Es wurde glaube ich von Rolfes mehrfach sehr offen angesprochen, warum die vergangene Transferperiode für uns so schwierig war: Spieler, die diese geile Mannschaft wirklich noch verstärken würden, können wir als Club uns eigentlich gar nicht mehr leisten. Leute, die hier vor 3 oder 4 Jahren als "hoffnungsvolle Talente" oder "Spieler in den besten Jahren" noch weitergeholfen hätten, würden heute in dieser Mannschaft nur noch bei der Rasenpflege helfen können.
Man sieht das ja auch an den Nottransfers im Winter: Buendia und Hermoso sind Spieler der letzteren Kategorie - und ernsthaft, bringen die uns weiter? Nein, die wurden als reine Lückenfüller aus der Not heraus geholt.
Das war im Sommer nicht das Ziel. Da hat man gehofft, in Garcia und Terrier Spieler zu holen, die den Etablierten wirklich Druck machen können, und mit Belocian glaubte man, ein Top-Talent am Haken zu haben. Mukiele war als Übergangslösung gedacht. Und mehr Geld war, auch aufgrund fehlender Verkäufe, nicht da.
Bilanz nach einer dreiviertel Saison? Belocian gute Ansätze, dann verletzt. Terrier so lala, dann verletzt. Garcia so lala mit Ausreißern nach oben. Mukiele besser als erwartet, mit Ausreißern nach unten. Durchwachsene Transferbilanz.
Trotzdem sind wir in der Liga Zweiter und im CL-Viertelfinale, Pokal-Halbfinale!
Das zeigt: Diese Mannschaft ist verdammt stark besetzt, und Rolfes hatte Recht: Mit unseren Mitteln ist es verdammt schwer, sie noch stärker zu machen, wenn wir nicht vorher Spieler verkaufen (was uns wieder schwächer machen würde...). Und selbst, wenn wir die Kohle hätten: Welche Weltstars WOLLEN denn unbedingt nach Leverkusen?
Fazit: Wir müssen uns vermutlich dran gewöhnen, dass wir in der vergangenen Saison den absoluten Höhepunkt gesehen haben werden, den diese Mannschaft jemals erreichen wird. Ohne eine massive Steigerung an Finanzkraft und Attraktivität - beides nicht zu erwarten - werden wir diese Schallmauer nicht dauerhaft und massiv durchbrechen können.
Was wir erleben werden: In den kommenden 1, 2 Jahren werden uns die Stars des letzten Jahres verlassen, inklusive des Trainers. Dann kommt hier der nächste Unbekannte auf die Bank, die nächste Generation Talente auf den Platz, und das Glücksspiel geht wieder von vorne los. Es bleibt dabei, dass sich in Deutschland kein Verein dauerhaft als Größe hinter oder auf Augenhöhe mit den Bayern platzieren kann.