Den Titel "Jahrgangsbester" in der Trainerausbildung in Deutschland kann man eher in die Tonne kloppen. Diese Ausbildung selbst sagt noch nicht viel aus, da heftigst Schmalspur. Die Ausbildung wird vom DFB einmal jährlich angeboten, dauert 44 Wochen (rund zehn Monate), wobei Woche in der Regel Mi. - Fr. bedeutet. Es sollten nur bis zu 24 Teilnehmern sein. Inhaltlich umfasst sie die Themenbereiche Fußballlehre, Trainingswissenschaft, Sportmedizin und Psychologie/Pädagogik sowie für den heutigen Profifußball relevante Spezialgebiete. Begleitend wird ein Praktikum bei einem Bundesligaverein sowie bei einem DFB-Landesverband absolviert.
Zitat Bernhard Peter: “Ich sage es mal so: Ich habe fünf Jahre studiert und versuche mich ständig fortzubilden. Beim DFB dauert die Trainerausbildung drei Monate. Der Fußball-Bund ist der einzige Verband in Deutschland, der seine Trainer in drei Monaten auf einen Topstand bringen will. Alle anderen Sportarten gliedern sich der Trainerakademie in Köln mit ihrer qualifizierten zweijähriger Ausbildung an – das ist der Unterschied.”
2005 gab es den 50. Fußball-Lehrer-Lehrgang mit dem erfolgreichen Abschluss für 31 Absolventen mit einer Urkunde als dann "staatlich anerkannter Fußball-Lehrer".Lehrgangssprecher war übrigens Andreas "Mailand? Madrid? - Hauptsache Italien" Möller. Als Lehrgangsbeste wurden Robin Dutt (Stuttgarter Kickers) und Kai Timm (DFB-Stützpunkt-Koordinator Niederrhein) ausgezeichnet. Schon damals war RD sehr bescheiden. "Die Auszeichnung für mich ist nicht so wichtig", so Robin Dutt bei der Ehrung, "für mich ist wichtig: Ihr ward der beste Lehrgang!".
Die Absolventen des 50. DFB-Fußball-Lehrer-Lehrgangs 2005 waren:
Carsten Beschorner, Dieter Bollow, Damir Buric, Ton Caanen, Mike Dierig, Robin Dutt, Markus Gellhaus, Ralph Hasenhüttl, Stefan Hassler, Heiko Herrlich, Bernd Hollerbach, Peter Hyballa, Alfred Kaminski, Stephan Kerber, Willi Kronhardt, Frank Lelle, Teong-Kim Lim, Lothar Mayer, Andreas Möller, Dariusz Pasieka, Alexander Richter, Wolfgang Riedl, Kosta Runjaic, Rainer Scharinger, Rico Schmitt, Thomas Schumacher, Roland Seitz, Kai Timm, Dieter Timme, Detlef Ullrich, Klaus Weber.
6 Jahre später kann man sagen: So richtig die Knaller, die das "Jahrgangsbester" adeln, waren wohl nicht dabei. Da gilt wohl eher: Unter den Blinden ist der Einäugige König.
Vielleicht doch noch: Es gab 2005 einen Teilnehmer mit Sonderstatus, weil er als Trainer des Bundesligisten FSV Mainz 05 einen Sonderstatus als Fußball-Lehrer-Anwärter inne hatte: Jürgen Klopp.
Von heute her gesehen eindeutig der Jahrgangsbeste!