Für die Bayern wäre es aus meiner Sicht (zumindest mittelfristig) besser gewesen, wenn man sich von Robben in diesem Sommer getrennt hätte.
Er ist zweifelsfrei ein Spieler mit absoluten Top-Qualitäten im Dribbling und jemand, der wenn es mal nicht so läuft, mit einer Einzelaktion einiges erreichen kann.
Aber was auch gestern wieder deutlich wurde: Er nimmt einfach viel zu oft das Tempo aus den Angriffsaktionen der Bayern. Er wird sehr häufig aussen angespielt und bremst zunächst komplett ab, um danach mit Tempo ins 1-gegen-1 zu gehen. In meinen Augen hat er zwar schon oft gezeigt, dass er auch als Vorbereiter stark sein kann, wenn er 2 oder 3 Spieler bindet und dann auf einen Stürmer durchsteckt, aber dieses ewige Abbremsen tut dem Spiel der Bayern nicht gut (was ich grundsätzlich natürlich absolut befürworte ). Wer weiß ob die Verlängerung auch was damit zu tuen hatte, dass an bei Marco Reus das Nachsehen hatte. Jedenfalls hätte man, aus meiner Sicht, mit Shaqiri, Ribery, Kroos, Müller, Schweinsteiger, Gustavo plus eventuell einem weiteren hochkarätigen Zugang für die Außenbahn, die Möglichkeit gehabt, einen wesentlich variableren Offensiv-Stil zu entwickeln und auf Dauer erheblich stärker und schwerer ausrechenbar zu werden.
Auch Sammer hat gestern im Interview angedeutet, dass das Offensivspiel in Halbzeit eins, nicht unbedingt das ist, was sich die Verantwortlichen vorstellen.
Die Idee einen Sportdirektor zu installieren, der wirklich konkrete Vorstellungen über den Spielstil der Mannschaft hat, ist ein interessanter und mMn richtiger Weg.
Wobei Sammer in Interviews manchmal wirklich schwer zu ertragen ist, da er sich unfassbar gerne reden hört und Sätze unnötig verschachtelt, bzw. Gedankengänge immer gleich auf die Ebene einer "Philosophie" erheben muss. Wobei das ja für die meisten Funktionäre heutzutage gilt.
Alles in allem freue ich mich sehr auf die erste Niederlagenserie der Bayern und hoffe der Laden fliegt denen ein wenig um die Ohren.