Kopierschutz spioniert Nutzer aus
Kopiergeschütze Musik-CDs sind längst gängige Praxis. Der Unterhaltungsriese Sony geht jedoch offensichtlich bei seinen legitimen Bemühungen, seine Ware vor Raubkopieren zu schützen, einen Schritt zu weit. Amerikanische Sicherheitsexperten haben jetzt die Kopierschutzsoftware unter die Lupe genommen und Alarmierendes entdeckt.
Böse Versteckspiele
Mark Russinovich von der renommierten US-Firma Sysinternals wirft Sony vor, in der DRM-Software (DRM = Digital Rights Management) Spionagefunktionen eingebaut zu haben. Beim Einlegen einer Musik-CD von Sony in das PC-Laufwerk nistet sich die Kopierschutz-Software auf den Rechner heimlich ein und sucht fortan nach illegalen Aktivitäten des Nutzers, so der Sicherheitsexperte. Alle zwei Sekunden durchforste die Software alle laufenden Prozesse des PC nach "verdächtigen" Aktionen, was den Rechner ausbremst. So überwache die Software zum Beispiel die Zugriffe auf Medien. Damit selbst Diagnoseprogramme davon nichts bemerken, verwende der Spion Methoden, wie sie von bösartigen Computer-Viren bekannt sind.
Gefahr eines Datenverlusts
Die Software lasse sich nicht ohne größeren Aufwand deinstallieren und sei derart unsauber programmiert, dass es zu Abstürzen kommen kann. Beim Nutzer könnte das Datenverlust auf der Festplatte zur Folge haben. Sony riskiere damit Klagen von betroffenen Käufern, denn in den Lizenzvereinbarungen der CD findet sich laut Russinovich kein Hinweis auf die Kopierschutz-Installation. Russinovich gibt an, den Test mit dem Album "Get Right with the Man" von "Vant Zant" durchgeführt zu haben. Wie viele weitere CDs betroffen sind, ist bislang nicht bekannt.
quelle: t-online