Dresden: Strafe des DFB zeigt keine Wirkung
Erneute Randale
Nachdem der DFB zuletzt auf Grund von wiederholten Ausschreitungen durch Fans von Dynamo Dresdon hart durchgegriffen hatte, kam es nun zu einem neuen Zwischenfall. Nur wenige Stunden nach der Urteilsverkündung durch den DFB, stürmten 30 vermummte Dynamo-Rowdys bei einem Testspiel der zweiten Mannschaft beim Hallescher FC den Platz. Zehn Personen wurden festgenommen.
Fußball-Drittligist Dynamo Dresden kommt wegen der unverbesserlichen Hooligans unter seinen Anhängern nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Erst am Dienstagvormittag hatte das DFB-Sportgericht den Verein wegen wiederholter Ausschreitungen zu einer Geldstrafe von 4000 Euro verurteilt. Zudem dürfen für das Drittliga-Spiel gegen Bayern München II nur 4500 Tickets verkauft werden, was den Verein weitere 40000 Euro kostet. In den letzten vier Jahren hat Dynamo somit rund 300000 Euro nur für Strafen ausgegeben.
Wenige Stunden, nachdem der DFB das Urteil gefällt hatte, stürmten vermummte Dynamo-Fans bei einem Freundschaftsspiel der zweiten Mannschaft beim Hallescher FC das Feld. In der 27. Minute tauchten im Kurt-Wabbel-Stadion etwa 30 Randalierer auf, stürmten über den Platz Richtung Haupttribüne und feuerten eine Leuchtrakete ab. Nach Rangeleien durch die Gitter mit Hallenser Fans und Ordnern türmten die Hooligans aus dem Stadion. Die Polizei konnte die Randalierer allerdings 500 Meter vom Stadion entfernt stellen und nahm zehn von ihnen vorübergehend fest. "Solche Leute gehören hinter Schloss und Riegel. Hoffentlich wird die Polizei aktiv", sagte Ralf Minge, Sportdirektor von Dynamo Dresden.
Der zuständige Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat nun die Ermittlungen aufgenommen. "Wir erwarten einen Sonderbericht des Schiedsrichters. Der wird dann geprüft und an das Sportgericht weitergeleitet. Das Gericht entscheidet dann, ob ein Verfahren eingeleitet wird", sagte NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs. Glück im Unglück könnte Dynamo dennoch haben, da es sich nur um ein Freundschaftsspiel handelte und der DFB dadurch nicht zuständig ist. Dieser hatte Dresden bei weiteren Zwischenfällen mit Geisterspielen und Punktabzügen gedroht. Diesem Schicksal könnte der Verein vorerst nochmal entgehen.
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