Beiträge von rothebuscher

    Wenn man anfängt, jedes Transfergerücht systematisch in den sozialen Medien zu kommentieren, dann macht man bald nichts anderes mehr.


    Bayer 04 hat das bei der Trainersuche nicht getan und tut es jetzt nicht bei Spielern.


    Jetzt hat mal einer was zu einer Personalie gesagt, warum muss man das jetzt überall wiedergeben?


    Wer für Bayer 04 spielt, das sehen wir beim ersten Testspiel, bei der Saisoneröffnung, zum Ligaauftakt. Alles dazwischen ist Zeitvertreib für Menschen mit ab und zu mal zu viel Zeit. Zu denen ich mich auch manchmal zähle.

    Wir haben eine Spieler, der hat einen Vertrag.


    In verschiedenen Medien wurde nun gemutmaßt, andere Vereine hätten Interesse an diesem Spieler.


    Warum sollte der Verein das immer kommentieren? Warum nicht einfach mal von Vertragserfüllung ausgehen? Warum mitmachen, wenn jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird?

    Aber die Grenze, was eine sportliche Großveranstaltung ist, wo ziehst du die?


    Wenn Bayer 04 sich für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert hätte, hättest du dir dann ein Spiel in Russland im Fernsehen angeschaut? Schaust du Spiele gegen Schalke mit russischem Sponsor?


    Urlaub in deiner niederländischen Heimat ist etwas, bei dem wir übereinkommen. Da verbring ich auch 50% meiner Urlaube. En ook zo nog heel veel vrije dagen ;) Aber Indonesien zeigt eben schön, wie subjektiv so etwas zwangsläufig ist. Es gäbe gute Gründe, nicht dorthin zu fahren, die hast bessere, hinzufahren. So wie ich in Sachen "Mexico-Neuseeland". Abwägungssache: Netter ruhiger Fernsehabend nach hartem Tag, oder aber in winziges Zeichen des Protests senden, "Haltung zeigen".


    Was ist gegen die Haltung einzuwenden, einige Entwicklungen im modernen Fußball zu kritisieren, sich aber nicht gleich komplett abzuwenden? Du würdest dich von den Niederlanden wegen "De schandvlek van Venlo" nicht abwenden, ich mich nicht von jedweder Veranstaltung der FIFA. Zumal es da ja nicht aufhören würde. Würde man konsequent all diejenigen Verbände abstrafen, denen vor dem Hintergrund des großen Geschäfts die Traditionen und Werte des Fußballs genauso egal sind wie Rechtsstaat und Menschenrechte, dann gäb's hier wenig zu diskutieren. FIFA, UEFA, DFB und deren Veranstaltungen sind alle nicht mehr ohne Beigeschmack zu bekommen, und du entscheidest wie ich im Einzelfall, wo deine Grenze verläuft, wenn auch im Einzelfall anders.

    Tapeworm


    Meine Güte, du reitest aber ein hohes moralisches Ross.


    Ein "politisch fragwürdiges Land" ist Russland, weil es dir politisch nicht gefällt, nicht wahr? Mir gefällt es politisch auch nicht, das tut aber mittlerweile kaum noch ein Land. Aus welchem Land kann man sich denn dann noch Sportveranstaltungen anschauen deiner Meinung nach? Und wo verbringst du deinen Urlaub?


    Ich achte z.B. bei der Auswahl von Reisezielen sehr darauf, wo es hingeht und hab schon auf einiges verzichtet, was mich an sich interessiert hätte. Aber nein, ich boykottiere keine Fußballspiele, nur weil sie in Russland stattfinden. Ich würde sich noch nicht einmal boykottieren, weil sie in Katar stattfinden.


    Man darf eine Meinung zur Entwicklung im Fußball haben, ohne gleich Boykottaufrufen zu folgen. Man darf sogar manche Aspekte ganz persönlich schlimmer finden als andere.


    Moralisch fragwürdige Gastgeber von Sportveranstaltungen gab es immer und wird es immer geben. Fußballfunktionäre, die vor lauter Yuan-Scheinen vor den Augen den Fußball wissentlich und ohne Scham zur Hure für den Markt machen, ebenso.


    Komm, lassen wir das. Vielleicht starte ich meinen Rückzug aus dem Profi-Fußball direkt hier. So richtig Spaß macht's nicht mehr, weder im Stadion noch unter den ganzen Kleingeistern hier.

    Exakt so ist's bei mir auch.


    Ja, vielleicht hat das zum Teil auch damit zu tun, dass man älter wird. Aber es hat auch eben damit zu tun, dass das Rad immer weiter überdreht wird.


    Ich meine damit gar nicht die angeblichen "Speerspitzen" der Kommerzialisierung wie z.B. das Gebilde aus Leipzig. Mit so etwas war zu rechnen, seit es Sponsoring gibt.


    Viel schlimmer finde ich, wie in der Hatz nach immer mehr Geld alles geopfert wird. Man pumpt die EMs auf, bis irgendwann kaum noch ein Land sie ausrichten kann und feiert dann die transkontinentale EM als Erfolg. Man pumpt die WMs auf abstruse 48 Teilnehmer auf und nimmt dem ganzen gleichzeitig sportlichen Wert und den Reiz des Besonderen (und vergibt die Turniere skrupellos in ein Unrechtsregime sondergleichen). Man lässt zu, dass sich international die ganz Großen von den Großen immer mehr entfernen, und national die Großen von den Mittleren und Kleinen.


    Und ich hab nichts gegen China und Chinesen, aber ich kann die Wörter bald nicht mehr hören. Ja, die Zeiten ändern sich, China spielt auf dem Markt mit, chinesische Vereine bieten viel Geld für Spieler. Das dürfen sie, das ist o.k. Aber müssen dann gleichzeitig die nationalen Ligen in Europa sich den Chinesen andienen? Inter gegen Milan fand letzte Saison für den chinesichen Markt um 12:30 statt. Der kruden Idee mit dem Pokalfinale in China hat niemand vom DFB vehement widersprochen - und selbst wenn, hätte ich es ihnen nicht geglaubt.


    Mittlerweile gibt's fast täglich irgendeine Meldung, die mich zweifeln lässt, ob dieser Fußball noch mein Fußball ist. Und dabei geht's nicht um eine chinesische Nachwuchsmannschaft am Bieberer Berg und im Degerloch zu Pflichtfreundschaftsspielen. Es geht um das Signal, dass der DFB mit diesen Plänen aussendet.


    Wie blind muss die Gier einen machen, wenn man seit Jahren einen Modus spielen lässt, der Vereine en masse in der Viertklassigkeit ausbluten lässt - und jetzt lässt man sich für ein 15.000-Euro-Almosen um den Preis des Verkaufs von Identität und Integrität auch noch feiern?


    Diese Verbände raffen nur noch Geld zusammen, und ich ahne, dass diese enorme Beschleunigung, die wir zur Zeit erleben, diesen Sport irgendwann aus der Kurve tragen wird.


    Mittlerweile kann ich mir echt vorstellen, meinen Fußballkomsum auf ein paar Mal Bayer und ansonsten Kreisliga A hier am Ort mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee für zusammen 2 Euro zu beschränken.

    Gestern Abend hatte ich mal Zeit, hab Mexico gegen Neuseeland geschaut - und da saß Chicharito leider nur auf der Bank. Er wurde geschont, weil man meint, mit Neuseeland auch ohne ihn fertigzuwerden. Das hat letztlich auch geklappt, allerdings ganz schön knapp und mit viel Glück in einem interessanten und spannenden Fußballspiel.

    Schon erschreckend, mit welchem Tempo der DFB fast schon täglich neues Porzellan zerschlägt. Drastischer könnte man die Entfremdung zwischen Verband und Basis wohl kaum vorführen:


    http://www.kicker.de/news/fuss…r-20-kommt-aus-china.html


    Ich verabschiede mit emotional immer mehr vom Fußball. Noch ist mein Bayer 04 nicht betroffen, noch kann ich alle zwei Wochen samstags (oder freitags oder sonntags oder jetzt auch montags) ausblenden, wohin sich der Fußball entwickelt. Trotzdem ist die alte Begeisterung nicht mehr da, ich bin durchaus Realist und weiß, dass es nur um Geld geht. Aber zwischen normalen Geldmachen und Geldmachen um jeden Preis und ohne jedes Gespür verläuft eine feine Linie, die für DFB-Funktionäre, UEFA-Funktionäre, FIFA-Funktionäre unsichtbar zu sein scheint.

    Das mit den immergleichen Trikots bei ADIDAS ist ja wirklich traurig. Denn auch wenn es kleine Verbände sind, so hätte doch jeder Verband etwas Individualität verdient - und so viel Aufwand kann es echt nicht sein, da mal ein bisschen Eigenständigkeit einzubringen.


    Was unser neues Trikot anbelangt: Wenn's schön schwarz ist, etwas Rot drin vorkommt und es wieder so ein Detail wie die Skyline gibt, reicht mir das schon. Ein Trikot ist als Identitätsstifter und Einnahmequelle nicht zu vernachlässigen, muss aber auch nicht zwingend jedes Jahr Designpreise einfahren. Wichtiger als gestalterische Details fände ich, dass man die Entscheidung für Schwarz-Rot (in dieser Gewichtung) beim Heimtrikot beibehält, um uns einen Wiedererkennungswert zu geben.

    Wenn man sich mal sämtliche Jako-Trikots im In- und Ausland anguckt, dann wird man in der Vermutung bekräftigt, dass die Schülerpraktikanten bei denen die Designs entwerfen dürfen. "Wertschätzung" würde Jako den Vereinen entgegenbringen, wenn sie sich mal etwas Mühe geben würden.

    Wer im Zusammenhang mit der Arbeit anderer von "Schülerpraktikanten" faselt, der sollte um das Wort "Wertschätzung" lieber einen weiten Bogen machen.


    Mir gefallen die JAKO-Trikots gut, und selbst wenn nicht, würde ich nicht anderer Leute Arbeit so abwerten.


    Aber mal um Sachlichkeit bemüht: Welche gestalterischen Schwächen entdeckst du denn bei den Designs, die mir entgehen?

    klaus Buchmann


    Erst lesen, dann schreiben.


    Ein "nahezu gleichwertiger Torhüter" ist keiner, der "mindestens genauso gut" ist.


    Ich seh's wie Eased04: Leno für 25 Millionen verkaufen, Ersatz für deutlich weniger aus Frankfurt holen, und ein dickes Plus machen.

    Meine Güte, was ist das lächerlich.


    Wir sind hier beim Fußball, ich hatte nicht gedacht, auf solche Mimöschen zu treffen, die bei jedem etwas groberen Satz gleich beleidigt sind.


    Ich tue Buße und lege meine Hand dafür ins Feuer, dass jeder Interessent ein Kärtchen an der Abendkasse im Sportpark Nord zu Bonn wird kaufen können

    Zitat


    Eigentlich müsste man für einen Spieler wie Leno, der sicher zu den
    besten 10 Torhütern weltweit zählt, 30 Mio + verlangen können.

    Einer der 10 besten Torhüher weltweit? Das finde ich einigermaßen hoch gegriffen.


    Für 25 Millionen würde ich keine Sekunde zögern - und aus Frankfurt günstigen Ersatz holen und mit dickem Plus aus der Sache rausgehen.


    Dieses Plus könnten wir dann da investieren, wo sich wirklich was entscheidet. Und das ist nicht bei der Frage, ob im Tor Leno oder Hradecky steht.

    Ja, aber er hat doch Recht.


    Es geht um ein Testspiel unter der Woche beim Bonner SC. Wie viele Menschen werden da hingehen wollen? Wie brisant ist dieses Aufeinandertreffen?


    Daraus kann jeder mit ein bisschen was im Kopf schlussfolgern, dass es abends an der Kasse ausreichend Karten geben wird.


    Die Allerschlausten recherchieren dann noch mal eben das Fassungsvermögen des Bonner Stadions und sparen sich dann die immergleichen Fragen.

    Ich möchte mal einen Blick auf die fernere, mittelfristige Zukunft unseres Vereins lenken, auf die eher großen Trends im Fußball und wie sie uns beeinflussen.


    These: "Die großen Jahre bei Bayer 04 sind vorbei. Auf uns kommen Jahres des Mittelmaßes zu, mit genausooft Abstiegskampf wie internationalem Geschäft."


    Wir bekommen jährlich eine gleichbleibende Summe vom Werk. In einem ständig wachsenden Markt sinkt der Wert dieser Summe stetig ab.


    Die Unterstützung vom Werk war lange Zeit das, was uns ganz vorne hat mitspielen lassen. In anderen Belangen sind wir der Konkurrenz unterlegen: kleine Stadt, "abgegrastes" Umland, dementsprechend wenige und wenig zahlungsbereite weitere Sponsoren, dementsprechend weniger Fans, weniger Merchandising-Einnahmen. Und, aus meiner Sicht, haben wir kaum eine Aussicht, daran etwas zu ändern.


    Ganz ehrlich, und ohne wie ich finde allzu viel Schwarzmalerei: Wir kommen an die ganz oben eh nicht mehr ran, und ich sehe mittelfristig auch Vereine wie Köln, Frankfurt, Stuttgart, Hannover strukturell im Vorteil.


    Noch haben wir einen starken Kader, noch haben wir Geld aus zahlreichen Jahren in der Champions League. Nur dieses Geld kann uns oben halten. Ein Jahr ohne Europa mag gehen, ich glaube, ab einem zweiten Jahr wird's eng.


    Meine Prognose ist, dass wir uns an Plätz zwischen 10 und 15 werden gewöhnen müssen - mit Ausreißern nach oben und nach unten mit etwa gleich großer Wahrscheinlichkeit.


    Ich werde meinen Verein unterstützen, auch wenn die fetten Jahren vorüber sein mögen. Ich bin aber skeptisch, wie unsere doch sehr verwöhnte Fanszene mit diesem Szenario umgehen wird.

    Ich bin dann mal sehr gespannt, wie die Preisgestaltung aussehen wird. Die aktuellen 9,95 für DAZN wären ja sehr günstig.


    Allgemein begrüße ich es, dass keine Gebührengelder für etwas ausgegeben werden, das schlicht und ergreifend über die Grundversorgung mit Sport im Fernsehen weit hinausgeht. Wer das haben will, der kann es kaufen - und wer nicht, der lässt es. Ich sehe mich eher in der Position, dafür Geld auszugeben. Nach einem harten Arbeitstag und Training ist so ein Champions League-Spiel auf der Couch genau das Richtige.

    Zitat

    " irgendwelche Amateurpokalspiele"

    Für mich war der große Finaltag der Amateure so in etwa das Sehenswerteste an Fußball, das in letzter Zeit im Fernsehen kam. Das ist also Ansichtssache.

    Wenn man den gehen ließe, dann wäre das aus meiner Sicht ein riesengroßer Fehler.


    Kießling hat große, sehr große Verdienste - die will ich auch nicht in Abrede stellen. Aber ohne geregeltes Training und mit kaputtem Körper immer mal wieder sich in ein Spiel zu werfen, das darf nicht die Grundlage unserer Personalplanung sein.


    Pohjanpalo hat seine Tore gemacht, er ist robust, und er brennt auf dem Platz. Das muss man doch sehen als sportliche Leitung?


    Sein Abgang wäre für mich ein ganz enormer Dämpfer vor der neuen Saison, einfach weil es ein Ausdruck einer völlig verqueren Sicht auf die Mannschaft und deren behutsamen Aufbau wäre.

    Warum bin ich mir so sicher, dass 99% derer, die hier gegen das große Geld und für sportliche Herausforderungen wettern, ansonsten bei jeder Gelegenheit sagen, dass sie nur wegen des Geldes arbeiten gehen - und wahrscheinlich jeden Euro mitnehmen, den sie kriegen können?


    Nur die auserkorenen Helden rund um den Fußballplatz dürfen das nicht.


    Roger Schmidt wird nach ein bis drei Jahren China ausgesorgt haben. Er wäre schön blöd, da nicht hinzugehen.

    Lustig. Die Regensburger Spieler reagieren genauso wie die Leverkusener Fans.

    Nein, tun sie nicht. Selbst hier im Forum sind die Reaktionen mindestens geteilt, keineswegs durchgängig enttäuscht. Auf Facebook dasselbe. Und dass die Kategorie "dauernörgelnder Totalversager" in sozialen Medien eher den Ton angibt als im wahren Leben, ist einfach eine kaum zu leugnende Tatsache.


    Die paar grundnegativen Plärrer, die hier den Ton vergiften, trauen sich "draußen" wahrscheinlich gar nicht, das Maul aufzureißen, und wenn, dann höchstens in einer anonymen Masse.


    Ich bin mir sicher: Im Stadion wird Heiko Herrlich herzlich empfangen, und alles andere wird sich auf dem Platz zeigen.

    Mich würde es wirklich null komma null wundern, wenn Völler tatsächlich gemütlich das Spiel 1860 vs Regensburg am TV verfolgt hat, sich nach diversen Absagen dachte ''wer trainiert denn den Jahn?'' und direkt im Anschluss zum Hörer griff.

    Schließt du von deiner Arbeitsmoral auf die anderer Menschen? Anders kann ich es mir eigentlich nicht erklären.


    Bei der Freude am Hetzen, die einige hier rund um einen von ihnen vorgeblichen Lieblingsverein, rund um ein Hobby zeigen, will ich mir das Verhalten in anderen, kritischeren Situationen lieber gar nicht vorstellen.


    Die ablehnende Attitüde einiger hier widert mich nur noch an.

    Wenn ich hier manche so lese, dann frag ich mich wirklich, ob sie im Alltag anderen Menschen auch diese Grundhaltung gegenüber an den Tag legen.


    Zumindest würde das die Verweildauer hier im anonymen Forum erklären.