Mit Exequiel Palacios (21) erhält Bayers Mittelfeld ein neues Element. Der Argentinier hat Großes vor, aber ein kleines Problem.
Für 17 Millionen Euro hat Bayer Exequiel Palacios von River Plate verpflichtet. DerMittelfeldspieler, der vom offensiven Part in der Doppelsechs bis zum Zehner alle Positionen besetzen kann, stellte sich im Trainingslager den Fragen der Journalisten. Der Rechtsfuß, den seine Freundin, seine Eltern und sein Bruder nach Deutschland begleiten werden, sprach dabei über…
…seine neue Mannschaft:
„Ich bin super empfangen worden. Und im Training war es noch besser. Ich wusste vorab, dass Bayer eine technisch sehr starke Mannschaft mit außergewöhnlichen Spielern ist. Die Physis ist eine ganz andere als in Argentinien. Daran muss ich mich so schnell wie möglich gewöhnen.“
…den Wechsel zu Bayer:
„Ich habe gesehen, dass es eine große Chance ist, den Schritt nach Europa zu wagen. Ich habe vorab mit Lucas Alario über den Klub gesprochen und erfahren, dass hier etwas zusammenwächst.“
… das lnteresse von Real Madrid Anfang 2019, das nach seinem Wadenbeinbruch schwand:
„Es hat mich sehr geehrt, dass die Vertreter von Real sogar zu mir nach Hause gekommen sind. Sie haben mir vermittelt, ein wichtiger Spieler zu sein. Aber das war es dann auch.“
…sein Spiel:
„Ich sehe mich als Spieler, der den finalen Pass geben kann. Trotzdem vergesse ich nicht die Arbeit nach hinten.“
…die Emotionalität im argentinischen Fußball:
„Die Leidenschaft, die ich in Argentimen erlebt habe, reicht mir aus, um hier weiter spielen zu können. Wie die Fans in Argentimen den Fussball lieben, ist außergewöhnlich. Doch das es hier etwas anderes ist, ist kein Problem."
… seine Rückennummer 25, die einst Bernd Schneider trug:
„Es ist mir bewusst, wer die Nummer getragen hat. Es ist eine Ehre und eine Verantwortung, dieses Trikot zu tragen."
… seine Roten Karten, im jeweils letzten Liga- und Copa Libertadores-Spiel:
„Ich bin kein böser Bube. Das waren Kurzschlussreaktionen. Das ist bei Südamerikanern vielleicht etwas anders als bei Europäern. Aber das ist nicht so schlimm“
… den Abschied von River:
„Anfangs ist es mir nicht leicht gefallen, den Verein zu verlassen, für den ich seit meinem fünften Lebensjahr gespielt habe. Es gab Tränen. Der Abschied war sehr emotional. Meine Familie und ich sind große River-Fans. In Argentinien könnte ich nur für diesen Verein spielen.“
…seine Ziele:
"Ich möchte jedes Spiel gewinnen. Und ich möchte mich hier beweisen, um bei der Copa America dabei zu sein.“
…Bayer als Sprungbrett:
Das war einer der Gründe hierhin zu wechseln, weil ich weiß, dass Bayer alle Voraussetzungen bietet, den nächsten Schritt zu machen, und die großen Klubs ein Auge auf Spieler von Bayer werfen.“
…seine Mentalität:
„Ich gebe immer das Maximum, kämpfe bis zum Ende.“
...seine Stärken:„Ich bin vom Kopf her bereit. Meine große Stärke ist es, in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Aber ich muss noch viel verbessern, auch die finalen Pässe schneller und präziser zu spielen.
Dabei ist gerade das seine größe Stärke, wie er in der ersten Einheit mit einem ansatzlosen Pass auf Joel Pohjanpalo demonstrierte. Geschäftsführer Rudi Voller schwärmt: “Man hat es schon im ersten Training gesehen. Sein schnelles Denken, sein schnelles Passspiel, die Fähigkeit, das Spiel vorauszuahnen. Er weiß, bevor er den Ball bekommt, wohin er ihn spieln möchte. Das ist eine absolute Top-Qualität von ihm.“ Bayer darf auf den ruhigen, aber selbstbewusst wirkenden Nationalspieler gespannt sein.
Kicker Printausgabe vom 06.01.2020, Bericht von Stephan von Nocks