Das ist doch Blödsinn. Glück gehört natürlich dazu, aber Dortmund ist jetzt zweimal hintereinander Meister geworden, das ist doch keine Aneinaderkettung von Zufällen, sondern das Resultat guter Arbeit. Deren Scouting (besonders im Jugendbereich) ist sehr sehr gut! Und Dortmund hat durch den Grössenwahn in den 90ern und deren Erfolge, die heutige Fanbase aufgebaut. Ich kannte in den 80ern z.B. überhaupt keinen BvB Fan ausserhalb des Ruhrpotts. In den 90ern hatte dann auf einmal jedes Kind diesen hässliche neongelben Fetzen an, und nun ist das Stadion ist mittlerweile 4 mal so gross wie vorher. Das zieht auch junge Spieler an die vor dieser Kulisse spielen wollen. Dortmund hatte schwere Jahre und musste einen Umbruch machen, und hat dies erfolgreich vollzogen.
In dieser Beziehung bin ich bei dem offenen Brief der UL, wir befinden uns seit 8 Jahren im Umbruch, herausgesprungen ist dabei nichts ausser einem Schlingerkurs durch die Tabelle.
Erstens kann man die Tatsache, dass man anderer Meinung ist, auch mit einem anderen Anfangssatz zum Audruck bringen.
Zweitens bleibe ich trotzdem bei meiner Meinung. Krass ausdrückt ist es tatsächlich zwar keine "Aneinaderreihung von Zufällen" sondern eher eine Häufung von Glücksfällen in einem sehr engen zeitlichen Abstand. Meine Beispiele stehen.
Auf die Floskel vom "Resultat guter Arbeit" habe ich nur gewartet. Als ob die anderen alle schlecht(er) arbeiten. Das ist nämlich Blö....(nee das ist ja dein Stil).
Willst du etwa behaupten, Susi Zorc ist der größte Sportdirektor unter der Sonne?
Danke für die Vorlage zu meinem Lieblngsthema Jugendarbeit und Scouting im Jugendbereich bei großen Profiklubs:
Es ist in Dortmund wie überall - nach langem Suchen habe ich im Kader der letzten Saison nur Götze ausfindig gemacht, der aus der eigenen Jugend (die beginnt bei mir nicht erst in der A-Jugend) ohne Unterbrechung den Weg bis zu den Profis gegangen ist. Der aber ist ja bekanntlich ein "Jahrhunderttalent". Selbst Kevin Großkotz wurde in der C-Jugend aussortiert und landete bei RW Ahlen.
Das Scouting besteht überwiegend aus zweimal im Jahr (kurz vor Ende der Wechselfrist) veranstalteten Sichtungslehrgängen, wo ihnen die Talente der kleinen Vereine aus der Region die Bude einrennen und ohne eigenes Zutun auf dem Silbertablett serviert werden. Zusätzlich werden ihnen unter der Saison Talente von anderen Jugendtrainern (seltener) und Vätern (häufiger) angeboten. Anschauen tun sich die Scouts überwiegend Spiele der eigenen Mannschaft, wo regelmäßig auffällige Spieler der Gegner abgeworben werden, nicht selten auch erst in der B- oder A-Jugend. Bei den jüngeren findet ein dauerhafter, gnadenloser Aussiebungsprozeß statt, aus dem reihenweise desillusionierte Kinder hervorgehen. Wenn es so eine Statistik gibt, wird sie meine These bestätigen, dass aus den D-Jugend-Mannschafften der Profivereine in der B- oder A-Jugend desselben Clubs kaum noch ein Spieler übrig ist.
Einem D-Jugendlichen vom VfL Schlebusch, der in die Jugend von Bayer 04 aufgenommen wird (wahrscheinlich hauptsächlich, weil er einen Kopf größer als seine Altersgenossen ist, deshalb alle in Grund und Boden rennt und 50 Tore in der Saison macht), der stolz ist und vielleicht (oder wahrscheinlich) davon träumt, später mit der Profimannschaft in der BayArena zu kicken, diesem Jungen müsstest du die Antwort auf die ungestellte Frage geben, wieviele Leverkusen-Profis in den letzten 20 Jahren schon in der D-Jugend von Bayer04 gespielt haben. In allen anderen Clubs ist das quasi genau so.
Ich kann besonders für Berlin sprechen. Wenn hier in der D-Jugend ein kleiner Verein statt Hertha BSC die Berliner Meisterschaft gewinnt, ist in der nächsten Saison mindestens die Hälfte der Spieler des Siegervereins bei Hertha. Und genau soviele werden aus dem Vizeteam aussortiert. Knallhart.
Dass beim Scouting viel zu viel Wert auf körperliche, statt auf fußballerische Vorzüge gelegt wird (weil letztere bei einer Stunde Sichtungstrainingsspielchen auch schwerer zu erkennen sind), hatte ich schon angeprangert. Ach ich könnte noch einen Roman dazu schreiben. Aber was solls, wenn landläufig die Mär aufrecht erhalten wird, der BVB sei auch durch seine tolle Jugendarbeit zuletzt zweimal Deutscher Meister geworden.