Das Plakat wird auch am Sonntag beim Heimspiel gegen Schalke 04 vielfach zu sehen sein. Packt mit an, macht mit, lasst euern Nebenmann/-frau mitmachen und supportet unseren Bayer!
Hallo, an dieser Stelle noch eine Email von uns aus dem Fanhaus. Bitte beachtet auch den Anhang und gebt diese Info an eure Mitglieder in den Fanclubs weiter.
Tach, ich bin hier neu!
Danke für deinen Beitrag mit dem Bild, Grimaudino, ich sehe das ähnlich wie du.
Ob es gerechtfertigt ist, eine Mannschaft auszupfeifen, hängt IMO davon ab, warum sie schlecht spielt. Wer als Profi keinen Bock hat, für den sind Pfiffe vielleicht manchmal der nötige Tritt in den Hintern. Faulpelze motiviert man mit Pfiffen - aber Nervenbündel nicht! Und der Grund für die unfassbar vielen Fehler in Halbzeit 1 gegen Valencia war eindeutig Hypernervösität - die Jungs haben bei jeder Aktion gezittert, das ist halt eine typische Bayer-Krankheit. Dass man x Jahre lang an allen Titeln vorbeischrammt, nagt nicht nur an uns Fans. Wie kann man da nach 10 Minuten pfeifen?!? Stellt euch vor, ihr seid in einer wichtigen Prüfung, das Herz schlägt euch bis zum Hals und dann stellt sich jemand neben euch und verspottet euch. Nichts bekämt ihr mehr auf die Reihe. - Dass schlechtes Spiel unserer Jungs in der Vergangenheit auch mal an mangelnder Einstellung gelegen hat, ist sicher nicht zu leugnen, speziell in der BuLi, aber das war in diesem CL-Spiel eben nicht so.
Es ist weiter oben im Thread das bekannte Argument genannt worden, man müsse halt als Fan seinen Frust rauslassen. Wer das aber so macht, schadet nicht nur der Mannschaft, sondern auch sich selber! Wer pfeift, erzeugt noch mehr Nervosität, es können dadurch noch mehr Gegentore fallen - und man ist dann selber noch frustrierter. Es war pures Glück, dass dieser Effekt nach dem 0:1 nicht eingetreten ist; die Spanier hätten uns locker noch mehr einschenken können, und dann hätten wir die Partie nicht mehr gedreht.
Ich war in E1, direkt an der Grenze zu D und fiel in Halbzeit 1 schon auf, wenn ich aufstand! Hinter mir war ein begeisterungsfähiger Jungspund, der sonst meist zum BVB geht und zu mir sagte:
"Ich glaub', ich bin in München. Im Vergleich zu Dortmund ist das hier ja so was von lachhaft."
Das deckte sich mit der Kritik, die an D schon oft geäußert wurde.
Nicht nur die Mannschaft habe ich als Opfer der Situation gesehen, sondern auch mich selber, wenn ich so sagen darf, denn ich wohne nicht um die Ecke, sondern in einer ganz anderen Gegend, habe ein verdammt geringes Einkommen, kann mir nur in größeren Abständen eine Karte leisten (sonst nur Sky-Kneipe), für mich ist ein BayArena-Tag was Besonderes - und dann will ich, bitte schön, Action haben!
Wenn der Frust raus will - warum lässt man ihn dann statt an den Spielern nicht an den anderen Zuschauern aus? So habe ich es gehalten: nicht die Spieler niedergemacht, sondern ich bin in der Pause unten an den Eingängen zu D und B vorbeigegangen und hab die Rentner und andere Langweiler wild angemault und angebrüllt und sie gefragt, ob sie denn sowas Support nennen.
Wie auch immer - ich hatte am viel besseren Support in der 2. Halbzeit meine helle Freude. Endlich sind die meisten in D und E mal öfter aufgestanden (auch die Rentner!), auch längere Zeit stehen geblieben, haben bei jeder kleinsten gelungenen Aktion sofort Lärm gemacht. Endlich wurde dann auch mal der Richtige ausgepfiffen, nämlich der Gegner, z.B. wenn deren Torwart zwischen der 46. und 52. Zeit zu schinden versucht hat. Zumindest aus der akustischen Perspektive von E1 wurde es eine geile Stadionatmosphäre, und das hat der Mannschaft mit Sicherheit geholfen, zumal sie ja nach der Pause Richtung Nordkurve gespielt hat. Das Gebrüll der Erleichterung bei Schürrles und Sams Zucker-Toren war ein Erlebnis ... und meine Wenigkeit konnte überglücklich und vom Jubeln völlig heiser in mein Kaff zurückfahren, worauf ich in der Pause kaum noch zu hoffen gewagt hatte.
Weil die beiden total unterschiedlichen Halbzeiten ein Musterbeispiel dafür waren, was schlechter Support und was guter Support ausmacht, hoffe ich sehr, dass die Stammgäste des D-Blocks den praktischen Schluss daraus ziehen und in Zukunft von Anfang an Dampf machen!