Rheinische Post

    Von ULRICH BAUER und ANDREAS POHL (Fotos)


    Eine große Geste des kleinen Bayer-Zauberers...


    Leverkusens Chile-Punk Arturo Vidal (21). Zuletzt machte sein Baby-Jubel Schlagzeilen in der Bundesliga. Freundin Marité erwartet im Januar das erste gemeinsame Kind.


    Jetzt überrascht der Nationalspieler und baldige Papa die Bundesliga mit einem neuen Mama-Tattoo.


    Kein Witz! Vidal trägt seine Mutter Jacqueline seit einer Woche auf dem rechten Oberarm. „Eine Geste des Dankes an sie“, sagt der Chilene stolz. Andere Sportler setzen auf abstrakte Zeichen oder verewigen den Namen ihrer Freundin. Vidal dankt seiner Mutter.


    Mit Mama-Tattoo auf Torjagd.


    Vidal ließ sich das Gesicht seiner Mutter auf den Oberarm stechen, als sie zuletzt für vier Wochen zu Besuch in Leverkusen war. Ihre Besuche sind selten. Öfter als zweimal im Jahr kann sie nicht vorbei schauen. Dafür hat Arturo seine Mama jetzt aber wenigstens bei jedem Spiel dabei.


    Erst seine Punk-Frisur, dann der Baby-Jubel, jetzt das Mama-Tattoo. Vidal macht die Liga bunter. Mal sehen, was Leverkusens Chilene sich in Zukunft noch so alles einfallen lässt...


    Quelle: bild.de

    Der gesetzte Herrenclub FC Bayern muss jetzt gegen Leverkusen und Hoffenheim ran - die beiden jüngsten Mannschaften der Bundesliga. Womöglich wird der Altmeister dabei schmerzhaft lernen, dass die Jugend einfach im Vorteil ist: weil sie herrlich frei aufspielen kann.


    Zu den vermeintlich ewigen Weisheiten des Fußballs gehört, dass die Erfahrung der Mannschaft wichtig ist auf dem Weg zur Meisterschaft. Otto Rehhagel zum Beispiel ging am liebsten mit einem Trupp gesetzter Familienväter auf Trophäenjagd - als er Werder Bremen verließ, hinterließ er eine Mannschaft mit einem Altersschnitt weit jenseits der 30.


    Wenn es nach Alter und Erfahrung ginge, müsste der Spuk mit 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen an der Tabellenspitze der Bundesliga also bald vorüber sein. Sie stellen die beiden jüngsten Teams der Bundesliga.


    Aber vielleicht sind die ewigen Weisheiten des Fußballs ja gar nicht so weise.


    In der Hoffenheimer Mannschaft von Ralf Rangnick ist der 26-Jährige Österreicher Andreas Ibertsberger ältester Stammspieler. Bei Bruno Labbadia in Leverkusen ist es der ebenfalls 26-jährige Simon Rolfes als Kapitän.


    Ansonsten flitzen ausschließlich Jung-Twens über den Platz, für die jedes Spiel noch ein neues Abenteuer zu sein scheint. Im Vergleich zu ihnen nimmt sich der FC Bayern wie eine Versammlung gesetzter Herren aus. Die Hälfte der Feldspieler gehört zur Ü30, fast alle Mann haben schon nationale und internationale Titel gewonnen.


    Auch deshalb wird Jürgen Klinsmann einige Energie darauf verwenden müssen, dass seine Spieler den rasenden Nachwuchs ernst nehmen, wenn es an diesem Samstag gegen Leverkusen (15.30 Uhr, Liveticker auf SPIEGEL ONLINE) und am Freitag darauf gegen Hoffenheim geht.


    Bayer hat in den vergangenen Jahren bei Spielen gegen die Bayern stets größere Ehrfurcht gepackt als ein Springpferd vor dem gefürchteten Pulvermanns Grab beim Deutschen Springderby. Seit vier Jahren hat es in Leverkusen keinen Sieg mehr gegen die Münchner gegeben. Sie haben bei Bayer so oft gepunktet wie keine andere Mannschaft. Angesichts dieser Statistik hilft das junge Alter der Spieler - viele Bayer-Profis von heute kennen das Bayern-Trauma des Clubs nicht aus eigener Erfahrung.


    Und das ist nicht der einzige Vorteil. Jugend hat immer mit Überschuss und Verschwendung zu tun, weshalb junge Fußballer eher all die möglichen und unmöglichen Wege gehen, die sich Ältere oft sparen.


    Leverkusens schöner Kombinationsfußball ist anspruchsvoll - weil jeder Spieler technisch so begabt sein muss, dass die Kette der Pässe nicht abreißt. Das klappt, wenn alle Spieler viel laufen. Und genau das tun Labbadias Youngster ausgiebig.


    Hoffenheim dagegen lebt eher von überfallartigen Angriffen, von Wucht im Spiel gegen den Ball. Der Tabellenführer ist die einzige Mannschaft der Bundesliga, die konsequent mit drei echten Stürmern spielt. Das ist nur möglich, weil die Angreifer Demba Ba, 23, Vedad Ibisevic, 24, und Chinedu Obasi, 22, mit jugendlichem Eifer umsetzen, was Trainer schon lange von ihren Offensivspielern fordern: bei Ballverlust sofort zu Verteidigern zu werden.


    Dass diese Forderung in Wirklichkeit nur selten erfüllt wird, sieht man in der Bundesliga oft genug - nicht zuletzt bei den Bayern. Luca Toni etwa geht einen gegnerischen Verteidiger meistens mit vergleichweise wenig Intensität an und spart seine Kräfte lieber für die Torjagd. Ob diese Arbeitsökonomie der Ausdruck eines optimalen Einteilens der Kräfte ist oder einer gewissen Trägheit, werden gerade die kommenden beiden Spiele zeigen.


    Jugend macht den Leverkusenern und Hoffenheimern die Füße auch deshalb leichter, weil sie von Erwartungen befreit. Beide Teams dürfen noch reifen, Wachstumsstörungen sind einkalkuliert, und das Erreichen großer Ziele ist in die Zukunft verlegt. Von der deutschen Meisterschaft spricht niemand. Schließlich ist Leverkusen zum Beispiel um den Heimvorteil gebracht, weil das Team die Hinrunde in einem Baustellenstadion ohne Dach und die Rückrunde auswärts in Düsseldorf austrägt.


    Außerdem ist es eine Art Naturgesetz, dass Bayer der ewige Zweite des deutschen Fußballs ist. Oder wissen die Jungen etwa nicht?


    Quelle: [URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,593178,00.html]spiegel.de[/URL]

    Die Trainingskiebitze an der Säbener Straße staunten nicht schlecht, als da Einer am Zaun entlang ging, den man nicht unbedingt beim FC Bayern erwartet: Reiner Calmund. Der ehemalige Leverkusen-Manager hatte sich kurz zuvor mit Zé Roberto getroffen, um ein Interview für Calli.tv abzudrehen. Bestens gelaunt nahm sich die rheinische Frohnatur anschließend auch die Zeit für ein ausführliches Gespräch mit fcbayern.de. Dabei ging es natürlich in erster Linie um das Budesliga-Spitzenspiel am Samstag zwischen seinem Ex-Klub Bayer Leverkusen und dem FC Bayern.


    Das Interview mit Reiner Calmund:
    fcbayern.de: Herr Calmund, erst mal nachträglich alles Gute zum 60. - oder wie man beim FCB sagt 59.+1. - Geburtstag. Haben Sie dem Anlass entsprechend gefeiert?
    Calmund: „Na klar! Mein Motto war schon immer feste arbeiten und feste feiern. Wir haben es im Freundeskreis richtig krachen lassen, die Luft hat gebrannt. Nicht nur ich habe getanzt, sondern wie sagt man so schön: der Bär.“


    fcbayern.de: Am Samstag spielt der FC Bayern bei Ihrem Ex-Klub Bayer Leverkusen, der Tabellendritte ist zu Gast bei Zweiten…
    Calmund: „… und ich bin leider nicht live im Stadion dabei, da ich das Spiel für einen österreichischen Sender kommentiere. Mein Tipp lautet 2:2. Bayern ist für mich der Topfavorit auf die Meisterschaft, da gibt es überhaupt keine Diskussion. Sie sind überall super besetzt, in der Mannschaft, im Trainer-Betreuer-Stab und im Management. Aber Leverkusen hat mir bisher sehr gut gefallen, es hat mir Spaß gemacht, sie zu sehen, vor allem im Spiel nach vorne. Sie haben sich mit Helmes, Renato Augusto und dem kleinen Kadlec super verstärkt. Dass das Stadion ausgebaut wird, ist für mich eine wichtige Signalwirkung, dass der Klub weiter nach vorne will.“


    fcbayern.de: Und wie gefällt Ihnen der FC Bayern in dieser Saison?
    Calmund: „Ich habe Bayern am Dienstag live gegen Bukarest gesehen und habe den Eindruck, dass die Mannschaft immer besser zu ihrem Rhythmus findet. Die Automatismen greifen immer besser. Obwohl sie nicht immer gut spielten, haben sie aufgrund der großen individuellen Klasse einiger Spieler auch zuvor schon verhältnismäßig viel gepunktet.“


    fcbayern.de: Beide Teams sind extrem stark in der Offensive und haben sehr gute Stürmern. Kann es trotzdem sein, dass in diesem Spiel die Abwehrleistung entscheidend sein wird?
    Calmund: „Leverkusen ist mit Adler im Tor überragend besetzt, er ist das Paradestück hinten drin. Ansonsten muss man sagen, dass mit Lucio, Demichelis oder Van Buyten Leute mit internationaler Erfahrung bei Bayern in der Innenverteidigung spielen. Da sind sie gegenüber Leverkusen einfach besser. Ich glaube, dass kann man so deutlich sagen.“


    fcbayern.de: Fiebern Sie bei den Spielen Ihres Ex-Klubs eigentlich noch mit?
    Calmund: „Nicht mehr so wie früher. Da hat eine Niederlage immer Lebensqualität gekostet, da gingen die Rollladen runter und es wurde aus Konservendosen gegessen. Niederlagen waren für mich bitter. Ich konnte mich mit den Spielern, mit den Beratern und den Verbänden auseinandersetzen, da war ich abgebrüht, aber Niederlagen waren für mich kaum auszuhalten. Heute bin ich ein normaler Fan und wünsche dem Klub, dass er oben mitspielt. Und am Samstag drücke ich natürlich die Daumen für Leverkusen.“


    fcbayern.de: Beide Klubs sind mit neuen Trainern in die Saison gegangen. Sehen Sie Parallelen zwischen Jürgen Klinsmann und Bruno Labbadia?
    Calmund: „Ich denke, da sind durchaus Ähnlichkeiten auszumachen. Beide wollen die Spieler individuell und damit die Mannschaft verbessern, dazu muss man die Spieler zeitlich mehr in Anspruch nehmen. Maßnahmen, wie die Mannschaft gerade in der Vorbereitung von morgens bis abends auf dem Klubgelände zusammen zu haben, halte ich für absolut richtig und zeitgemäß. Im Vergleich mit Turnern oder Schwimmern, die auch morgens und abends trainieren, leben unsere Fußballer doch im Schlaraffenland. Und für Klinsmann ist doch klar: da man wirtschaftlich mit Klubs wie Chelsea, Barcelona oder Real nicht mithalten kann, greift das Sprichwort: Die schnellen fressen die langsamen. Es ist doch völlig richtig, alles auszuschöpfen was moderne Trainingsmethoden und -mittel angeht.“


    fcbayern.de: Einer der besten Bayern-Spieler in dieser Saison ist Zé Roberto, den sie einst als Bayer-Manager nach Leverkusen geholt haben. Wie sehen Sie ihn?
    Calmund: „Bei Zé ist es wie beim Rotwein: Je älter umso besser. Er spielt wirklich fantastisch. Als wir mit Bayer 2002 im Champions League Finale waren, wurde er anschließend ins Allstar-Team berufen. Diego Placente hinten links und Zé davor, das war schon ein tolles Duo. Aber das Beste, was ich in den letzten 30 Jahren gesehen habe, ist das Trio Zé, Philipp Lahm und Franck Ribéry auf der linken Seite. Das ist ein Genuss, dass ist Zauberei vom Allerfeinsten und dazu noch größte Effektivität. Deswegen habe ich ihm auch gesagt: Mit deiner Familie kannst du noch früh genug an der Copacabana spazieren gehen. Aber dieses Trio, das ist top, es gibt nichts Schöneres, als da weiter mitzuspielen. Da gibt’s doch gar keine Diskussionen, da muss er noch ein, zwei Jahre dabei bleiben.“


    fcbayern.de: Zé Roberto, Lucio, Ballack, Kovac und Jorghino - gab es in Ihrer Zeit als Leverkusener Manager nicht mal einen Moment, in dem sie sauer auf die Bayern waren, weil die Ihnen immer die besten Spieler weggelockt haben?
    Calmund: „Nein, wirklich nicht. Wir haben das immer ordentlich abgewickelt. Außerdem: Wenn man im Glashaus sitzt, darf man nicht mit Steinen werfen. Ich habe dieselben Sachen mit Klubs in Brasilien oder kleineren Klubs in der Bundesliga gemacht, das standen wir wirtschaftlich drüber. Und Bayern stand halt über uns, da kann man nicht sauer sein.“


    fcbayern.de: Wird es für Reiner Calmund noch mal ein Comeback in der Bundesliga geben?
    Calmund: „(Lacht) Nein, diese Zeiten sind für mich vorbei. Man könnte es nach Konrad Adenauer halten und sagen: Was stört mich mein Geschwätz von gestern. Ich fühle mich noch wie mit 40 und könnte von morgens bis abends voll marschieren, aber die Aussage von 2004 hat sich bei mir manifestiert. Ich hatte zwischendurch zwar einige Anfragen, aber das ist vorbei. Ich könnte mir höchstens noch mal vorstellen, wenn es irgendwo brennt für ein halbes Jahr auszuhelfen, um einen jungen Mann einzuarbeiten.“


    Das Interview führte: Dirk Hauser
    Quelle: fcbayern.de

    Bayer-Trainer auf Erfolgskurs


    Leverkusen – Bayerns Spion Paul Breitner war in der BayArena. Und zeigte sich tief beeindruckt von der Vorstellung der Bayer-Boys: „Die können richtig gut Fußball spielen. Da müssen wir höllisch aufpassen.“


    In zwei Wochen erwartet Bayer den Rekordmeister. Und das könnte die Meisterprüfung für Bruno Labbadia werden. Ein Sieg über die Bayern - Labbadia und Bayer wären endgültig reif für die Meisterschale.


    Aber erst einmal den Triumph über Schalke genießen. Noch nie zuvor sah man Labbadia derart emotional. Er jubelte sogar mit der „Beckerfaust“. Es war ein Ausdruck der kollektiven Erleichterung.


    „Schalke ist ein großer Klub“, sagte der Bayer-Trainer, „ein Sieg über so eine starke Mannschaft tut gut.“


    Und bringt neues Selbstvertrauen. Denn nun gibt es immer mehr Stimmen, die vom Titel sprechen. „So schnell lassen wir uns von da oben nicht verdrängen“, kündigte Patrick Helmes an.


    Quelle: Exzess

    Ich finde das Verhalten arrogant. Man hat von ihm lange Zeit kein gutes Spiel mehr von ihm gesehen, weder bei Schalke oder in der Nationalmannschaft (bei der EM war auch bei seinen Einwechslungen nichts von ihm zu sehen).
    Von daher braucht er sich nicht zu wundern dass er sich auf der Tribüne wiederfindet. Es sollte trotzdem eine Ehre für jeden Spieler sein überhaupt zur Nationalmannschaft eingeladen zu werden, aber wenn man das schon zu oft erlebt hat wird mancher wohl etwas abgehoben.


    Doch letztlich schadet er sich in erster Linie selber, wenn man in so einer Situation die Kröte schluckt, dann kann man irgendwann immer noch seine Chance bekommen (Verletzungen u.ä.). So aber ist er beim Trainer erst mal unten durch. In der jetztigen Form ist er auch kein großer Verlust für die Nationalmannschaft, so ist er ersetzbar.


    Kießling lacht sich wahrscheinlich schon ins Fäustchen, wenn er dann nächstes mal wieder mit von der Partie sein sollte.

    Wer Joachim Löw auf Patrick Helmes anspricht, der bekommt schon seit Wochen Lobeshymnen zu hören, wie sie der Bundestrainer in seiner gut zweijährigen Amtszeit kaum einmal auf einen seiner Spieler angestimmt hat.


    "Wahnsinnig gute Qualität", "perfekter Torabschluss", "unglaubliches Potenzial", mit derlei Attributen adelt Löw den Leverkusener immer wieder.


    Helmes, mit sieben Treffern führender Bundesliga-Torjäger, spürt, dass er aus Löws Worten und seiner Bilanz Ansprüche ableiten darf. "Ob ich von Anfang an spiele oder reinkomme, ist die Entscheidung des Trainers", sagt Helmes forsch. Dass er bei Rivalen wie Klose, Podolski, Gomez und Kuranyi auch 90 Minuten auf der Bank schmoren könnte, davon geht Helmes nicht aus. Muss er auch nicht mehr. Zur Nummer drei in Löws Stürmer-Hierarchie scheint er allemal aufgestiegen.


    Vielleicht sogar schon noch höher? "Ich kann mich nur anbieten", sagt Helmes, "und das gelingt mir im Moment ganz ordentlich. Ich bin bereit." Aussprechen mag es der Shootingstar nicht, doch lässt sich heraushören: Sollte Helmes am Samstag beim Anpfiff auf der Bank sitzen, wäre das für ihn persönlich zumindest eine kleine Enttäuschung. Die er freilich prompt in die Motivation umsetzen könnte, dann eben als Joker sein erstes Länderspieltor zu bejubeln. Für die Nationalelf zu treffen, scheint zur Zeit schließlich das Einzige, was andere Helmes noch voraushaben.


    Video zum Thema: Keiner ist besser als Helmes


    http://www.kicker.de/news/video/38076


    Bei der EURO gehörte Patrick Helmes noch zu den Aussortierten, aktuell drängt er vehement in die DFB-Startelf. "Ich bin topfit und bereit", sagt der Leverkusener, der in sieben Ligaspielen ebenso oft getroffen hat. "Wir können einiges von ihm erwarten", prognostiziert indes der Bundestrainer.


    Quelle: kicker.de

    Bochum – Eine Banane in der Hand, einen Apfel im Mund. Patrick Helmes schmeckte das 3:2 in Bochum.


    „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Ding noch aus der Hand geben. Jetzt sind wir Zweiter. Aber die Saison ist noch lang. Da können wir ja noch steigen“, flachste Bayers Top-Torjäger.


    Mit seinem siebten Saisontor zum zwischenzeitlichen 3:0 krönte er seinen Lauf. „Seine Quote ist unglaublich. Mit Stefan Kießling bildet er ein kongeniales Duo“, jubelte Boss Wolfgang Holzhäuser. Everbodys darling war „Paddy“ aber nicht überall.


    Mit Gegenspieler Pfertzel und Rot-Rüpel Yahia geriet er kurz vor seiner Auswechslung aneinander. „Da sind böse Worte gefallen“, so Helmes, „ich weiß auch nicht, was die von mir wollten.“


    Quelle: Exzess

    Leverkusen – Der Vater: Uwe Helmes, 50, Stürmer. Fast-Aufsteiger mit Fortuna Köln 1986. Der Sohn: Patrick, 24. Nationalspieler. Pokalheld beim 3:2-Zittersieg gegen Oberhausen.


    Beide an einen Tisch zu bringen – kein Problem. Noch dabei: der EXPRESS-Redakteur. Der spielte mit Papa Helmes vor 22 Jahren bei der Fortuna zusammen.


    Herr Helmes, erinnern Sie sich noch an den alten Trainingsplatz der Fortuna, die Radrennbahn?


    Uwe: Klar, am ersten Tag marschierte ich in die Baracke, das war die Umkleidekabine. Da saß eine Seniorengruppe. Die aßen Kuchen, tranken Kaffee. Ich dachte, ich sei im Altersheim.


    Und dann?


    Uwe: Als ich den Oldie-Tisch hinter mir hatte, kam ich in die Kabine. Die Jungs sagten: Du musst deine Klamotten mit nach Hause nehmen und waschen. Und wenn du duschen willst, musst du dich beeilen. Wenn der Boiler leer ist, gibt es nur kaltes Wasser.


    Haben Sie davon etwas mitbekommen, Patrick?


    Patrick: Klar. Mama stöhnte, die musste meinem Vater immer die Klamotten waschen.


    So etwas wäre doch heute unvorstellbar, oder?


    Uwe: Das ist der Lauf der Zeit. Bei uns früher gab es das erste, das zweite und das dritte Programm. Wir waren schon froh, wenn unser Spiel einmal im Monat irgendwo im Fernsehen gezeigt wurde. Heute stehen sogar bei jedem Training Live-Kameras herum.


    Patrick: Als Fußball-Profi bist du in der heutigen Zeit gläsern. Kannst nicht einfach mal rausgehen. Und wenn du was Falsches sagst, hat es direkte Auswirkungen.


    Uwe: Wir waren früher freier.


    Ihr Sohn verdient dafür mit Fußball Millionen. Sie haben einen Bruchteil dessen verdient. Neidisch, Herr Helmes?


    Uwe: Nein. Ich kam von Duisburg zur Fortuna, hatte einen guten Vertrag mit Herrn Löring (der verstorbene Fortuna-Boss; die Red.) vereinbart.


    Beim Fußball-Tennis ausgespielt?


    Uwe (lacht): Nee, nee. Hatte schon gehört, dass man da chancenlos war. Aber auf den Schäng lasse ich nichts kommen. Er hat mir und meiner Familie immer geholfen. Ein Supertyp.


    Sie waren damals drei Jahre alt. Haben Sie etwas von Herrn Löring mitbekommen, Patrick?


    Patrick: Ja. Ich war mit meinem Papa oft im Vereinslokal Bacchus, saß beim Schäng auf dem Schoß. Und da gab es immer lecker Essen.


    Ihr Sohn ist fast ein Popstar. Davon konnten Sie nur träumen.


    Uwe: Mein Junge hat sich das hart erarbeitet.


    Patrick: Und mein Papa hat mir immer geholfen. Ich wollte sogar schon aufhören.


    Wie bitte?


    Patrick: Sie haben richtig gehört. Ich war damals 16 Jahre alt, bin vom FC zurück nach Siegen gegangen, B-Junioren. Der Trainer mochte mich aber nicht.


    Und?


    Patrick: Das war ein Herr Gerd Brachthäuser.


    Können wir das schreiben?


    Patrick: Ja klar. Mit dem will ich nichts mehr zu tun haben. Wenn der mich sieht, traut er sich nicht mehr, mich anzuschauen. Er schämt sich.


    Was ist damals passiert?


    Patrick: Er wollte mich kaputt machen, steckte mich in die B-2-Jugend. Aschenplatz, Kreisklasse. Ich schoss Tore am Fließband, aß nach dem Training Pommes und Gyros. Ich wollte einfach den Spaß zurück haben. Aber dann wollte ich nicht mehr, habe meinem Vater zu Hause die Abmeldung auf den Tisch gelegt und habe mich dann verdrückt.


    Wie hat der Papa reagiert?


    Uwe: Ich habe ihm auch einen Zettel auf den Tisch gelegt. Suche Wohnung mit Zimmer, Küche, Diele, Bad.


    Sie wollten Ihren Sohn rauswerfen?


    Uwe: Na ja, hätte ich nicht gemacht. Aber die Drohung zeigte Wirkung.


    Patrick: Mein Vater hat gesagt: Junge, beiß dich durch. Ich habe weitergemacht, hatte mit Andreas Langenbach einen tollen Trainer, habe ein Jahr Kreisliga gespielt und wieder Spaß bekommen. Mein Papa hat meine Karriere gerettet.


    Hat Ihr Vater auch danach eine wichtige Rolle gespielt?


    Patrick: Ja. Er hat mir noch in Siegen gesagt: Pat, du schießt Siegen in die Zweite Liga, dann gehst du zum FC. Und als es in Köln hoch herging wegen des Wechsels zu Bayer, hat er gesagt: Jetzt schießt du den FC in die Erste Liga. Dann kannst du mit ruhigem Gewissen wechseln.


    Uwe: Meine Frau und ich haben sehr gelitten, als die Sache mit Pats Wechsel zu Bayer so hochkochte.


    Sie arbeiten auch bei Bayer. Als Scout.


    Patrick (lacht): Mein Vater und ich gehen den Weg gemeinsam.


    Quelle: Express

    Leverkusen – Rudi Völler schaut aus dem Fenster seines Büros. Er hat einen spektakulären Blick auf die Baustelle der BayArena.


    „Wir werden ein wunderschönes, neues Stadion bekommen“, schwärmt er und prophezeit im EXPRESS-Interview eine prickelnde neue Spielzeit.


    Die Liga boomt, der Dauerkartenverkauf hat einen neuen Rekord erreicht. Haben Sie eine Erklärung?


    Wir haben die schönsten Stadien der Welt. Und die Eintrittspreise sind moderat. Schauen Sie nach Italien. Die Arenen sind in einem schlechten Zustand und die Preise sind viel höher.


    Fußball ist gesellschaftsfähig geworden...


    Fußball ist in. Viele dachten: Je mehr Fußball im Fernsehen gezeigt wird, desto weniger gehen ins Stadion. Das Gegenteil ist der Fall. Fußball ist nicht kaputt zu kriegen, das ist ein absolutes Premium-Produkt, das die Leute fasziniert.


    Dabei ist es doch langweilig. Die Bayern werden Meister, das meinen alle 18 Trainer.


    Das sehe ich etwas anders. Es wird keinen Alleingang der Bayern und Jürgen Klinsmann geben.


    Wie bitte?


    Natürlich sind sie der Favorit. Aber es wird schwieriger für sie. Dahinter haben Teams wie Schalke und Wolfsburg stark eingekauft. Ich erwarte einer der spannendsten und aufregendsten Spielzeiten.


    Warum denn das?


    Allein die drei Aufsteiger Gladbach, Köln und Hoffenheim. Das sind gefühlte Erstligisten, Schwergewichte. Die werden nicht gegen den Abstieg spielen, sondern um Plätze im Mittelfeld.


    Und wie sieht es in der Spitze aus?


    Früher haben sechs, sieben Teams ums internationale Geschäft gekämpft. Jetzt werden sich zehn bis zwölf darum prügeln. Ich prophezeie ein dramatisches Jahr, das die Fans elektrisieren wird.


    Der 1. FC Köln hat Ihnen Scout Paul Steiner und Physiotherapeut Dieter Trzolek weggeluchst. Sauer?


    Überhaupt nicht.


    Wirklich, Herr Völler?


    Sie wollten sich verändern. Das ist doch okay. Damit haben wir kein Problem. Beide werden willkommen sein, wenn sie uns mal besuchen wollen.


    Der FC reagierte im Fall von Patrick Helmes nicht so nüchtern...


    Stimmt. Aber ich sage hier noch einmal: Wenn Helmes nicht zu uns gekommen wäre, würde er jetzt bei einem anderen Spitzenklub spielen. Wir waren halt schneller.


    Welche Rolle spielt Bayer in der kommenden Saison?


    Es braucht niemand zu spinnen. Wir wollen einen Platz zwischen vier und acht.


    Wird Bayer nie mehr so stark wie 2002, als der Klub ganz Deutschland begeisterte?


    2002 hatten wir die beste Mannschaft aller Zeiten. So ein Team wirst du wahrscheinlich nie mehr bekommen. Ich sage heute noch: Wir wurden das Opfer des Erfolges. Wenn wir in der Champions-League im Viertelfinale ausgeschieden wären, hätten wir den Meistertitel geholt.


    Immerhin habt Ihr nun wieder zwei Brasilianer geholt, die einiges versprechen.


    Bayer hat in Brasilien einen sehr guten Namen. Die Spieler wissen, dass sie bei uns Weltstars werden können. Ob Emerson, Lucio, Juan oder Zé Roberto - sie alle wurden bei uns Top-Stars. Außerdem: Einen Ribery oder einen Toni können wir uns nicht leisten.


    In München werden bereits Wetten abgeschlossen, dass Adler bald zu den Bayern wechselt. Beunruhigt Sie das nicht?


    Warum? Ich sage Ihnen: Wenn sich für unsere Spieler niemand mehr interessiert, dann haben wir keine gute Mannschaft und haben etwas falsch gemacht.


    Quelle: Express